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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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ge­heim­nis­vol­le Stil­le über den Park sen­ken. Das Pras­seln des Re­gens und das Ra­scheln der Blät­ter im Wind wa­ren in sei­ner Wahr­neh­mung ver­stummt. Die Skulp­tu­ren mit ih­ren de­for­mier­ten Köp­fen grins­ten ihn höh­nisch an, war­te­ten nur dar­auf, dass et­was pas­sier­te.
    Aus den Au­gen­win­keln sah Braun, wie eine große graue Skulp­tur plötz­lich ein Ei­gen­le­ben be­kam, wie ein Schat­ten aus den Bü­schen sprang und mit un­glaub­li­cher Ge­schwin­dig­keit auf ihn zu­ras­te. Braun hat­te nicht den Hauch ei­ner Chan­ce, sei­ne Glock aus dem Half­ter zu zie­hen, denn in­ner­halb von Se­kun­den war der Schat­ten auch schon über ihm und riss ihn zu Bo­den. Als Braun auf dem re­gen­durch­weich­ten Bo­den des Tram­pel­pfads auf­schlug, be­fand er sich plötz­lich Aug in Aug mit ei­nem rie­si­gen eis­grau­en Wolf. Des­sen schmut­zig wei­ßes, zer­ron­ne­nes, to­tes Auge wirk­te noch ge­fähr­li­cher als das ge­sun­de, in­ten­siv grü­ne Auge, mit dem ihn der Wolf böse fi­xier­te, dann sei­ne Lef­zen zu­rück­zog und flecki­ge, scharf ge­bo­ge­ne Fän­ge ent­blö­ßte, um Brauns Ge­sicht zu zer­flei­schen.

13. Ein Ge­richts­me­di­zi­ner hat ein Date

    „Du wirst doch verste­hen, dass ich nicht über mei­ne Ar­beit spre­chen kann“, ver­such­te sich Paul Adri­an ele­gant aus der Sack­gas­se zu ma­növrie­ren, in der er jetzt ge­lan­det war. Sei­ne Fin­ger ras­ten über die Ta­sta­tur sei­nes Com­pu­ters, als er Mi­riams Fra­gen be­ant­wor­te­te.
    „Por­no­gra­phy von The Cure ist mei­ne Lieb­lings­plat­te“, hat­te Mi­riam ge­schrie­ben. „Das ist der aus­weg­lo­se Selbst­mör­der-Sound.“
    Mit die­sem Satz hat­te al­les be­gon­nen. Tat­säch­lich hat­te Paul Adri­an ge­nau zu die­ser Zeit einen Selbst­mör­der auf sei­nem Se­zier­tisch lie­gen ge­habt. Die Po­li­zei war sich nicht si­cher ge­we­sen, ob viel­leicht nicht doch je­mand nach­ge­hol­fen hat­te, denn der Strick, an dem er ge­han­gen hat­te, war zu sau­ber ge­kno­tet ge­we­sen. Und er hör­te da­mals Por­no­gra­phy, weil es ein­fach dazu pass­te, düs­ter, aber nicht hoff­nungs­los.
    Mi­riam war die ers­te On­li­ne-Be­kannt­schaft auf der Sin­gle-Platt­form, von der er sich ver­stan­den fühl­te. Mi­riam hat­te ein In­ter­es­se an Adrians Ar­beit, denn sie war ein Go­thic-Fan. Alle sei­ne Be­kannt­schaf­ten hat­ten sich ge­gru­selt, wenn er ih­nen von sei­nem Be­ruf erzähl­te. Ein­mal war eine Frau, mit der es tat­säch­lich nach ei­ner erns­ten Be­zie­hung aus­ge­se­hen hat­te, schrei­end aus sei­nem Bett ge­sprun­gen, als er ihr ge­stand, dass er Lei­chen na­tür­lich an­fas­sen müs­se. Des­halb war er auch noch im­mer Sin­gle.
    Doch Paul Adri­an war ei­ner der in­ter­na­tio­nal re­nom­mier­tes­ten Ge­richts­me­di­zi­ner und sei­ne Ur­tei­le wa­ren in der Fach­welt ge­schätzt. Des­halb hat­te auch Ele­na Kaf­ka ih­ren gan­zen Ein­fluss gel­tend ge­macht, um Paul Adri­an für den Mord­fall Tim Kreu­zer zu be­kom­men. Jetzt lag also Kreu­zer, oder das, was noch von ihm üb­rig war, auf Paul Adrians Se­zier­tisch, doch die­ser hat­te im Au­gen­blick ganz an­de­re Pro­ble­me.
    „Wie­so erzählst du mir nicht, was du ge­ra­de machst? Hast du eine Lei­che vor dir lie­gen?“
    „Ja, einen schwie­ri­gen Fall, der höchs­te Prio­ri­tät hat“, tipp­te Adri­an aus­wei­chend in die Ta­sta­tur.
    „Wow! Das klingt ja un­glaub­lich in­ter­essant! Sprichst du auch mit den To­ten – LOL!“
    „Das ist eine klu­ge Fra­ge“, rat­ter­ten die Buch­sta­ben über den Bild­schirm. „Ja, die To­ten erzählen mir im­mer ihre Ge­schich­te. Die ist aber in den meis­ten Fäl­len sehr, sehr trau­rig L.“
    „Mit wel­cher Lei­che re­dest du im Au­gen­blick?“, schrieb Mi­riam und setzte einen Smi­ley an den Schluss.
    „Ach, ein Mann ist in Gmun­den auf ei­nem Se­gel­boot ver­brannt wor­den“, ant­wor­te­te er ohne nach­zu­den­ken.
    „Ein Un­fall?“
    „Nein. Man hat ihn an den Mast des Boo­tes ge­ket­tet und dann an­ge­zün­det!“
    „Schräg! Wirk­lich sehr, sehr schräg! Schluck! Was erzählt er dir denn so?“
    „Wer?“
    „Na der Ver­brann­te! Grins!“
    „Das ist ein

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