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Trinity (German Edition)

Trinity (German Edition)

Titel: Trinity (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Beason , Kevin J. Anderson
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neuen Spielzeug auch spielen. Fox konnte nur hoffen, dass es unter den Wissenschaftlern jemanden gab, der so vernünftig war, all dem ein Ende zu machen. Jemand wie er vielleicht?
    Wenn es um das eigene Gewissen geht, darfst du auf niemanden anderen hören.
    Fox atmete tief durch, schloss den Mund, um die trockene, staubige Wüstenluft nicht in die Kehle zu bekommen. Seine Nase und seine aufgesprungenen Lippen brannten. Der Nachgeschmack des grünen Chilis machte ihn noch durstiger.
    Das Projekt war jetzt richtig in Fahrt gekommen, entwickelte sich immer schneller, und sein Schwung schien nicht nachzulassen. Konnte er es verhindern? Vielleicht würde das Gadget nicht funktionieren. Wenn es funktionierte, würde er unmöglich verhindern können, dass das Wissen um die Bombe nach draußen sickerte. Jeder würde wissen, wie man den Atomkern knackte, und irgendjemand würde die Welt mit jenem Wissen vernichten.
    »Wie schließt man die Büchse der Pandora?«, murmelte er im Selbstgespräch. Fox zuckte zusammen und ließ seine Zigarette fallen. Der Tabak war bis auf seine Fingerspitzen heruntergebrannt. Er steckte den Finger in den Mund.
    »Hey, Doc, da haben Sie sich wirklich gutes Bier entgehen lassen. Der Indianer hat eine geheime Reserve herausgeholt.«
    Der zweite Militärpolizist rülpste. »Wir müssen uns auf der Rückfahrt eine Kiste von dem Zeug mitnehmen. Auf das Gelände dürfen wir kein Bier mitbringen.«
    »In Ordnung. Fahren wir.« Fox setzte sich hinters Steuer. Von den Sitzbezügen stieg die Hitze in Wellen auf – sie waren natürlich schwarz. Er konnte den heißen Stoff riechen und zuckte zusammen, als er sich hinsetzte, rutschte ein paarmal herum, um sich nicht zu verbrennen. »Fertig, Jungs?«
    »Yeah.«
    Fox lenkte den Wagen auf die ungeteerte Straße; dabei wehte der heiße Wind braunen Staub ins Wageninnere. San Antonio verschwand in nicht einmal einer halben Minute hinter ihnen.
    Als sie dann in östlicher Richtung auf eine kleine Hügelkette zurollten, wurde Fox bewusst, dass sie in der ganzen Zeit, die sie sich in dem kleinen Dorf aufgehalten hatten, der einzige Verkehr dort gewesen waren. Ja, das ist schon so, dachte er. Es gibt einfach keine Möglichkeit, diese Sache geheim zu halten.
    Der Straßenrand war mit schwarzen Lavabrocken gesäumt. Fox hätte gern angehalten und ein paar Klumpen mitgenommen, aber die MPs wiesen ihn darauf hin, dass ihr kurzer Aufenthalt im Owl Cafe ihnen bereits eine Verspätung eingebracht hatte. Jetzt führte die Straße in ein Tal hinunter, und die schwarzen Lavabrocken blieben hinter ihnen zurück. Etwa fünf Meilen vor ihnen entdeckte Fox am Straßenrand ein kleines Gebäude.
    »Was ist das?«
    Einer der MPs beugte sich vor und kniff die Augen zusammen. »Wachhütte. Wenn wir dort ankommen, biegen wir nach rechts ab. Das Trinity-Gelände liegt etwa zwanzig Meilen südöstlich davon.«
    »Hier sind wir wirklich am Arsch der Welt.« Obwohl er sich an die karge Verlassenheit New Mexicos gewöhnt hatte, ließ doch das, was er hier zu sehen bekam, den Rest der Wüste vergleichsweise üppig erscheinen. Er lenkte den Wagen in südlicher Richtung durch das Tal. Links von ihnen ragten schroff die San-Andreas-Berge auf, braun und kahl und ohne jede Vegetation. Ihre nackten Spitzen bildeten eine natürliche Mauer um das Tal.
    Der Wüstenboden war mit allem möglichen Unkraut, Kakteen und Buschwerk bedeckt. In der Ferne flimmerte die Hitze glasig über der Straße. Wenn Fox sich je ein Bild von der Hölle gemacht hatte, dann kam die Gegend um die Trinity-Versuchsstätte dem nahe. Vor seinem inneren Auge sah das alles so aus, als ob das Land bereits von einer Atombombe verwüstet worden wäre. Jornado del Muerto, die Reise des Todes, hatte der indianische Koch es genannt – ein treffender Name.
    Sie fuhren beinahe fünfzehn Meilen, ehe sie eine Straße erreichten. Ein verwitterter Wegweiser steckte im Boden. Die Farbe war vom Holz abgeblättert, und die Schrift war zum größten Teil mit Sand bedeckt, aber Fox konnte PROJECT Y und einen Pfeil ausmachen, der nach links zeigte. Als sie die Richtung wechselten, sah Fox vor ihnen eine Staubwolke. Er kniff die Augen zusammen. Allem Anschein nach herrschte dort rege Aktivität: Lkws, Pkws, Kräne und winzige Punkte, bei denen es sich um Menschen handeln musste.
    Als sie näher kamen, zogen sich die MPs ihre Uniformkrawatten zurecht und vergewisserten sich, dass ihre Hemden ordentlich im Gürtel steckten. »Mit all den Offizieren,

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