Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
Kette stammen könnten.“
„Das hat er mir gesagt, stimmt“, meinte Braun und blickte wieder zur Leiche. Mittlerweile war die Sonne aufgegangen und das grelle Tageslicht nahm dem Schauplatz viel von seinem Schrecken. Der Kies unter Bogdan Drakovics Schuhen glitzerte in der Sonne und die Eisenspäne, die überall auf dem Beton lagen, warfen funkelnde Blitze über den Boden.
„Was blinkt da hinten?“, fragte er Paul Adrian, der gerade gierig aus einer Mineralwasserflasche trank.
„Was meinen Sie?“
„Dort hinten, knapp hinter seinen Schuhen“, sagte Braun und machte sich bereits auf den Weg.
„Das sind nur Kiesel und Eisenspäne!“, rief ihm Paul Adrian hinterher.
Sachte hob Braun einen Schuh des toten Bogdan Drakovic in die Höhe, fuhr mit einem Kugelschreiber durch die feinen Stahlspäne, die vom Zuschneiden der riesigen Stahlplatten übrig geblieben waren. Ein kleines, rundes Metallplättchen schien nicht hierher zu passen. Es war weder rostig, wie die anderen, noch aus Stahl.
„Habt ihr euch das angesehen?“, rief er über die Schulter zu Paul Adrian.
„Tony, wir können doch nicht alles eintüten, was hier herumliegt. Da brauchen wir ja einen Container“, erwiderte Paul Adrian schon leicht genervt.
„Alles klar, nehmt es trotzdem mit ins Labor!“ Braun tütete das Metallplättchen ein und gab es Paul Adrian.
„Chef, Big Boss Wagner will Sie sofort sprechen!“, rief Gruber aufgeregt und deutete zu einer dunklen Limousine, die etwas abseits stand.
„Der Mord an Bogdan Drakovic scheint aus ihm ja einen Frühaufsteher zu machen!“
Tony Brauns Chef Dr. Wagner telefonierte gerade hektisch, nickte ständig dienstbeflissen und erst als er direkt vor ihm stand, beendete dieser das Gespräch.
„Das war der Bürgermeister, ich muss ihn ständig auf dem Laufenden halten“, sagte Dr. Wagner entschuldigend und lehnte sich an seinen Wagen.
„Der Bürgermeister kennt Bogdan Drakovic von dem großen Revitalisierungsprojekt für das ehemalige Stahlareal“, fügte er erklärend hinzu, um dann sofort wieder seine Autorität hervorzukehren.
„Chefinspektor Braun, was können Sie mir sagen?“, fragte dieser und ließ Braun nicht aus den Augen.
„Noch nicht viel. Es war eine kühle Hinrichtung und eine spektakuläre Inszenierung. Der Mörder weiß, wie er einen Eindruck hinterlässt.“ Braun wies mit dem Daumen nach hinten zum Kran, an dem das Opfer noch immer baumelte.
„Kennt man bereits den Täter? Gibt es Anhaltspunkte?“, fragte Dr. Wagner.
„Dafür ist es noch zu früh. Wir stehen erst am Anfang unserer Ermittlungen“, sagte Braun.
„Wir geben heute Nachmittag eine Pressekonferenz! Das habe ich soeben mit dem Bürgermeister vereinbart!“ Der autoritäre Ton in der Stimme von Dr. Wagner duldete keine Widerrede.
„Sie sind als Leiter der Mordkommission natürlich auch anwesend und vermitteln der Presse das Gefühl, dass wir alles unter Kontrolle haben! Ideal wäre natürlich, wenn Sie schon einen möglichen Täter präsentieren!“
„Wie soll das gehen – wir stehen erst am Anfang!“
„Sie behaupten von sich doch immer, dass Sie der beste Ermittler sind! Also erwarte ich auch das beste Resultat!“, wischte Wagner Brauns Einwand vom Tisch.
„Bogdan Drakovic hat viel für die Stadt getan“, sprach Dr. Wagner weiter. „Hier soll ein groß angelegtes Revitalisierungsprojekt aus dem Boden gestampft werden. Ein neuer Stadtteil hier in dieser brachliegenden Industrielandschaft. Drakovic war die treibende Kraft, er stand auch mit potentiellen Investoren in Kontakt, diese dürfen auf keinen Fall abspringen! Sie sehen, das Wohl unserer Stadt hängt von Ihren Ermittlungen ab, ich habe vollstes Vertrauen in Ihre Fähigkeiten“,
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