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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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der ver­schwin­det, gibt es das Pro­blem auch nicht“, schlug Pe­tro­vic vor.
    „Ja, das stimmt“, pflich­te­te ihm Dra­ko­vic bei. „Üz­kül ist die Schwachs­tel­le. Üz­kül will sei­ne Haut ret­ten und wird aus­packen, da bin ich si­cher.“
    „Wann soll ich ihn um­le­gen?“, frag­te Pe­tro­vic und war da­bei ganz in sei­nem Ele­ment. Er klopf­te sich auf die dis­kre­te Aus­buch­tung, die sei­ne Pi­sto­le im Schul­ter­half­ter auf der lin­ken Sei­te sei­nes Sak­kos mach­te.
    „Im­mer lang­sam! Zu­erst den­ken, dann han­deln“, wies ihn Dra­ko­vic zu­recht. „Wenn Üz­kül er­mor­det wird, ha­ben wir die gan­ze Tür­ken­ma­fia am Hals. Die las­sen nicht locker: Ehre, Blut­ra­che, die ken­nen kein Par­don.“ Er ver­schränk­te wie­der sei­ne Hän­de, stützte sein flei­schi­ges Kinn dar­auf und ver­sank er­neut in nach­denk­li­ches Schwei­gen.
    „Was ma­chen wir mit der Spur, die nach Kroa­ti­en führt?“ Pe­tro­vic schüt­tel­te den Kopf, er merk­te, dass sie im Au­gen­blick nicht wei­ter­ka­men und wech­sel­te da­her das The­ma.
    „Kroa­ti­en?“, frag­te Dra­ko­vic und schreck­te aus sei­nen Ge­dan­ken hoch.
    „Die Spur, die uns Ne­mec vor ein paar Ta­gen in Prag auf­grund mei­ner ver­trau­ens­bil­den­den Maß­nah­men ge­flüs­tert hat“, grins­te Pe­tro­vic. „Der Kroa­te. Wir wis­sen ja, wen er da­mit ge­meint hat!“
    „Der läuft uns nicht weg“, sag­te Dra­ko­vic und ver­zog är­ger­lich sei­nen Mund. „Ein paar Tage früher oder später sind doch egal. Des­we­gen wird Mi­lan auch nicht mehr le­ben­dig! Wir müs­sen uns vor­ran­gig um un­se­re ak­tu­el­len Pro­ble­me küm­mern!“
    Pe­tro­vic nick­te zus­tim­mend. Ab­rupt stand Bog­dan Dra­ko­vic auf, knöpf­te sein dop­pel­rei­hi­ges Sak­ko zu und sag­te: „Ich muss nach­den­ken. Ich muss in­ten­siv nach­den­ken, da­mit wir eine Lö­sung fin­den.“ Er riss die stäh­ler­nen Flü­gel­türen auf und trat hin­aus auf die Ga­le­rie.
    „Ich muss nach­den­ken! Ich muss nach­den­ken!“, wie­der­hol­te er stän­dig auf dem Weg in sein Büro.
    Die Glas­p­lat­te des rie­si­gen Schreib­tischs blitzte im Son­nen­licht, das durch die Schießschar­ten­fens­ter her­ein­strahl­te, doch Bog­dan Dra­ko­vic hat­te kein Auge für das äs­the­ti­sche Wech­sel­spiel aus Licht und Schat­ten. Er beug­te sich über sei­nen Schreib­tisch und zer­teil­te mit sei­ner schwar­zen Kre­dit­kar­te das wei­ße Pul­ver auf der recht­ecki­gen Sil­ber­plat­te zu zwei ex­akt gleich lan­gen Straßen. Mit ei­nem sil­ber­nen Röhr­chen schnupf­te er gie­rig die zwei Li­ni­en auf, war­te­te kurz, bis die Dro­ge in sei­nem Hirn an­ge­langt war. Das un­ver­schnit­te­ne Koks ex­plo­dier­te förm­lich in sei­nem Schä­del, ver­wan­del­te Bog­dan Dra­ko­vic von ei­nem De­fen­sivspie­ler in einen Stür­mer, in einen Mas­ter of the Uni­ver­se, einen Leit­wolf, des­sen Ge­dan­ken mes­ser­scharf auf den Punkt ka­men und für den Pro­ble­me nicht exis­tier­ten.
    „Pro­ble­me exis­tie­ren nicht!“, röhr­te er und streck­te sei­ne Arme mit kral­len­ar­tig ge­sprei­zten Fin­gern in die Höhe, als woll­te er die Decke sei­nes Büros her­un­ter­rei­ßen, aus­ein­an­der­bre­chen, um den nack­ten Him­mel zu se­hen. Er woll­te die Luft ei­ner bru­ta­len Wild­nis ein­at­men, in der nur der Stär­ke­re eine Über­le­benschan­ce hat.
    Bog­dan Dra­ko­vic war der Stär­ke­re und er hat­te eine Idee. Eine Idee, wie er den Po­li­zis­ten und sei­nen Part­ner Üz­kül Bor­dar für im­mer ver­nich­ten konn­te. Eine Idee, mit der er ge­ni­al un­ter Be­weis stel­len wür­de, dass es nur einen Mas­ter of the Uni­ver­se ge­ben konn­te. Eine Idee, die sei­ne Über­le­gen­heit wi­der­spie­gel­te. War es zu­erst nur ein kur­z­es, frag­men­ta­ri­sches und eu­pho­ri­sches Auf­blit­zen, so form­te sich sei­ne Idee nach und nach zu ei­nem Plan, bei dem es nur einen Ge­win­ner ge­ben konn­te – Bog­dan Dra­ko­vic.

10. Linz: Die fünf­te Nacht

    Nach­dem Tony Braun bis zum Abend Pa­pier­kram er­le­digt und eine Do­ku­men­ta­ti­on über den Mord an Yu­ri­ka Me­kas ers­tellt hat­te, spiel­te er die Fo­tos von sei­nem Han­dy

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