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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Lo­kals ein­nah­men und noch aus der Fri­sier­sa­lon­zeit stamm­ten. „Früher warst du so ein hüb­scher Jun­ge. Aber jetzt siehst du aus wie ein al­ter kur­di­scher Schaf­hir­te.“
    Bülat schlurf­te nach hin­ten und kam mit ei­nem Tee­glas wie­der zu­rück. „Habe ich ganz frisch ge­braut, na los, trink!“
    Mit sei­nen Kral­len­hän­den ver­such­te Jo­nas das Glas zu neh­men, aber die schwar­zen Flie­gen woll­ten wie­der nach drau­ßen. Sie bro­del­ten in sei­nem Ra­chen, so lan­ge, bis sich sei­ne Züge zu ei­ner ekel­er­re­gen­den Gri­mas­se ver­zerr­ten und er Bülat die Zun­ge ent­ge­gen­streck­te und wütend auf­stampf­te.
    „Fuck! Fuck!“, schrie er sei­nem Spie­gel­bild ent­ge­gen. Bülat hat­te ja so recht, er war eine er­bärm­li­che Fi­gur. Und jetzt hat­te er wie­der Schuld auf sich ge­la­den, er hat­te sich im Yacht­ha­fen in Gmun­den wie­der nicht be­herrscht. Der Dä­mon war aus ihm her­aus­ge­bro­chen, brül­lend und ge­fähr­lich, und er konn­te nichts da­ge­gen ma­chen. Es hat­te kei­nen Sinn, um Ver­ge­bung zu bet­teln oder um Er­lö­sung zu heu­len.
    Lang­sam be­gann sich sein Kör­per wie­der zu ent­span­nen, der Druck wich von ihm wie ein Schup­pen­kleid, und er fühl­te sich frisch wie nach ei­nem rei­ni­gen­den Feu­er. Doch so­bald er das Wort „Feu­er“ dach­te, spür­te er schon wie­der die alte Be­klem­mung zu­rück­kom­men. Er kniff die Au­gen fest zu­sam­men und dach­te an die Schö­ne, ja­wohl, im­mer nur an das schö­ne Mäd­chen mit dem Feu­er­mal.
    „Öff­nest du dei­ne Spe­lun­ke so früh oder hast du sie noch im­mer of­fen?“, ver­such­te er so et­was wie Nor­ma­li­tät in die Un­ter­hal­tung zu brin­gen.
    „Was spielt Zeit schon für eine Rol­le“, phi­lo­so­phier­te Bülat. „Für dich steht mei­ne Tür im­mer weit of­fen, Jo­nas!“
    „Du hast von ei­nem Job ge­spro­chen?“, mur­mel­te Jo­nas und horch­te auf das gleich­mäßi­ge Po­chen sei­nes Her­zens, er schaff­te es also doch noch, ein we­nig nor­mal zu sein.
    „Ja, bei der Au­to­bahn gibt es doch das ver­fal­le­ne In­dus­trie­ge­län­de. Dort hat sich Rockys Kick­box Club ein­ge­mie­tet. Die su­chen ge­nau­so je­man­den wie dich.“ Bülat schlürf­te sei­nen hei­ßen Pfef­fer­minztee und hob sei­ne bu­schi­gen Au­gen­brau­en. „Ich habe ge­sagt, dass du ein Künst­ler bist. Ein Graf­fi­ti­künst­ler.“ Er sah Jo­nas durch­drin­gend an. „Das stimmt doch?“
    „Wenn ich kein Künst­ler wäre, dann hät­te ich dir die Wand auch nicht spray­en kön­nen“, keuch­te Jo­nas, der spür­te, dass sich sein Puls­schlag wie­der be­schleu­nig­te.
    „Stimmt auch wie­der“, ant­wor­te­te Bülat und sah in den Spie­gel auf der Wand hin­ter sich. „Ist wirk­lich schön ge­wor­den, die­ses Mo­tiv mit dem schwar­zen Se­gel­schiff und dem bren­nen­den Teu­fel am vor­de­ren Mast. Wirk­lich sehr ein­drucks­voll.“
    „Das ist kein Teu­fel!“, fiel ihm Jo­nas ins Wort. „Das sind die bren­nen­den See­len, die so lan­ge durch die Welt­mee­re kreu­zen müs­sen, bis sie Er­lö­sung fin­den.“
    „Das hast du aber schön ge­sagt, Jo­nas! Ist das von dir?“
    „Nein, nein, nein!“ Mit der Faust schlug Jo­nas auf einen der ge­sprun­ge­nen Bistro­tisch­chen. „Das hast du mich schon tau­send­mal ge­fragt! Nichts ist von mir, al­les ist von dem schö­nen Mäd­chen mit dem Feu­er­mal!“
    „Ach, Jo­nas, was ist nur aus dir ge­wor­den!“ Bülat schüt­tel­te den Kopf und blick­te auf Jo­nas wie ein Va­ter auf sei­nen zu­rück­ge­blie­be­nen Sohn, den er trotz al­ler sei­ner kör­per­li­chen De­fek­te noch im­mer lieb hat­te. „Machst du den Job für die Kick­bo­xer?“
    „Was muss ich da­für tun?“
    „Du musst sie als Kämp­fer an die Wand spray­en. Sie wol­len ein rie­si­ges Graf­fi­ti au­ßen an der Hal­le.“ Ge­schäf­tig wat­schel­te Bülat in dem Lo­kal um­her. „Da ist mäch­tig viel Koh­le für dich drin­nen!“
    Plötz­lich blieb Bülat ste­hen und starr­te in­ter­es­siert auf die Plas­tik­tüten von Jo­nas. „Was hast du da?“, frag­te Bülat und zog eine Pa­pi­er­rol­le aus ei­ner der ver­dreck­ten Tüten, roll­te sie aus­ein­an­der und pfiff an­er­ken­nend.
    „Oh,

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