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Trinity (German Edition)

Trinity (German Edition)

Titel: Trinity (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Beason , Kevin J. Anderson
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Groves auch? Zusehen, wie die Bombe hochgeht?«
    »Nun, vorausgesetzt, sie geht hoch. Jemand hat gesagt, sie könnte vielleicht die ganze Atmosphäre aufreißen, aber der General hat gesagt, wir sollen trotzdem weitermachen.«
    Fox presste die Lippen zusammen. »Und das Risiko?«
    »Darüber weiß ich wirklich nichts, Sir. Der General hat gesagt, nach den Modellen würde die Sicherheitsspanne ausreichen.« Johnston setzte sich wieder in Richtung auf das Hauptgebäude in Bewegung. »Bitte folgen Sie mir, Sir.«
    Sicherheitsspanne? Fox konnte es nicht glauben. Nachdem die Fehlkalkulationen zu Tellers Tod geführt hatten, hatte man geglaubt, dass die Wissenschaftler sich nicht mehr so auf Modelle verlassen würden. Und sie würden alle ganz vorn sein, Ground Zero, wie die Militärs die Abschussstelle nannten, am nächsten, um zu sehen, was ihr Gadget machte.
    Sobald sie den Geist einmal aus der Flasche gelassen hatten, konnte man ihn nicht wieder hineinstopfen. Aber wenn die Zauberer, die den Geist beschworen hatten, vernichtet würden, dann würde vielleicht niemand anderer imstande sein, ihm Befehle zu erteilen.
    Du musst tun, was du tun musst. Und zum Teufel mit den Folgen.
    Die gesamte Projektleitung.
    Wenn er irgendwie das Manhattan-Projekt daran hinderte, mit ihrem Gadget weiterzumachen, und wenn die Deutschen ihr neues Gerät nie einsetzten, würde die Welt wahrhaft sicher sein. Die Menschen brauchten Zeit, um erwachsen zu werden und zu lernen, mit solchen Gewalten umzugehen. Er konnte das nicht für immer verhindern, aber vielleicht konnte er Zeit gewinnen. Besser, wenn die Menschen sich in vernünftigen Jahren mit solchem Wissen auseinandersetzten, nachdem Frieden eingetreten war und die Welt die Lektion des Krieges gelernt hatte. Er würde den alliierten »Brain Trust« in den Bankrott treiben.
    »Dr. Fox, das hätte ich beinahe vergessen – sehen Sie diese Sattelschlepper?«
    Fox sah wieder zu den mit Planen bedeckten Sattelschleppern hinüber, die er bei der Ankunft gesehen hatte. »Ja?«
    »Alle hier wären wesentlich ruhiger und entspannter, wenn Sie damit etwas unternehmen würden. Jetzt, wo Sie eingetroffen sind, haben Sie dort drüben offiziell das Sagen.«
    Fox runzelte die Stirn. »Was meinen Sie? Ich weiß nicht einmal, was mit diesen Sattelschleppern ist.«
    »Ihre Sprengstoffe – hundert Tonnen H.E. für den Vergleichstest. Das Zeug macht die Wachen ein wenig nervös.«
    Fox starrte die formlose Masse unter den Planen an. Hundert Tonnen hochexplosiver Sprengstoff, der ihm zur Verfügung stand.
    »Ja, ich kann mir vorstellen, dass sie das nervös macht.« Er nickte. »Keine Sorge. Ich werde mich darum kümmern.«

22
     
    Los Alamos
    November 1944
     
»Wir stehen unter dem starken Einfluss der Tatsache, dass der innere wie der äußere Druck auf uns, diesen Test durchzuführen, erheblich ist, und dass er deshalb ohne Zweifel bereits durchgeführt wird, ehe sämtliche Experimente, Tests und vernünftigerweise vorzunehmende Verbesserungen auch tatsächlich gemacht worden sind.«
— J. Robert Oppenheimer
    Die Zeitung war noch nicht von Santa Fe heraufgekommen, aber die kleine Radiostation von Los Alamos sendete die Nachricht sofort. Für diejenigen, die ihre Geräte nicht eingeschaltet hatten, kam die Ankündigung über die im Lager verteilten Lautsprecher.
    »Dewey ist Wahlsieger! Roosevelt, der sich um eine vierte Amtszeit als Präsident der Vereinigten Staaten beworben hat, hat erdrutschartig verloren. Dewey verpflichtet sich, den Krieg zu beenden. Was das für das Projekt bedeutet, ist im Augenblick noch für niemanden erkennbar.«
    Elizabeth war nach monatelangen Reisen im Land mit General Groves in die kleine Ortschaft auf dem Berg zurückgekehrt. Sie hatte Groves nach Washington D.C. begleitet und kehrte jetzt nach Los Alamos zurück, während der General sich nach Alamogordo begab, um dem Trinity-Test beizuwohnen. Elizabeth brauchte eine Weile, um die Stimmung der Leute zu begreifen, die auf der A Street unterwegs waren, aber dann wiederholte der Lautsprecher die Ankündigung.
    »Dewey ist Wahlsieger …«
    Schon wieder eine Änderung, dachte sie. Es war eine endlose Spirale, die ins Nichts führte. Ihre Erinnerung an die Ereignisse, die hätten eintreten sollen, wurde immer vager.
    An einem Ende des Lagers marschierten Soldaten wie auf dem Exerzierplatz; Jeeps mit Offizieren in Uniformen brausten vorbei und ließen von der ungepflasterten Straße Erdklumpen auffliegen; die Offiziere hatten

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