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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Zel­len und Ver­hör­räu­me im Un­ter­ge­schoss im Po­li­zei­jar­gon ge­nannt wur­den.
    Als sie den Ver­hör­raum 1 be­tra­ten, war der Ge­stank nach Schweiß, Angst und Ver­bre­chen trotz ex­zes­si­ven Putz­mit­te­lein­sat­zes all­ge­gen­wär­tig. Gru­ber ba­lan­cier­te sei­nen Akt und zwei Plas­tik­be­cher mit Kaf­fee und es ge­lang ihm, al­les auf dem Ver­neh­mungs­tisch zu de­po­nie­ren, ohne eine Ka­ta­stro­phe an­zu­rich­ten.
    Die Ka­ta­stro­phe saß ih­nen al­ler­dings in Ge­stalt des An­walts Clau­de Ber­ger di­rekt ge­gen­über.
    „Was will der An­walt hier?“, schnauzte Braun sei­nen As­sis­ten­ten an und igno­rier­te Ber­ger völ­lig. Gru­ber zuck­te mit den Schul­tern, tes­te­te das Auf­nah­me­ge­rät, sprach den Rechts­text auf Band und blick­te Braun fra­gend an. Die­ser hat­te sich wie­der be­ru­higt und setzte sich lang­sam auf sei­nen Stuhl.
    „Freut mich, Sie zu se­hen, Chef­in­spek­tor Braun. Im­mer höf­lich, im­mer gute Ma­nie­ren, so wie man das von der Po­li­zei ge­wohnt ist“, er­öff­ne­te der An­walt Ber­ger das Ge­spräch.
    Braun ließ sei­nen Blick von Ber­ger hin­über zu Flash God schwei­fen, der geis­tes­ab­we­send in sei­nem gol­de­nen Trai­nings­an­zug am Tisch saß und mit sei­nem mas­si­gen Ober­kör­per vor und zu­rück wipp­te.
    „Cevdar Tar­ük oder soll ich Sie lie­ber Flash God nen­nen?“ Er sah ihm ins Ge­sicht, doch Flash God zuck­te nur gleich­gül­tig mit den Schul­tern.
    „Erzählen Sie uns doch ein­mal, wie es zu die­sem Mord ge­kom­men ist?“, be­gann Braun mit der Be­fra­gung.
    „Ent­schul­di­gen Sie, Chef­in­spek­tor“, un­ter­brach Clau­de Ber­ger so­fort. „Sie spre­chen von Mord, das ist prak­tisch eine Vor­ver­ur­tei­lung mei­nes Man­dan­ten.“
    Braun at­me­te so in­ten­siv durch, dass Gru­ber ihm einen war­nen­den Blick zu­warf.
    „Hal­ten wir uns nicht mit Klein­scheiß auf, Herr An­walt. Aber bit­te: Erzähl uns über den Vor­fall am Bahn­hof, Flash God!“
    Er ver­schränk­te die Arme, schlürf­te den gräss­li­chen Kaf­fee aus der Kan­ti­ne und war­te­te.
    „Hal­lo, ha­ben wir noch Kon­takt?“ Er schlug mit sei­ner Faust auf den Tisch, beug­te sich ag­gres­siv vor, spür­te so­fort die Hand von Gru­ber auf sei­ner Schul­ter und ließ sich wie­der auf den Stuhl zu­rück­fal­len.
    „Mein Man­dant steht noch im­mer un­ter Schock. Es war eine Tat im Af­fekt, er kann sich an nichts mehr er­in­nern! Al­les aus­ge­löscht, ver­drängt. Ich be­an­tra­ge ein psych­ia­tri­sches Gut­ach­ten für mei­nen Man­dan­ten. Er war zur Tat­zeit un­zu­rech­nungs­fähig.“ Zufrie­den lächelnd lehn­te sich Clau­de Ber­ger zu­rück, spiel­te mit sei­nem ele­gan­ten Ku­gel­schrei­ber und sah Braun pro­vo­kant an.
    Er will mich pro­vo­zie­ren!, dach­te er, aus der Re­ser­ve locken, mich dazu ver­lei­ten, ihm eine zu knal­len, die­sem Scheißan­walt! Kon­trol­lie­ren! Kon­trol­lie­ren!, hat­te die Psy­cho­the­ra­peu­tin ge­sagt und: Durch­tau­chen! Durch­tau­chen! Den­ken Sie ein­fach an das Meer, Sie tau­chen hin­ein durch eine Höhle und ganz hin­ten ist das Licht. Dort müs­sen Sie hin, ohne zu zö­gern! Sonst geht Ih­nen die Luft aus!
    Hör­te sich theo­re­tisch ziem­lich lo­gisch an, aber Tony Braun war im Au­gen­blick nicht in der Stim­mung, mit an­ge­hal­te­nem Atem ir­gend­wel­che Höhlen zu durch­tau­chen und des­halb form­te sich das Bild auch nicht rich­tig in sei­nem Kopf. Statt­des­sen schnell­te er hoch, knall­te die Hän­de auf die Tisch­plat­te, dass die Plas­tik­be­cher nur so hüpf­ten und Clau­de Ber­ger und In­spek­tor Gru­ber zu­sam­men­zuck­ten.
    „Auf­hören mit der Schei­ße!“, brüll­te er. „So­fort auf­hören! Er soll ge­fäl­ligst das Maul auf­ma­chen, nicht du, du ...“ Affe oder Arsch­loch woll­te er noch dar­an­hän­gen, doch jetzt griff der Psy­cho­trick und er ru­der­te zu­rück.
    „Herr An­walt, wür­den Sie bit­te Ih­ren Man­dan­ten da­von über­zeu­gen, dass es bes­ser für ihn ist, wenn er selbst re­det?“, frag­te er höf­lich, hob sei­nen um­ge­wor­fe­nen Stuhl auf und setzte sich wie­der.
    Doch das Ver­hör er­ziel­te nicht den ge­wünsch­ten Ef­fekt. Flash

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