Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
Vom Netzwerk:
eis­kal­te Was­ser weck­te sei­ne Le­bens­geis­ter, er kämm­te sich die lan­gen Haa­re zu­rück, dann schluck­te er zwei längst ab­ge­lau­fe­ne Schmerz­ta­blet­ten, um das ver­damm­te Po­chen in sei­nem Kopf zu neu­tra­li­sie­ren, und mach­te sich auf den Weg zum Tat­ort.
    Es war ein graublau­er Mor­gen, als Braun mit ra­sen­den Kopf­schmer­zen auf das ver­las­se­ne In­dus­trie­ge­län­de ein­bog. Im Mor­gen­grau­en wirk­te das Are­al sur­re­al und fern jeg­li­cher Rea­li­tät. Rie­si­ge Ma­schi­nen­hal­len, da­zwi­schen För­der­bän­der, die ins Nichts führ­ten, und im­mer wie­der ros­ti­ge Stahl­plat­ten, die zu mons­trö­sen Ge­bir­gen auf­ge­türmt wa­ren und eine schier end­lo­se Flucht nach hin­ten zum Ho­ri­zont bil­de­ten. Dort, in der Fer­ne, ro­tier­ten Blau­lich­ter in der Mor­gen­däm­me­rung vor dem UFO-ar­ti­gen Ge­bäu­de von Roy­al In­ter­na­tio­nal. Als Braun näher­kam, sah er auch einen rie­si­gen, ros­ti­gen Kran, der weit­räu­mig mit gel­bem Ab­sperr­band ge­si­chert war.
    Die auf­ge­hen­de Son­ne färb­te den Him­mel röt­lich gelb und schick­te fun­keln­de Strah­len durch die Ei­sen­ver­stre­bun­gen des Krans, um­gab die Lei­che, die wie ge­kreu­zigt am Ha­ken des Krans bau­mel­te, mit ei­ner leuch­ten­den Aura.
    „Hal­lo Chef, heu­te zur Ab­wechs­lung auf ei­ner Müll­hal­de ge­schla­fen?“, be­grüßte ihn sein As­sis­tent Gru­ber und deu­te­te auf sei­nen ver­knit­ter­ten und flecki­gen An­zug.
    „Mach mich nicht wütend, Arsch­loch!“, knurr­te er. „Wo ist er?“
    Gru­ber wies zum Kran und folg­te Braun, der sich kom­men­tar­los auf den Weg mach­te.
    „Sehr bi­zarr, was mei­nen Sie, Chef?“ In­spek­tor Gru­ber stand ne­ben Braun, bei­de wa­ren in die Be­trach­tung des er­mor­de­ten Bog­dan Dra­ko­vic ver­sun­ken, Män­ner in wei­ßen Schutz­anzü­gen schwirr­ten wie Raum­fah­rer über das Ge­län­de und tüte­ten al­les ein, was nicht an die­sen Tat­ort ge­hör­te. Über dem gan­zen Ge­sche­hen lag eine At­mo­sphä­re von Stress und Hek­tik, ver­mischt mit ei­nem Hauch von Pa­nik. Auch Braun konn­te sich die­sem Ge­fühl nicht ent­zie­hen, es war der Schau­platz ei­nes ent­fes­sel­ten Mor­des, ei­nes rausch­haf­ten Tötens, aber nicht im Af­fekt, son­dern mit der kühlen Prä­zi­si­on ei­ner be­ein­drucken­den blu­ti­gen In­sze­nie­rung.
    „Ein Ar­bei­ter, der hier täg­lich eine Ab­kür­zung zur Ar­beit nimmt, hat ihn ge­fun­den. Sol­len wir ihn gleich ver­neh­men?“ Gru­ber wies auf einen zu­sam­men­ge­sun­ke­nen Mann in ei­nem blau­en Ar­beits­an­zug, der aus ei­nem Papp­be­cher trank. Auf den ers­ten Blick er­kann­te Braun, dass der Mann un­ter Schock stand und eine Be­fra­gung sinn­los war. Trotz­dem, man soll­te nichts un­ver­sucht las­sen.
    „Fra­ge ihn, ob ihm et­was Ver­däch­ti­ges oder Un­ge­wöhn­li­ches auf­ge­fal­len ist. Lass dir noch­mals den ge­sam­ten Ab­lauf erzählen und ach­te auf je­des De­tail“, wies er Gru­ber an und kon­zen­trier­te sich wie­der auf den Tat­ort.
    Ohne auf die sich un­er­bitt­lich stei­gern­den Kopf­schmer­zen zu ach­ten, zog Braun ein Paar La­tex­hand­schu­he aus sei­ner Jacke und ging di­rekt auf den Ge­richts­me­di­zi­ner Schus­ter zu, der kon­zen­triert Ge­we­be­pro­ben aus der klaf­fen­den Hals­wun­de von Bog­dan Dra­ko­vic ent­nahm und in klei­ne Glas­be­häl­ter füll­te.
    „Was kön­nen Sie mir über den Tather­gang sa­gen, Doc?“, frag­te er den Ge­richts­me­di­zi­ner.
    „Das Op­fer wur­de mit den Ar­men an die Quer­stan­ge des Krans ge­bun­den. Dra­ko­vic blu­te­te aus zahl­rei­chen Wun­den, se­hen Sie hier die tie­fen Schnit­te, die zer­fetzte Klei­dung.“ Der Ge­richts­me­di­zi­ner deu­te­te auf den Kör­per, von dem Klei­der- und Haut­fet­zen hin­gen, mit dunklem Blut ver­klebt zu ei­ner breii­gen Mas­se.
    „Der Mör­der hat ihn über das Ge­län­de ge­schleift und dann hier auf­ge­hängt“, er­gänzte der Ge­richts­me­di­zi­ner.
    „War er noch am Le­ben, als der Ha­ken ...“, Braun sprach nicht wei­ter, son­dern deu­te­te stumm auf den ros­ti­gen Ei­sen­ha­ken, der von hin­ten durch das Ge­nick von

Weitere Kostenlose Bücher