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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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zogen sie von der Zuschnei­de­ma­schi­ne weg. Erst jetzt lös­te sich ihre An­span­nung und sie be­gann zu schrei­en und zu krei­schen, hielt ihre ver­stüm­mel­te Hand in das har­te Ne­on­licht und das rote Blut lief noch im­mer über ihre wei­ße Haut.
    „Glanz!“, brüll­te Zorn. „Ich küm­me­re mich um das Mäd­chen! Wir las­sen Po­li­na nach Ös­ter­reich brin­gen!“
    „Bist du ver­rückt! Was in­ter­es­siert uns eine die­ser Ar­bei­te­rin­nen!“, fauch­te Glanz und woll­te Zorn wei­ter­zie­hen. Doch die­ser stieß ihn zur Sei­te, dräng­te sich zwi­schen die Sa­ni­täter und das Mäd­chen, riss sich die Kra­wat­te vom Hals, wickel­te sie um die blu­ti­gen Fin­ger­stümp­fe, strich Po­li­na sanft über das Haar und spür­te, wie ihre Trä­nen durch den Stoff sei­nes Hem­des bis auf sei­ne Haut dran­gen.
    „Al­les wird gut, mei­ne Schö­ne“, flüs­ter­te er auf Eng­lisch und das Mäd­chen schnief­te und zit­ter­te. Wi­der­stands­los leg­te sie sich auf die Kran­ken­bah­re, um­fass­te mit ih­rer ge­sun­den Hand den Arm von Zorn, der im­mer wie­der auf Eng­lisch „Al­les wird gut“ flüs­ter­te, an ih­rer Sei­te durch die Hal­le nach drau­ßen ging und war­te­te, bis sie mit dem Lift nach un­ten in die Kran­ken­sta­ti­on ge­bracht wur­de. Erst dann kehr­te er in die Hal­le zu­rück, wo alle mit vers­tei­ner­ten Mie­nen auf ihn war­te­ten.
    „Was soll­te die­se rühr­se­li­ge Sze­ne, Ed­gar?“, gei­fer­te Glanz und wisch­te sich den Schweiß von der Stirn. „Wir sind hier, weil wir Busi­ness ma­chen wol­len und nicht, um arme Mäd­chen zu be­schüt­zen!“
    „Was vers­tehst du schon vom Le­ben, Glanz!“ Zorn blick­te su­chend um­her, ging lang­sam zu­rück zu der Rei­he, in der das Mäd­chen ge­ses­sen hat­te.
    „Wo sind die Fin­ger?“, schrie er. „Wo sind die Fin­ger? Wir müs­sen sie ein­frie­ren und nach Ös­ter­reich mit­neh­men. Viel­leicht kann man sie wie­der an­nähen!“
    Eine der Ar­bei­te­rin­nen deu­te­te schüch­tern auf den wei­ßen Baum­woll­stoff, wo die bei­den Fin­ger noch im­mer wie De­si­gnob­jek­te la­gen.
    „Sa­ni­täter!“, brüll­te Zorn den völ­lig rat­lo­sen Gord­schuk an. „Ich brau­che für die Fin­ger so­fort einen Sa­ni­täter. Sie müs­sen fach­ge­recht ge­la­gert wer­den!“
    Erst als die Dol­met­sche­rin über­setzte, ver­stand Gord­schuk und brüll­te Be­feh­le durch die Hal­le. Schon nach we­ni­gen Mi­nu­ten kam ein Sa­ni­täter mit ei­ner großen Eis­box in die Hal­le, pack­te die Fin­ger in eine Fo­lie und ver­stau­te sie in der Box.
    „Zufrie­den?“, schrie Glanz und schüt­tel­te Zorn. „Das Mäd­chen kann un­mög­lich nach Ös­ter­reich! Da ma­che ich nicht mit!“
    „Ohne das Mäd­chen gibt es kei­nen Ver­trag!“ Zorns Stim­me zit­ter­te und er hat­te das Ge­fühl, als wür­de sich sein We­sen durch die­sen Zwi­schen­fall plötz­lich ver­än­dern.
    „Das kommt über­haupt nicht in Fra­ge, dass du die­ses Mäd­chen nach Ös­ter­reich bringst. Was ist, wenn sie et­was aus­plau­dert? Dann sind wir ge­lie­fert!“, gab Glanz mit ge­press­ter Stim­me zu be­den­ken.
    „Sie wird uns nie­mals ver­ra­ten und uns auf ewi­ge Zei­ten dank­bar sein. Sie ist mein En­gel.“

23. Der Mann auf dem Foto

    An ei­nem grau­en und ver­reg­ne­ten Ju­li­mor­gen, der sich durch nichts von den vor­an­ge­gan­ge­nen Ta­gen un­ter­schied, stand Do­mi­nik Gru­ber un­ter ei­nem Schirm vor dem Ge­bäu­de der Ge­richts­me­di­zin und starr­te auf den Park­platz, der durch den stän­di­gen Re­gen be­reits völ­lig über­schwemmt war. In Ge­dan­ken ver­such­te er den Be­richt über den Mord­fall Tim Kreu­zer zu for­mu­lie­ren, aber sei­ne Kon­zen­tra­ti­on wur­de durch das vi­brie­ren­de Han­dy in sei­ner Jacken­ta­sche emp­find­lich ge­stört. Ob­wohl er das Han­dy auf lei­se ge­stellt und auch schon mehr­mals die Off-Tas­te ge­drückt hat­te, gab der An­ru­fer nicht auf, son­dern ver­such­te es in im­mer kür­ze­ren Ab­stän­den wie­der.
    Die ge­park­ten Au­tos ver­schwam­men vor sei­nen Au­gen zu ei­nem Ein­heits­brei aus For­men und Far­ben, das Vi­brie­ren wur­de stär­ker und im­mer stär­ker und der Dau­er­re­gen

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