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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Spra­che, ich habe auch einen Schul­ab­schluss, aber was nützt mir das? Ich krie­ge ja nicht ein­mal eine ei­ge­ne Woh­nung, weil man so­fort sieht, dass ich Aus­län­der bin. Dann heißt es, hast du einen Job, du Ka­na­ke, hast du Geld? Nein??? Dann ver­piss dich wie­der zu­rück zu den Wil­den, wo du her­kommst!“ Der An­ru­fer re­de­te im­mer schnel­ler und sein wüten­des Keu­chen drang wie Don­ner aus dem Laut­spre­cher.
    „Stopp! Du hast ja recht! Hier läuft vie­les nicht kor­rekt ab und was du erzählt hast, stimmt si­cher, ich ken­ne ja die­se aus­län­der­feind­li­chen Ty­pen von mei­ner Ar­beit bei der Po­li­zei.“ Braun mach­te eine Pau­se und trank einen Schluck Bier, ehe er wei­ter­re­de­te.
    „Aber mit ei­nem Hand­ta­schen­raub er­füllst du alle Vor­ur­tei­le, die man ge­gen dich hat. Ka­pierst du das, Mann?“
    So ging das noch eine Wei­le hin und her, Braun trank in­zwi­schen sei­ne Dose Bier leer und die Wut des An­ru­fers war in­zwi­schen ver­raucht. Al­les, was Braun noch brauch­te und was sein Talk­ra­dio auch so kul­tig ge­macht hat­te, war ein po­si­ti­ver Ab­schluss des Ge­sprächs.
    „Also, Jun­ge, ich ma­che dir einen Vor­schlag“, raunzte Braun nicht mehr ganz nüch­tern in das Mi­kro. „In der Hand­ta­sche, die du der al­ten Dame ge­klaut hast, ist doch si­cher auch ihr Aus­weis. Du suchst ihre Adres­se, bringst ihr die Hand­ta­sche mit dem gan­zen Geld zu­rück, ka­piert! Dazu nimmst du noch Ku­chen mit und lädst sie auf eine Tas­se Kaf­fee ein.“
    Eine lan­ge Pau­se ent­stand und Braun dach­te schon, dass der An­ru­fer ein­fach auf­ge­legt hat­te – das wäre schei­ße ge­we­sen.
    „Wo­her willst du wis­sen, dass ich das auch ma­che?“ Die Stim­me war zö­gernd, weich und hat­te das Rotz­fre­che von zu­vor ver­lo­ren.
    „Ganz ein­fach, Arsch­loch! Die alte Dame hat si­cher eine An­zei­ge ge­macht und so vie­le Hand­ta­schen­dieb­stähle gibt es in Linz täg­lich auch wie­der nicht, dass wir sie nicht über­prü­fen kön­nen!“
    Braun schloss das Mi­kro und zog den Reg­ler für den Sound nach oben. Als die An­fang­stak­te von „The­re’s a light that ne­ver goes out ...“ in der Earls-Court-Li­ve­ver­si­on von Mor­ris­sey aus den Laut­spre­chern knall­ten, lehn­te er sich in sei­nem Stuhl zu­rück, schloss die Au­gen und dach­te an Kim Klin­ger, die Mail und ihr Foto.
    *

    Do­mi­nik Gru­ber saß auf dem Bo­den in sei­nem Loft und schlug mit dem Hin­ter­kopf un­un­ter­bro­chen auf den Stahl­tre­sen sei­ner of­fe­nen De­si­gnkü­che. Aus dem klei­nen Ti­vo­li-Ra­dio, das auf der von Len­ka wüst zer­kratzten Ar­beits­fläche stand und das eine Stre­am­funk­ti­on hat­te, hör­te er ge­ra­de die letzten Sät­ze, die Tony Braun mit ei­nem Hand­ta­schen­dieb wech­sel­te und dann dröhn­te ei­ner von Brauns Lieb­lings­songs aus dem Laut­spre­cher.
    Vol­ler Stolz hat­te ihm Braun die Ma­xi­sin­gle ge­zeigt, eine Pic­ture Disc mit dem Foto von Mor­ris­sey, wo­für Braun eine ab­sur­de Sum­me ge­zahlt hat­te. Braun war eben an­ders.
    Auf Braun konn­te man sich ver­las­sen. Braun hat­te ihn auch ge­deckt, als er Dro­gen für Len­ka bei ei­ner Ra­z­zia ab­ge­zweigt hat­te. Braun hät­te ihn nie bei Gey­er von der in­ter­nen Er­mitt­lung an­ge­schwärzt. Braun war kein Kum­pel-Typ, aber loy­al zu sei­nem Team. Auf al­len Vie­ren kroch Gru­ber zu dem of­fen ste­hen­den Wein­schrank und griff nach ei­ner Fla­sche, ohne auf das Eti­kett zu ach­ten. Er goss sich ein vol­les Glas ein, ver­schüt­te­te aber die Hälf­te und trank das Glas in ei­nem Zug leer. Dann pack­te er die Fla­sche beim Nach­schen­ken so un­ge­schickt, dass die­se um­kipp­te und der Wein über den sau­teu­ren ge­öl­ten Vin­ta­ge­par­kett­bo­den floss. Noch im­mer dröhn­te der Song aus dem Laut­spre­cher des Ra­di­os und mit zit­tern­den Fin­gern griff Gru­ber nach sei­nem Han­dy und wähl­te Brauns Num­mer. Er kam al­ler­dings nur auf die Mail­box, doch dort woll­te er kei­ne Nach­richt hin­ter­las­sen, denn was hät­te er auch sa­gen sol­len? Hal­lo, Braun, ich habe dich an Pe­ter­sen ver­ra­ten und wahr­schein­lich plat­zie­ren sei­ne Hand­lan­ger jetzt ge­ra­de eine Bom­be un­ter dei­nem

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