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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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wich er aus und kra­chend zer­split­ter­te die Vase an der Wand. Nicht ein­mal ver­letzten konn­te sie ihn.
    „Du bist ja voll­kom­men ver­rückt!“, fauch­te er wütend und ver­lor für einen Au­gen­blick sei­ne Sou­ve­rä­ni­tät. Has­tig schlüpf­te er in sei­ne Klei­der und knall­te die Zim­mer­tür hin­ter sich zu.
    Fest ein­gehüllt in den dicken Ba­de­man­tel lag Anna auf dem Tep­pich­bo­den, zu­sam­men­ge­rollt und ließ ih­ren Trä­nen frei­en Lauf. Mor­gen, dach­te sie, mor­gen wird al­les an­ders. Mor­gen be­ginnt ein neu­es Le­ben.

11. Linz/Prag: Der sechs­te Tag

    Der Ameis­en­tisch in der Agen­tur „The Whi­te Ele­phant“ war bis auf Lap­top und Be­a­mer voll­kom­men leer.
    „Ich habe ge­mein­sam mit Mary end­lich ein­mal den Tisch von ur­al­ten Lay­outs, Ski­z­zen und Zeit­schrif­ten be­freit. Da­mit wir frei­er den­ken kön­nen“, be­grüßte eine strah­len­de Anna Lan­ge, die frisch ge­fönt, mit en­gen schwar­zen Jeans und schwarz glän­zen­der Bi­ker­jacke ein­fach um­wer­fend aus­sah, den ver­schla­fe­nen Ri­chard Marx.
    Nie­mand wuss­te, dass sie bis zum Mor­gen­grau­en al­lei­ne in dem Ho­tel­zim­mer auf dem Tep­pich­bo­den lie­gend ge­heult hat­te. Sie hat­te sich im wahrs­ten Sin­ne den Schmerz her­aus­ge­weint, bis es nichts mehr zu wei­nen gab. Dann hat­te sie sich bes­ser ge­fühlt. Eine lan­ge hei­ße Du­sche spül­te Marc, die Er­in­ne­rung an die Näch­te mit ihm und ihr al­tes Le­ben in den Ab­fluss. Nach die­sem Rei­ni­gungs­pro­zess war sie di­rekt in ihre Agen­tur ge­fah­ren.
    „Wir ha­ben nur we­nig Zeit, die Roy­al In­ter­na­tio­nal-Kam­pa­gne muss be­reits in ei­nem Mo­nat in den Me­di­en ge­schal­tet wer­den. Die Prä­sen­ta­ti­on bei Roy­al In­ter­na­tio­nal ist nächs­te Wo­che. Schon ver­ges­sen?“, frag­te sie pro­vo­kant lächelnd. Ohne Ri­chard Marx’ Ant­wort ab­zu­war­ten, leg­te sie die Brie­fing­un­ter­la­gen auf den Tisch und schal­te­te Lap­top und Be­a­mer ein.
    Das Brain­stor­ming kam zäh in Fahrt und erst jetzt merk­te Anna, wie wich­tig Ste­fan Sz­abo mit sei­nem krea­ti­ven In­put für ihre Agen­tur war. Aber Sz­abo war zu teu­er, selbst für das ge­rin­ge Ho­no­rar, um das er ar­bei­te­te, des­halb muss­te der krea­ti­ve Fun­ke bei ih­nen selbst über­sprin­gen, das war ein­fach nicht zu än­dern.
    „Weiß Ste­fan ei­gent­lich, dass wir die Roy­al-Kam­pa­gne ohne ihn ma­chen?“, frag­te sie in die Run­de.
    „Er hat ges­tern an­ge­ru­fen und sich er­kun­digt, was so läuft. Da habe ich es ihm ge­sagt“, sag­te Mary und stu­dier­te ihre gold lackier­ten Fin­ger­nä­gel, die per­fekt zu ih­rem Out­fit pass­ten.
    „Wie hat er rea­giert?“, woll­te Anna wis­sen.
    „Er war ziem­lich sau­er. Hat an­schei­nend gleich sei­nen iPod auf­ge­dreht. Ich konn­te es übers Han­dy hören. Gräss­li­che Mu­sik“, sag­te Mary und schüt­tel­te sich thea­tra­lisch.
    Was soll’s, dach­te Anna, ich kann mich nicht auch noch um einen be­lei­dig­ten Krea­ti­ven küm­mern. Jetzt muss ich end­lich ein­mal an mich den­ken!
    Während Ri­chard, die üb­li­che Zi­ga­ret­te im Mund, auf sei­nen Schmier­zet­teln an Scrib­bles feil­te, Mary ihre sehr ver­que­re Lo­gik ein­brach­te und die Prak­ti­kan­ten wie im­mer stumm da­bei­saßen, muss­te sie an die Nach­richt von Tony Braun auf ih­rer Mail­box den­ken. Er hat­te so trau­rig ge­klun­gen, so gar nicht wie sonst mit sei­ner laut­star­ken emo­tio­nel­len Art, die ihr ziem­lich auf die Ner­ven ging. Tony Braun, im­mer im schwar­zen An­zug und wei­ßem T-Shirt, bei­na­he zwang­haft, aber trug nicht auch sie aus­schließ­lich schwarz? Das ist doch auch zwang­haft oder etwa nicht, Frau Lan­ge?, frag­te sie sich selbst.
    „Gute Idee, nicht wahr!?“, freu­te sich Mary, die dach­te, Anna sei von ih­ren Vor­schlä­gen be­geis­tert. Dies­mal hat­te sie sich mit ei­nem gol­de­nen Bro­kat­tuch, das sie wie einen Zy­lin­der auf ih­ren Kopf ge­türmt hat­te, op­tisch selbst über­trof­fen.
    „Klingt in­ter­essant“, sag­te sie und nick­te, um Mary nicht zu ent­täu­schen und so ging es end­los wei­ter. Schließ­lich hat­ten sie doch noch den krea­ti­ven Durch­bruch und

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