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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Griff, aber trotz­dem be­rei­te­ten ihm kör­per­li­che Kon­tak­te Stress. Wenn er je­man­dem be­geg­ne­te, hob er ein­fach grüßend die Hand, das pass­te zu sei­nem coo­len Image und kei­nem fiel et­was auf.
    Lang­sam lief Ri­chard zu sei­ner ge­wohn­ten Form auf und er ent­sprach bald wie­der dem Bild des coo­len, un­kon­ven­tio­nel­len Art­di­rec­tors, der sei­ne ge­nia­len Ide­en um zwei Uhr mor­gens in ei­ner In-Bar im Suff auf eine Ge­trän­ke­kar­te ski­z­zier­te, der sich mehr mit der Aura des Künst­lers um­gab und für Men­schen ohne krea­ti­ve Ader nur Ver­ach­tung üb­rig hat­te. Tat­säch­lich aber ar­bei­te­te er stra­te­gisch und nach ei­nem ge­nau­en Plan, über­ließ nicht das kleins­te De­tail dem Zu­fall und sei­ne viel be­wun­der­te Krea­ti­vi­tät war nur der be­ein­drucken­de Höhe­punkt in ei­nem klar struk­tu­rier­ten Ab­lauf.
    Er surf­te durch ver­schie­de­ne Platt­for­men und Por­ta­le, auf der Su­che nach wei­te­ren In­for­ma­tio­nen über Roy­al In­ter­na­tio­nal. Sein Bild­schirm war mit ei­ner Un­men­ge klei­ner Fens­ter zu­ge­pflas­tert: Welt­kar­ten bau­ten sich auf, klei­ne Punk­te flim­mer­ten, wo Roy­al mit Nie­der­las­sun­gen oder Be­tei­li­gun­gen prä­sent war. Auf ei­nem zwei­ten Bild­schirm tauch­ten in ra­scher Fol­ge im­mer neue Text­fi­les auf, Pres­se­tex­te über einen Spiel­berg-Film, Mes­se­be­rich­te, Kon­su­men­ten­in­fos und Fir­men­chro­no­lo­gi­en türm­ten sich zu ei­nem bei­na­he un­über­schau­ba­ren In­for­ma­ti­ons­ge­bir­ge auf. Aber nicht der ge­rings­te Hin­weis auf E.T.
    Ri­chard Marx spiel­te ge­dan­ken­ver­lo­ren mit sei­nen Ohr­rin­gen. Wie üb­lich schwam­men in sei­nem durch­sich­ti­gen Kaf­fee­be­cher ein Dut­zend Kip­pen, auf der Schreib­tisch­kan­te ba­lan­cier­te eine still vor sich hin­glühen­de Zi­ga­ret­te und eine fri­sche kleb­te in sei­nem Mund­win­kel. Pro­fes­sio­nell scann­te er mit den Au­gen die In­for­ma­ti­ons­flut, sein Hirn lief auf Hoch­tou­ren, be­reit, bei der ge­rings­ten Un­s­tim­mig­keit Ad­rena­lin aus­zu­schüt­ten.
    Es ist im­mer et­was zu fin­den, dach­te er, logg­te sich seuf­zend in ver­schie­de­ne Blogs zum The­ma Roy­al ein und ver­knüpf­te das Stich­wort mit E.T. Nur sinn­lo­ses Ge­schwätz, doch ein eng­li­scher Blog mach­te ihn stut­zig: „The hi­sto­ry of Roy­al stop­ped in 1991, the ene­my took over. The bloo­dy trail to fame and for­tu­ne. E.T.“ Mehr nicht. Es gab auch kei­ne Kom­men­ta­re oder Stel­lung­nah­men zu die­sem Text. Ri­chard ak­ti­vier­te eine mehr als il­le­ga­le Da­ten­bank, fand aber kei­nen Ein­trag über E.T. Der Blog war schon vor ei­ni­gen Ta­gen aus ei­nem In­ter­net­café in Za­greb ab­ge­setzt wor­den.
    In der Fir­men­chro­no­lo­gie wur­de die Grün­dung von Roy­al In­ter­na­tio­nal mit Ende De­zem­ber 1991 an­ge­ge­ben. Fir­men­sitz war zu­nächst Bel­grad, später Linz. In ei­nem klei­nen Hi­sto­ry-Re­se­arch-Pro­gramm, das ähn­lich wie Wi­ki­pe­dia funk­tio­nier­te, las er, dass ein er­folg­rei­ches kroa­ti­sches Un­ter­neh­men na­mens Roy­al Steel im De­zem­ber 1991 von ei­nem ge­wis­sen Sla­vo Tu­dj­man ver­kauft wor­den war. Doch es gab we­der einen Quer­ver­weis auf Tu­dj­man noch eine Quel­len­an­ga­be. Der Name Tu­dj­man selbst tauch­te zwar in ver­schie­de­nen Search-Pro­gram­men auf, be­zog sich aber im­mer auf den ehe­ma­li­gen kroa­ti­schen Staats­prä­si­den­ten Fran­jo Tu­dj­man.
    T. wie Tu­dj­man! Elek­tri­siert schreck­te Ri­chard Marx hoch. Das war mehr als ein Zu­fall! Der Blog aus Za­greb, das Jahr 1991, das sich durch alle In­for­ma­tio­nen zog. Wenn es sich bei Roy­al Steel und Roy­al In­ter­na­tio­nal nicht um die­sel­be Fir­ma han­delt, höre ich so­fort mit dem Rau­chen auf!, dach­te er eu­pho­risch, zün­de­te sich so­fort eine neue Zi­ga­ret­te an, ko­pier­te das In­fo­ma­te­ri­al in einen an Tony Braun adres­sier­ten Mail-Ord­ner und drück­te die Send-Tas­te.
    *

    Zur sel­ben Zeit mach­ten sich Tony Braun und sein As­sis­tent Do­mi­nik Gru­ber im Po­li­zei­prä­si­di­um auf den Weg in den Un­der­ground, wie die

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