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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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trat rasch hin­aus in das Son­nen­licht. Sz­abo lehn­te mit ver­schränk­ten Ar­men in der Tür, den Blick nach oben in den Him­mel ge­rich­tet, und hat­te sei­nen Mund halb ge­öff­net, so als wür­de er et­was hören.
    „Viel­leicht rufe ich dich an, wenn wir wie­der krea­ti­ven In­put brau­chen“, sag­te sie und ver­such­te dem Ge­spräch doch noch ein po­si­ti­ves Ende zu ge­ben. Ohne sich zu ver­ab­schie­den, ging sie dann schnell durch das un­ge­mäh­te Gras in Rich­tung Gar­ten­tor.
    „Ja, mach das!“, hör­te sie noch sei­ne gleich­gül­ti­ge Stim­me. Doch sie wuss­te, dass sie Sz­abo in der Agen­tur nicht mehr so bald se­hen wür­de.
    *

    Die Co­hi­ba, die sich Bog­dan Dra­ko­vic aus sei­nem Hu­mi­dor nahm, stamm­te an­geb­lich noch aus dem Be­sitz von Che Gue­va­ra. Die­ser hat­te sie, be­vor er nach Bo­li­vi­en ab­reis­te, bei ei­ner sei­ner Ge­lieb­ten in Ha­van­na zu­rück­ge­las­sen und de­ren Sohn gab sie in eine E-Bay-Auk­ti­on, wo sie Bog­dan Dra­ko­vic für 6.000 Euro ers­tei­ger­te.
    Genüss­lich zün­de­te er die Zi­gar­re an, blies den Rauch in per­fek­ten Krei­sen an die Decke und kon­zen­trier­te sich auf das be­vorste­hen­de Mee­ting. Sein Va­ter hat­te ihn we­gen der Bau­be­wil­li­gung ge­hö­rig un­ter Druck ge­setzt. Igor Dra­ko­vic woll­te Re­sul­ta­te, woll­te sein Geld end­lich sau­ber in­ve­s­tie­ren. Die Bau­be­wil­li­gung, der Bör­se­gang, die In­ve­s­ti­tio­nen in das Stadt­teil­pro­jekt, es gab so viel zu tun und Bog­dan Dra­ko­vic wur­de ein we­nig ner­vös, wenn er an die ar­beits­in­ten­si­ven Wo­chen dach­te, die vor ihm la­gen. Doch wenn die Kno­chen­ar­beit vor­bei war, dann konn­te Roy­al In­ter­na­tio­nal als bör­se­no­tier­tes Un­ter­neh­men in das Ses-Cor­ve­tes-Pro­jekt auf Mal­lor­ca in­ve­s­tie­ren, auch in das rie­si­ge Fach­markt­cen­ter in der Ukrai­ne, dann war al­les le­gal.
    Vor­sich­tig tipp­te er die Glut sei­ner Zi­gar­re in den großen sil­ber­nen Aschen­be­cher, der auf ei­nem fi­li­gra­nen gol­de­nen Dali-Vo­gel­tisch stand und sei­nem Va­ter Igor ge­hör­te. Sein Va­ter mit dem Vo­gel­tick, mit die­sen gräss­li­chen Kä­fi­gen, die über­all in sei­nem Pa­lais in Pal­ma her­um­stan­den und die Bog­dan Dra­ko­vic so ver­ab­scheu­te. Doch bald wür­den die­se Vö­gel ge­mein­sam mit sei­nem Va­ter der Ver­gan­gen­heit an­ge­hören, dann, wenn er, Bog­dan Dra­ko­vic, als CEO die Macht über Roy­al In­ter­na­tio­nal er­langt hat­te, wenn er der Leit­wolf war. Die Ge­schäf­te muss­ten neu or­ga­ni­siert und über ein Netz an Be­tei­li­gun­gen und Toch­ter­fir­men zu ei­ner gi­gan­ti­schen Geld­wasch­an­la­ge um­funk­tio­niert wer­den.
    Doch im Au­gen­blick hat­te die Bau­be­wil­li­gung für das Stadt­teil­pro­jekt in Linz ab­so­lu­te Prio­ri­tät. Aus die­sem Grund hat­te er auch das Mee­ting mit dem Stadt­rat Sta­nis­laus Lan­ge ver­ein­bart. Die di­ver­sen Prü­fer und Gut­ach­ter zogen den Be­richt schon zu sehr in die Län­ge. Zwar wur­den sie alle mit großzü­gi­gen Zu­wen­dun­gen be­dacht, doch die letzte Un­ter­schrift war die von Sta­nis­laus Lan­ge.

    Der Se­cu­ri­ty-Mann wink­te den Be­su­cher des­in­ter­es­siert durch und wid­me­te sich so­fort wie­der dem Film, der auf ei­nem klei­nen por­ta­blen DVD-Player lief. Das blaue Licht, das die glä­ser­ne Lift­ka­bi­ne be­leuch­te­te, warf Schat­ten über das Ge­sicht des Man­nes, ver­lieh sei­ner Haut eine geis­ter­haf­te Bläs­se, die per­fekt zu sei­nem Ge­müts­zu­stand pass­te.
    Sta­nis­laus Lan­ge war in das Roy­al In­ter­na­tio­nal Hea­d­of­fi­ce ge­kom­men, um rei­nen Tisch zu ma­chen, um end­lich einen Schnitt in sei­nem Le­ben zu set­zen, eine Wen­dung, da­mit er am Ende viel­leicht doch auf et­was Po­si­ti­ves in sei­nem an­sons­ten nicht sehr rühm­li­chen Le­ben zu­rück­blicken konn­te. Er war über sich selbst über­rascht. Über­rascht war viel­leicht nicht das rich­ti­ge Wort: Er war er­staunt. Ein Te­le­fonat, ein ein­zi­ger Te­le­fon­an­ruf hat­te ihm plötz­lich vor Au­gen ge­führt, was für eine er­bärm­li­che Exis­tenz er doch war. Es war nicht

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