Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
Analyse durchführen.“ Er blickte auf seine schwarze Armbanduhr. „Müsste eigentlich bald so weit sein.“
Nachdenklich kratzte sich Braun seinen Dreitagebart und ging langsam um den Stahltisch herum. Dann konzentrierte er sich auf die Leiche und versuchte eine Verbindung zu dem toten Tim Kreuzer aufzubauen.
Was hast du gefühlt, als man dir die Spritze gegeben hat? Wusstest du, dass du sterben wirst? Warst du überrascht, als du den Stich in deinem Nacken gespürt hast? Natürlich warst du überrascht, aber wer konnte so nahe an dich herankommen?
„Du machst so einen nachdenklichen Eindruck, Braun“, riss ihn Adrian aus seinen Überlegungen.
„Tim Kreuzer muss seinen Mörder gekannt haben, anders war das nicht möglich, ihm die Spritze in den Nacken zu injizieren. Vielleicht war der Yachthafen der Treffpunkt für ein heimliches Rendezvous?“
„Womit du ja wieder bei Dimitri di Romanow bist“, lächelte Adrian, denn Braun hatte ihm am Telefon von den diversen Spuren berichtet.
„Ich weiß nicht, ich weiß nicht. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich bei dem Sprayer richtiger liege. Aber wie gesagt, das ist nur mein Gefühl, denn ich habe noch keine Fakten.“
Braun blieb stehen und beugte sich zu dem Toten hinunter. „Gibt es irgendwelche Spuren von Gewalteinwirkung?“
„Das hier könnte von einem Schlag stammen.“ Adrian tippte auf einen Riss im verfärbten Schädelknochen von Tim Kreuzer. „Lässt sich aber nicht mit Bestimmtheit sagen, Braun. Der Riss kann auch durch die Hitze entstanden sein. Soweit sich das noch feststellen lässt, Braun, war der Einstich die einzige eindeutige Verletzung. Natürlich können Blutergüsse und Schürfwunden auf der Haut gewesen sein, aber die Verbrennungen sind so stark, dass sich das nicht mehr feststellen lässt.“ Adrian griff nach dem rechten Arm von Tim Kreuzer, der aussah wie ein verkohltes Stück Holz. „Hier ist der Knochen gesplittert“, fuhr er fort und deutete auf einen länglichen Schnitt, der aussah wie eine Holzmaserung. „Wann das passiert ist, lässt sich aber leider auch nicht mehr feststellen.“
Eine von Paul Adrians Assistentinnen kam mit einer dünnen Mappe in den Raum.
„Der DNA-Schnelltest, um den du mich gebeten hast, Paul“, sagte sie und hielt Adrian die Mappe entgegen. Adrian griff nach dem Schnellhefter und die Testergebnisse.
„Gute Arbeit, Anthea! Das war schwierig, aber du hast es wie immer geschafft!“
„Wir brauchen jetzt nur noch einen Vergleichstest durchzuführen, dann sehen wir, ob es einen Treffer gibt“, sagte Anthea.
„Kann mich mal jemand aufklären“, raunzte Braun.
„Sorry, Braun“, entschuldigte sich Adrian. „Ich wollte dich nicht im Unklaren lassen. Also, Anthea ist es gelungen, bei dem winzigen Hautfragment, das wir unter den Nägeln gefunden haben, die DNA zu bestimmen.“
„Wirklich eine tolle Leistung von deiner Assistentin.“ Braun lächelte Anthea anerkennend zu. „Können wir das DNA-Ergebnis nun in unsere Datenbanken einspeisen, um festzustellen, ob die DNA vielleicht irgendwo gespeichert worden ist?“
„Kein Problem, für einen schnellen internen Check reicht das aus. Damit der Vergleich auch bei Gericht wasserdicht ist, müssen natürlich begleitende Untersuchungen gemacht werden“, erklärte ihm Anthea die Sachlage.
„Interessiert mich im Augenblick nicht. Fangen wir endlich an.“ Braun rieb sich die Augen und spürte eine bleierne Müdigkeit, die ihn langsam nach unten zog. Wahrscheinlich lag das an den Konservierungsstoffen, mit denen man hier die Leichen behandelte, um den Verwesungsprozess zu stoppen, dachte er und gähnte.
„Beginnen wir mit unserer internen Datenbank.“ Braun setzte sich auf den Rand des Schreibtisches und beobachtete aufmerksam, wie Anthea das
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