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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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war die Ver­bin­dung schnell un­ter­bro­chen und er wuss­te nicht, ob sei­ne Nach­richt an­ge­kom­men war. In der Tief­ga­ra­ge ver­lor er sei­ne Au­to­schlüs­sel und kroch flu­chend über den Bo­den. Er fand sie nach quälen­den Mi­nu­ten, setzte sich äch­zend in den Fiat 500, schramm­te an ei­nem Be­ton­pfei­ler ent­lang und hielt sei­nen Kopf seit­lich aus dem Fens­ter, um im pras­seln­den Re­gen wie­der nüch­tern zu wer­den.
    Als er zu­fäl­lig die Di­gi­tal­uhr ins Blick­feld be­kam, wur­de er schlag­ar­tig nüch­tern. Es wa­ren nur noch drei Mi­nu­ten bis zum Ende von Brauns Talk­ra­dio „Talk ohne Li­mits“ und Gru­ber brauch­te noch min­des­tens zehn Mi­nu­ten, um zu den „Wah­ren Wer­ten“ zu ge­lan­gen. In der Zwi­schen­zeit war Braun wahr­schein­lich so gut wie tot.
    *

    Kim Klin­ger hat­te auf ih­rem Lap­top den Stream der „Wah­ren Wer­te“ un­ter ei­nem Pseud­onym abon­niert, denn nie­mals hät­te sie Braun ge­gen­über zu­ge­ge­ben, dass sie sei­ne Sen­dung überaus schätzte und vor al­lem sei­ne dunkle Stim­me lieb­te. Braun re­de­te ge­ra­de mit ei­nem über­ge­schnapp­ten Mäd­chen, das mit dem Ba­se­ball­schlä­ger auf jun­ge Bur­schen los­ging und einen zu ei­nem Pfle­ge­fall ge­prü­gelt hat­te.
    Braun brach­te das Ge­spräch auf die rich­ti­ge Ebe­ne, re­de­te von Schuld und Süh­ne und vom Tra­gen der Kon­se­quen­zen, ohne lan­ge über mög­li­che Ri­si­ken nach­zu­den­ken.
    Viel­leicht sol­len wir auch das Ri­si­ko ein­ge­hen und uns wirk­lich ver­lie­ben, viel­leicht sol­len wir die­se „Long Di­stan­ce Calls“ be­en­den, dach­te Kim und öff­ne­te eine der klei­nen grü­nen Jä­ger­meis­ter-Fla­schen. Als sie das Fläsch­chen in ei­nem Zug leer­ge­trun­ken hat­te, hör­te auch Sam­sa in ih­rem Kopf mit sei­nen Rund­gän­gen kurz auf und Kim ver­such­te, sich auf das Schrei­ben zu kon­zen­trie­ren. Sie wur­de im­mer wie­der von Brauns Ge­spräch ab­ge­lenkt, in dem das Mäd­chen wein­te und schluch­zend ver­sprach, den Jun­gen in der Reha zu be­su­chen. Warum nur habe ich Braun ver­bo­ten, mich in der Reha zu be­su­chen, dach­te Kim und wünsch­te sich in die­sem Mo­ment, dass sich die Tür zu ih­rem Zim­mer öff­nen und Braun ein­tre­ten wür­de. Ner­vös wür­de er sich den Bart am Kinn krat­zen und auf sei­ne ab­ge­tre­te­nen Stie­fel star­ren, während er sie ganz bei­läu­fig wie ein Tee­na­ger fra­gen wür­de, ob er sie ins Kino ein­la­den dür­fe.
    Aber das wa­ren nur Kims sen­ti­men­ta­le Ge­dan­ken zwi­schen Mit­ter­nacht und zwei Uhr mor­gens, ehe ihr Han­dy klin­gel­te und Brauns Stim­me zu hören war und ein „Long Di­stan­ce Call“ be­gann. Als sie aus ih­ren Ge­dan­ken schrak, hör­te sie einen Song, den Braun ihr ein­mal nachts am Han­dy vor­ge­spielt hat­te, der ihr aber da­mals viel zu kit­schig vor­kam. Doch dies­mal ent­fal­te­te das Lied eine ei­ge­ne Ma­gie und ge­gen ih­ren Wil­len scroll­te Kim durch die vie­len Num­mern auf ih­rem Han­dy, um Zeit zu ge­win­nen, denn Brauns Num­mer kann­te sie na­tür­lich aus­wen­dig. Mit ge­schlos­se­nen Au­gen hör­te sie das Klin­geln, wünsch­te sich, er wür­de ab­he­ben, dann doch wie­der nicht, war aber letztend­lich ent­täuscht, dass sie nur auf Brauns Mail­box kam. Ohne eine Nach­richt zu hin­ter­las­sen, drück­te sie auf „Aus“ und hat­te plötz­lich das Ge­fühl, als hät­te sie mit dem Drücken der „Aus“-Tas­te eine un­sicht­ba­re Schnur ge­kappt, die sie und Braun ver­bun­den hat­te, als wäre da­mit Braun für im­mer aus ih­rem Le­ben ver­schwun­den.

55. Der hin­ter­häl­ti­ge An­schlag

    Tony Braun hat­te den Song noch im­mer im Ohr, als er auf ei­nem der wacke­li­gen Stühle in den „Wah­ren Wer­ten“ ein letztes Bier trank. Gior­gio Mil­ler war nir­gends zu se­hen, als sich die Tür des Tech­ni­kraums öff­ne­te und der Web­mas­ter auf­tauch­te und lang­sam mit wie­gen­den Schrit­ten auf Braun zu­kam. Er zwir­bel­te sei­ne hüft­lan­gen Dread­locks, während er Braun ein Pro­to­koll reich­te.
    „Heu­te hast du dich selbst über­trof­fen, Nighthawk“, gra­tu­lier­te er Braun. „50 Kom­men­ta­re zu dem Riot Girl. Das ist Spit­ze! Ach

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