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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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je­den­falls noch nie ge­se­hen. Könn­te es nicht sein, dass du dir das al­les ein­bil­dest? Du hast ein­fach zu viel um die Oh­ren! Die Fir­ma und na­tür­lich dein Va­ter, da kann die Phan­ta­sie schon mit ei­nem durch­ge­hen“, ver­such­te ihn Xe­nia zu be­ru­hi­gen.
    „Plötz­lich taucht sie ganz lei­se auf, schweigt und filmt mich stän­dig mit ih­rem Han­dy! Die­ses Schwei­gen macht sie so ge­fähr­lich.“
    „Los, su­chen wir die­se Spuk­ge­stalt“, sag­te Xe­nia ge­nervt.
    Zorn trat einen Schritt zu­rück, als Xe­nia die hohe Glas­tür öff­ne­te und im strö­men­den Re­gen nach drau­ßen auf die Ter­ras­se trat. Von hier aus hat­te man nor­ma­ler­wei­se einen gran­dio­sen Blick über den Traun­see und die Ber­ge auf der an­de­ren Ufer­sei­te. Doch im Au­gen­blick konn­te man kei­ne zwei Me­ter weit durch den Re­gen se­hen. Xe­nia schi­en das nichts aus­zu­ma­chen. Sie hat­te die Arme in die Hüf­ten ge­stützt und ihr lan­ges blon­des Haar, das sie zu­vor noch hoch­ge­s­teckt hat­te, lös­te sich im Wind und fiel über ihre Schul­tern.
    „Xe­nia, kom­men Sie bit­te wie­der in den Sa­lon, es zieht!“, rief Ed­gar Zorn hek­tisch, denn er wuss­te, was gleich pas­sie­ren wür­de. Und so war es auch: Sein Va­ter be­gann plötz­lich in sei­nem Roll­stuhl wie ein ver­letztes Tier zu krei­schen und mit sei­ner ge­sun­den Hand wütend auf die Arm­leh­ne zu häm­mern. Mit bei­den Hän­den fuhr sich Ed­gar Zorn durch sei­ne dich­ten, stark er­grau­ten Haa­re, spür­te eine auf­kom­men­de Mi­grä­ne. Wie gut, dass er gleich auf­bre­chen muss­te.
    „Xe­nia, hät­ten Sie die Freund­lich­keit, sich wie­der zu uns zu ge­sel­len, da­mit ich die Tür schlie­ßen kann“, rief er über­trie­ben künst­lich nach drau­ßen, um sei­nen Va­ter zu be­ru­hi­gen, doch Xe­nia war nir­gends mehr zu se­hen. „Xe­nia! Ich schlie­ße jetzt die Tür, wenn Sie nicht so­fort zu­rück­kom­men!“
    Vor­sich­tig mach­te er einen Schritt Rich­tung Ter­ras­se und hör­te plötz­lich, dass die un­ar­ti­ku­lier­ten Schreie sei­nes Va­ters noch schril­ler und for­dern­der ge­wor­den wa­ren und ge­mein­sam mit dem mo­no­to­nen Schla­gen auf die Arm­leh­ne des Roll­stuhls einen de­struk­ti­ven Lärm er­zeug­ten, der ihn zu ver­schlin­gen droh­te und dem er sich nur durch kon­se­quen­tes Igno­rie­ren ent­zie­hen konn­te.
    Des­halb nahm er all sei­nen Mut zu­sam­men und trat nach drau­ßen, ohne die Flü­gel­tür hin­ter sich zu schlie­ßen. Als er auf der Ter­ras­se stand, stell­te er fest, dass der kühle Re­gen sei­ne Kopf­schmer­zen lin­der­te und sich am Ho­ri­zont be­reits eine dif­fu­se Hel­lig­keit aus­brei­te­te, die den neu­en Tag an­kün­dig­te. Un­ten am Seeu­fer sah er durch den Re­gen eine sche­men­haf­te Ge­stalt den ge­kies­ten Weg ent­lang­lau­fen. Es war das Wald­mäd­chen, da war sich Ed­gar Zorn si­cher.
    „Warum ver­folgst du mich stän­dig? Lass mich doch ein­fach in Ruhe!“, schrie er zu dem Mäd­chen hin­un­ter und schwang dro­hend die Faust. Die schat­ten­haf­te Ge­stalt hör­te sei­ne wüten­den Schreie, blieb plötz­lich ste­hen, über­leg­te einen Au­gen­blick und lief dann di­rekt zu ihm hoch. Zorns Herz poch­te wie ver­rückt, doch dies­mal woll­te er nicht da­von­lau­fen, so wie er sonst im­mer vor al­len Ent­schei­dun­gen da­von­lief. Dies­mal ent­schied er, sich die­sem merk­wür­di­gen Wald­mäd­chen zu stel­len, um end­lich zu wis­sen, warum sie hin­ter ihm her war.
    Er ging die Stu­fen von der Ter­ras­se nach un­ten, stell­te sich breit­bei­nig hin und ball­te die Fäus­te, sei­ne grau­en Haa­re hin­gen ihm ins Ge­sicht und der Re­gen tropf­te in sei­nen Kra­gen. Er schloss die Au­gen, als sie über den Kies stürm­te und nahm sich vor, sie kom­men­tar­los nie­der­zu­schla­gen, so wütend war er. Dann stand sie auch schon vor ihm und Zorn zuck­te zu­sam­men.
    „Warum schreist du so?“ Xe­nia war nur ein we­nig au­ßer Atem, als sie vor ihm stand und sei­ne ge­ball­ten Fäus­te mit ih­ren Hän­den um­schloss. „Du bist doch viel zu fei­ge, um zu kämp­fen!“
    La­chend sprang sie die stei­ner­ne Trep­pe zur Ter­ras­se hoch. „Da war nie­mand. Es gibt kein

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