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Trinity (German Edition)

Trinity (German Edition)

Titel: Trinity (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Beason , Kevin J. Anderson
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Geschichtslehrer auf der High School mit tausend Verwünschungen. Sie hatte sich nie sonderlich für Geschichte interessiert. Aber die Jahre, die sie in Berkeley verbracht hatte, hatten ihr immerhin die wichtigsten Grunddaten bezüglich der hauptsächlichen wissenschaftlichen Entdeckungen vermittelt. Die Zeit, die sie bei United Atomics tätig gewesen war, wenn auch in der Fusionsreaktorgruppe, hatte sie mit der Fachsprache vertraut gemacht; die eigentliche Ausbildung hatte dann mit ihrer Dissidentenarbeit angefangen, dem Vorfall in Livermore und der Zeit in New Mexico bei den Santa-Fe-Aktivisten.
    Sie spürte, wie sich in ihrem Magen etwas verkrampfte, und es war nicht nur der Gedanke an einen fettigen Cheeseburger oder einen Hot Dog aus Ziegenfleisch. Ich nehme das zu ernst!, dachte sie. Entspann dich doch, das läuft doch alles nur in deiner Phantasie. Ich könnte hier gar nicht richtigen Mist bauen. Das passiert doch in Wirklichkeit alles gar nicht.
    Sie würde bald zu der MCG-Versuchsstätte zurückkehren und sich umsehen müssen. Vielleicht hatte sie dort etwas übersehen und würde sich bei einem zweiten Besuch alles zusammenreimen können. Außerdem musste sie eine Stelle finden, um Jeff zu begraben, ehe die Kojoten ihn fanden. Sie verdrängte den Gedanken aus ihrem Bewusstsein und versuchte, sich wieder auf ihre Liste zu konzentrieren. Jeff hatte sie immer als Pragmatikerin bezeichnet.
    Ich muss doch mehr über den Zweiten Weltkrieg wissen, nicht nur das wenige, was hier steht! Aber das war nicht der Fall. Sie hatte ein paar Filme gesehen. Aber wer wusste schon, wie genau die Filmleute es mit der historischen Wirklichkeit nahmen? Die Liste reichte gerade aus, um sich zu orientieren, als Ankerpunkt für ihr Bewusstsein, damit das, was vorgefallen war, mit dem im Einklang stand, was sie aus der Geschichte wusste. Wenn sich an ihrem Bewusstsein eine Art Heilungsprozess vollzog, dann würde ihr das, was sie hier erlebte, als ebenso echt und wahr erscheinen wie das, was ihr Gedächtnis produzierte. Und doch … die Hektik der Leute rings um sie, was sollte die sonst zu bedeuten haben? Wenn das Ganze nicht nur eine Art Halluzination war, dann war die einzig andere Antwort, die sich ihr aufdrängte, dass sie in der Zeit gereist war. Aber das war eine Vorstellung, mit der sie sich einfach nicht abfinden wollte –
    »Entschuldigen Sie. Ist das hier die Aufnahme?«
    Elizabeth fuhr in die Höhe. Sie knüllte ihre Liste zusammen und stand auf.
    »Auf der Tür steht Aufnahme«, sagte der Mann, als wolle er Elizabeth darauf hinweisen. Er hatte einen britischen Akzent.
    Ein dünner Mann in einem Jackett, das ihm zu groß war, mit einer schmalen schwarzen Krawatte, und er drehte seinen Hut mit den Händen herum. Ein gelber Umschlag klemmte unter seinem Ellbogen. Seine Augen huschten in dem Büro herum, und als sie schließlich auf Elizabeth verweilten, sah sie, wie bedrückt er blickte. Elizabeth konnte die tiefen Furchen erkennen, die das, was er erlebt haben mochte, in sein Gesicht gegraben hatte.
    »Ja, wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Gottseidank.« Der Mann lächelte nervös. Er schlug sich mit dem Hut gegen das rechte Bein und trat ein. »Bei dem ganzen Betrieb, der da draußen herrscht, wusste ich wirklich nicht mehr, was oben und unten ist. Ich komme von dem britischen MAUD-Programm und soll hier aushelfen. Ein paar von meinen Kollegen sind schon vor einigen Wochen hier angekommen, aber ich musste zuerst noch nach Princeton. Szilard war noch dort und wollte mich sprechen.« Er lächelte und schien sie jetzt zum ersten Mal richtig zu sehen. »Ihr Büro wirkt im Vergleich zum restlichen Camp ziemlich verlassen.«
    »Das ist es auch.« Elizabeth lächelte. Sie warf ihre zusammengeknüllte Liste und ein paar verschriebene Formulare in einen Papierkorb, auf dem in großen Blockbuchstaben VERBRENNEN stand. »Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Bestimmt.« Der Mann machte sich an dem Umschlag zu schaffen und zog ein paar Blätter heraus und hielt sie ihr hin. »Ich bin Graham Fox, Doktor Graham Fox, genauer gesagt. Die MAUD-Leute haben mich das ganze letzte Jahr über Projektstudien machen lassen. Sie können sich wahrscheinlich vorstellen, wie überrascht ich war, als sie mich an diesen, äh, bezaubernden Ort geschickt haben, zusammen mit den übrigen Jungs von MAUD. Nicht einmal gefragt haben sie mich.«
    Sie konnte Fox die gedämpfte Begeisterung durchaus nachempfinden. Obwohl sie keine Ahnung hatte, was ein

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