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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Blech­döschen ein­ge­fasst. Eine fet­te Kröte saß re­gungs­los in­ner­halb die­ses ma­gi­schen Krei­ses und schi­en tot zu sein.
    Pa­nik­ar­tig wich sie zu­rück, sie at­me­te hek­tisch, um den auf­s­tei­gen­den Brech­reiz zu un­ter­drücken.
    In die­sem Swim­ming­pool ist Sz­abos Frau Myra er­trun­ken, dach­te Anna und er­in­ner­te sich an Ma­rys de­tail­lier­te Schil­de­rung der da­ma­li­gen Ka­ta­stro­phe. Ver­ständ­lich, dass er den Pool zu­ge­schüt­tet hat­te. Aber die­se mor­bi­de In­sze­nie­rung, das war to­tal ver­rückt. Bei dem Ge­dan­ken an die zucken­den wei­ßen Ma­den schüt­tel­te sie sich vor Grau­en. Noch mehr aber er­schüt­ter­te sie die­ser kras­se Ge­gen­satz zu Ste­fan Sz­abos Auf­tre­ten. Sei­ne pu­ris­ti­sche Klei­dung mit dem leicht mi­li­täri­schen Ein­schlag und sei­ne fast ri­tu­el­len Ge­wohn­hei­ten ent­spra­chen sei­nem re­du­zier­ten Le­benss­til, der nur aus Krea­ti­vi­tät und Sport zu beste­hen schi­en.
    Sie er­in­ner­te sich an sei­ne Mit­tags­pau­sen, wenn Sz­abo in der Mi­kro­wel­le Ge­mü­se koch­te, im­mer die Kopf­hö­rer im Ohr, und da­bei oft mi­nu­ten­lang auf die sich dre­hen­de Plat­te starr­te, dann das völ­lig zer­koch­te Ge­mü­se mit ei­ner Fer­tigs­au­ce zu ei­nem Brei ver­rühr­te und im Ste­hen aus ei­nem Me­tall­topf hin­un­ter­schlang. Bei sei­ner Ar­beit war er ge­nau­so. Oft saß er bei Brain­stor­mings quälend lan­ge am Tisch, ohne ein Wort zu sa­gen, er schi­en über­haupt nicht bei der Sa­che zu sein, um dann plötz­lich eine un­glaub­li­che Idee in die Run­de zu wer­fen und die Mit­ar­bei­ter der Agen­tur zie­l­ori­en­tiert und mit krea­ti­ver Ener­gie an­zu­feu­ern. Da­ge­gen herrsch­te hier eine grau­en­haf­te Hoff­nungs­lo­sig­keit, ein mor­bi­der Zer­fall und eine fast schmerz­haf­te Per­spek­ti­ven­lo­sig­keit, dar­auf war Anna nicht vor­be­rei­tet ge­we­sen.
    Im Grun­de ken­ne ich ihn über­haupt nicht, sin­nier­te sie wei­ter, während sie mit ab­ge­wand­tem Ge­sicht und an­ge­hal­te­nem Atem den Pool um­run­de­te. Ich weiß nur, dass er in Ham­burg ge­ar­bei­tet hat, ein ex­zes­si­ver Läu­fer ist und den Sport als Aus­gleich für die krea­ti­ve Denk­ar­beit sieht. Aber sonst? Er hat nie ein Wort über sei­ne tote Frau ver­lo­ren, au­ßer Sport scheint er kein Pri­vat­le­ben zu ha­ben. Kei­ne Af­fären, das hät­te Mary si­cher ge­wusst, aber auch kei­ner­lei kul­tu­rel­le In­ter­es­sen, nicht ein­mal ins Kino geht er. „Zu vie­le Men­schen, das be­engt mich“, er­in­ner­te sie sich an sei­ne brüs­ke Ab­leh­nung, als sie die gan­ze Agen­tur auf einen Ki­no­a­bend ein­ge­la­den hat­te. Doch sie war nicht hier­her ge­kom­men, um Sz­abos Pri­vat­le­ben zu ana­ly­sie­ren, sie be­nötig­te nur sei­nen krea­ti­ven In­put.
    Sie ging zü­gig über die Ter­ras­se auf das Haus zu. Ein von der Son­ne aus­ge­bleich­ter La­mel­len­vor­hang hin­ter den großen Gla­stüren ver­sperr­te ihr die Sicht ins In­ne­re. Eine der Schei­ben war ge­sprun­gen und not­dürf­tig mit Kle­be­band fi­xiert wor­den. Erst jetzt be­merk­te Anna, dass die brei­te Schie­be­tür einen Spalt weit of­fen war und sie trat durch den Tür­spalt ins In­ne­re des Hau­ses. Sie be­fand sich jetzt auf ei­ner Ga­le­rie, von der eine brei­te Trep­pe in die un­te­ren Räu­me führ­te. Ir­gend­wo aus dem Un­ter­ge­schoß hör­te sie dump­fe Rhyth­men, stak­ka­toar­ti­ge Stim­men, Mu­sik­fet­zen, sie konn­te den Sound nicht klar ein­ord­nen, aber ei­nes schi­en si­cher, Ste­fan Sz­abo war zu Hau­se.
    Sie woll­te ge­ra­de die Trep­pe nach un­ten ge­hen und dem Lärm fol­gen, als sie eine Hand an der Schul­ter fass­te. Mit ei­nem spit­zen Schrei wir­bel­te sie her­um.
    „Mein Gott! Hast du mich er­schreckt!“, rief Anna ganz au­ßer Atem, als sie Sz­abo er­blick­te. „Ich habe dich gar nicht ge­hört!“
    „Ich war ne­ben­an“, sag­te Sz­abo und be­trach­te­te sie prü­fend. Er war bar­fuß und trug nur aus­ge­bleich­te Jeans. In der Hand hielt er ein T-Shirt und auf sei­nem durch­trai­nier­ten Ober­kör­per ent­deck­te sie eine häss­li­che Nar­be. Als Sz­abo ih­ren Blick

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