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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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mit Bier, CDs und Er­in­ne­run­gen, wie­der ein Abend zum Tot­schla­gen. Tot­schla­gen! Sehr wit­zig! Er lach­te lust­los und öff­ne­te die nächs­te Bier­do­se.
    *

    Anna Lan­ge starr­te aus dem Fens­ter des Nike-Ho­tels hin­über auf die schnell wech­seln­den Lich­ter des glä­ser­nen Ars Elec­tro­ni­ca Cen­ters, ei­ner eu­ro­pa­weit ein­zig­ar­ti­gen Me­di­en­fa­brik für Elek­tro­nik und In­ter­net. Die Fassa­de war des Nachts ein stän­dig wech­seln­des, flackern­des Lich­ter­meer, das Fort­schritt und Zu­kunft si­gna­li­sie­ren soll­te. Sie hör­te, wie Marc aus dem Bett auf­stand und im Ba­de­zim­mer ver­schwand. Ihre Au­gen füll­ten sich mit Trä­nen. Jetzt war es wie­der so weit. Marc wür­de nach Hau­se zu sei­ner Fa­mi­lie zu­rück­keh­ren und was blieb für sie üb­rig in die­ser Nacht?
    Warum woll­te sie aus­ge­rech­net eine Zu­kunft mit Marc, der sie nur als net­te Ab­wechs­lung sah und nicht dar­an dach­te, das zu än­dern? Marc, der ihr im­mer vor­schwärm­te, wie hübsch doch La­ris­sa, ihre Schwes­ter sei, be­son­ders na­tür­lich durch sei­ne neue Nase, die sie in eine klas­si­sche Schön­heit ver­wan­delt hat­te. Stän­dig die­se Ver­glei­che, es war ein­fach zum Kot­zen! La­ris­sa mit den fei­nen Ge­sichts­zü­gen, der ma­kel­lo­sen Haut, dem sei­di­gen Haar, der Rest schweb­te un­ge­sagt im Raum, aber sie ver­voll­stän­dig­te ihn im­mer wie­der aufs Neue: Na­tür­lich bist du at­trak­tiv, Anna, aber … im­mer die­ses Aber! Aber die ro­ten Elek­tro­haa­re, der brei­te Mund, die Som­mer­spros­sen, die Größe, die vie­len Ge­dan­ken, das stän­di­ge In­fra­ge­s­tel­len von Tat­sa­chen, das al­les sind Mi­nus­punk­te, des­halb ha­ben wir auch kei­ne Zu­kunft!
    Die Far­ben des Ars Elec­tro­ni­ca Cen­ters ver­schwam­men und hef­tig kniff sie ihre Au­gen zu­sam­men. Sie woll­te um je­den Preis ihre Trä­nen zu­rück­hal­ten, doch das Wür­gen in ih­rem Hals wur­de im­mer stär­ker, kam von wei­ter un­ten, kam di­rekt aus ih­rem Her­zen, das klopf­te und poch­te und ein­fach nicht mehr auf­hören woll­te, das Wür­gen nach oben zu schicken. Im Hin­ter­grund war das Rau­schen ei­ner Du­sche zu hören und ein lei­ser Pfeif­ton, der im­mer lau­ter wur­de. Ei­ner die­ser Ohr­wurm­ra­dio­hits wur­de ge­pfif­fen, fröh­lich, zwit­schernd, gut ge­launt! Schlag­ar­tig ver­sieg­ten ihre Trä­nen. Wut stieg in ihr auf. Marc fühl­te sich großar­tig und sie? Ja, wie fühl­te sie sich ei­gent­lich?
    „Hal­lo, mein Schatz, das war ja wie­der ab­so­lu­te Spit­ze heu­te! Se­hen wir uns über­mor­gen wie­der? Mor­gen muss ich mit mei­ner Frau zu ei­nem to­tal lang­wei­li­gen Emp­fang.“
    Marc, ein er­folg­rei­cher Schön­heits­chir­urg, re­de­te mun­ter drauf­los, hat­te wie im­mer kein Sen­so­ri­um für die Stim­mung von Anna. Lang­sam dreh­te sie sich um und be­trach­te­te ihn von oben bis un­ten. Zu­ge­ge­ben, Marc sah für sei­ne 55 Jah­re sehr gut aus. Stahl­grau­es, dich­tes Haar und ein wet­ter­ge­gerb­tes Ge­sicht mit fei­nen Lach­fält­chen um die brau­nen Au­gen, die le­bens­lus­tig blitzten.
    „Anna, was ist? Warum siehst du mich so an?“, frag­te er und setzte sein ge­win­nen­des Lächeln auf.
    „Es ist aus, Marc, end­gül­tig vor­bei.“ Sie war selbst über­rascht über ihre kla­ren Wor­te. Mit ei­ner fah­ri­gen Hand­be­we­gung strich sie sich eine ge­lock­te rote Sträh­ne aus der Stirn. „Ich will dich nie wie­der­se­hen!“
    „Habe ich et­was Falsches ge­sagt?“, frag­te Marc und schi­en echt ver­wirrt. „Hast du Mi­grä­ne?“
    „Ich möch­te, dass du aus mei­nem Le­ben ver­schwin­dest! Ruf mich ein­fach nicht mehr an!“ Ab­rupt dreh­te sie sich um, ver­schränk­te die Arme vor der Brust, starr­te hin­aus auf die Do­nau, auf die leuch­ten­de Fassa­de des Ars Elec­tro­ni­ca Cen­ters. Der flau­schi­ge Ho­tel­ba­de­man­tel schi­en plötz­lich zu jucken, zu krat­zen, die Haut zu krib­beln, hek­ti­sche Flecken röte­ten ihre Wan­gen, das konn­te sie spüren. Ohne nach­zu­den­ken griff sie nach der Blu­men­va­se, die auf dem Bei­s­tell­tisch­chen stand, dreh­te sich um und schleu­der­te sie in Rich­tung Marc. Ele­gant

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