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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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dem bun­ten Mah-Jong-Sofa, auf dem er in sei­nen Klei­dern ein­ge­schla­fen war, stol­per­te über die Fla­sche Whis­key, die er in der Nacht ge­leert hat­te, und tapp­te ver­ka­tert zu der alu­mi­ni­um­ver­klei­de­ten Kü­chen­zei­le, um den Es­pres­so­au­to­ma­ten zu ak­ti­vie­ren. Nach drei Tas­sen ul­trastar­kem Es­pres­so war er so weit, dass er es bis ins Ba­de­zim­mer schaff­te, den Kopf un­ter den Was­ser­hahn steck­te und das eis­kal­te Was­ser sei­nen Nacken hin­un­ter­rin­nen ließ, so lan­ge, bis sei­ne Haut durch die Käl­te völ­lig taub war.
    Als er wie­der in sein ge­räu­mi­ges Loft zu­rück­kehr­te, hör­te er auch schon das Ru­mo­ren hin­ter der ge­pols­ter­ten Tür. Auf Ze­hen­spit­zen schlich er näher, leg­te sein Ohr auf den Schaum­stoff, konn­te aber nur ver­schluck­tes Flüs­tern und Krei­schen hören.
    Sein iPho­ne auf dem Mah-Jong-Sofa surr­te und das Foto des Mäd­chens auf dem Dis­play zeig­te ihm, dass es Len­ka war, wer auch sonst?
    „Du bist wach“, schnurr­te sie aus dem Laut­spre­cher, den er auf Laut ge­stellt hat­te, um sich während des Ge­sprächs an­zu­zie­hen.
    „Ich muss weg, es gibt et­was zu tun. Mein Boss holt mich gleich ab. Schlaf ru­hig wei­ter.“
    „Wie kann ich schla­fen, wenn du nicht da bist und ich ein­ge­sperrt bin?“, fauch­te Len­ka und Gru­ber ver­zog den Mund zu ei­nem bit­te­ren Grin­sen. Ging das also schon wie­der los.
    „Es ist nur zu dei­nem Bes­ten“, ver­such­te er sie zu be­ru­hi­gen und schlüpf­te in sei­ne krea­tiv zer­schlis­se­nen De­si­gner­jeans, die er sich fi­nan­zi­ell im Grun­de nicht mehr leis­ten konn­te.
    „Was ist, wenn ein Feu­er aus­bricht?“, er­wi­der­te Len­ka mit ei­nem leicht hys­te­ri­schen Un­ter­ton. „Ver­bren­ne ich dann bei le­ben­di­gem Leib? Ist das der Kick, den du brauchst, wenn du weißt, dass ich ver­bren­ne?“
    „Es wird kein Feu­er aus­bre­chen, warum auch. Nimm zwei von den gel­ben Pil­len, die ich dir ges­tern ge­ge­ben habe. Dann schläfst du den gan­zen Tag.“ Gru­ber warf einen Blick aus dem Fens­ter, sah die düs­te­ren Häu­ser der Stadt in der grau­en Däm­me­rung, hör­te den Re­gen auf die Schei­ben klop­fen und wuss­te be­reits jetzt, dass es wie­der ein ab­so­lut un­er­träg­li­cher Tag wer­den wür­de.
    Als er in sei­ne De­si­gner­le­der­jacke schlüpf­te, sah er sich in dem Loft um, so als wür­de er die aus­ge­fal­le­nen Mö­bel­stücke und klei­nen, fei­nen Kunst­wer­ke zum letzten Mal se­hen: Das un­ver­schämt teu­re Mah-Jong-Sofa do­mi­nier­te das Loft, da­mit hat­te das Un­glück an­ge­fan­gen. Bei ei­nem er­mor­de­ten Dea­ler hat­ten sein Chef Tony Braun und er ne­ben fast ei­nem Kilo He­ro­in in ei­nem Ge­heim­vers­teck auch ein­hun­dert­tau­send Euro ge­fun­den. Ge­nau­er ge­sagt, Gru­ber hat­te das Ge­heim­vers­teck ent­deckt und Braun erst da­von erzählt, als er sich ei­ni­ge tau­send Euro ab­ge­zweigt hat­te, die er für das Sofa brauch­te. Pech war nur, dass er die vers­teck­te Über­wa­chungs­ka­me­ra nicht ent­deckt hat­te. Glück al­ler­dings auch, dass we­der Braun noch die Spu­ren­si­che­rung dar­auf ge­kom­men wa­ren. Doch als eine Mail auf sei­nem pri­va­ten Ac­count ein­ge­tru­delt war, die ihn zeig­te, wie er ei­ni­ge Schei­ne in sei­ne ei­ge­ne Ta­sche steck­te, da wuss­te er, dass die­ses Vi­deo sei­nen Weg zu Pe­ter­sen ge­fun­den hat­te.
    Er dreh­te sich um, starr­te auf die schim­mern­de Kü­chen­zei­le mit den vers­teck­ten Grif­fen, eine glat­te, po­lier­te Fläche ohne Ecken und Kan­ten, wi­der­lich per­fekt, also das ge­naue Ge­gen­teil von ihm, denn er war al­les an­de­re als voll­kom­men. Die­se De­si­gner­kü­che war viel zu teu­er, denn er koch­te so gut wie nie und seit Len­ka hier wohn­te, hat­te er auch nie mehr Be­such ge­habt, um da­mit an­ge­ben zu kön­nen. Über­haupt war die­ses Penthou­se ein fi­nan­zi­el­les De­sas­ter für ihn. Er hat­te einen Fremd­währungs­kre­dit da­für auf­ge­nom­men und war mit den Ra­ten dra­ma­tisch im Rück­stand. Um wie­der al­les auf die Rei­he zu be­kom­men, muss­te er sich auf dunklen Park­plät­zen mit Geld­ge­bern tref­fen, die für ihr Geld

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