Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trinity (German Edition)

Trinity (German Edition)

Titel: Trinity (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Beason , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
ist.«
    Elizabeth spürte, dass sie zu zittern begann. Alles in ihr drängte danach, damit herauszuplatzen, ihm zu sagen, was sie getan hatte – das Gewehr, Oppenheimers Cowboyhut in ihrem Visier, der Dampf aus den Nüstern seines Pferdes und der Schnee ringsherum, sauber und weiß, wie ein Tuch, mit dem man eine schmutzige Tat wie die ihre zudeckt.
    »Halten Sie mich einfach fest.« Sie drückte sich enger an ihn.
    Fox beugte sich zu ihr herunter und küsste sie oben auf den Kopf. Elizabeth verdrängte alle Gedanken an Jeff und Oppenheimer. Sie und Jeff hatten sich, seit er aus Berkeley gekommen war, nur dreimal geliebt. Es war alles so kurz gewesen. Es war solange her, dass sie jemanden umarmt hatte, dass sie mit jemandem zusammen gewesen war, der sie geliebt hatte, sich unter ihm bewegt hatte, ihn in sich gespürt hatte, während ihre Leidenschaft anstieg, sich zu einem Höhepunkt aufbaute, der all die Wut und den Zorn in ihrem Leben ertränken konnte. Es war ein halbes Jahr her.
    Ein Stöhnen kam aus ihrer Kehle, und sie legte den Kopf in den Nacken, griff mit einer Hand nach oben und zog Fox' Gesicht zu sich heran, küsste ihn. Seine Augen weiteten sich, aber dann schloss sie die ihren und küsste ihn wieder. Diesmal reagierte er auf ihren Kuss. Ihr Mund öffnete sich weit, und ihre Zunge tastete zwischen seinen Lippen. Fox gab einen winzigen Laut von sich und drückte sich an sie.
    Dann richtete er sich auf, löste sich von ihr. Sie blickte zu ihm auf, wartete darauf, dass er etwas sagte. Aber er blieb stumm.
    »Es macht nichts«, sagte sie.
    Fox sah zu ihr herunter. Mit seinem schmalen Gesicht und den großen Augen sah er wie ein hingebungsvolles kleines Hündchen aus. Auf sie wirkte das anziehend, geradezu bezaubernd. Sie presste sich mit den Hüften an ihn, zog seine gelockerte Krawatte herunter und fing an, sein Hemd aufzuknöpfen.
    Jetzt bewegten sich auch Fox' Hände, aber er wirkte auf sie etwas scheu. Elizabeth erinnerte sich an so manche tolpatschige leidenschaftliche Momente mit anderen Physikkommilitonen, mit denen sie auf dem College zusammen gewesen war. In ihrem Semester waren weibliche Wesen in der Minderzahl gewesen, und es hatte ihr nie Probleme bereitet, Männer zu finden, die mit ihr ausgehen wollten.
    Etwas an Graham Fox erinnerte sie an jene Scheu. Sie nahm seine Hand und führte sie an ihre Brust.
    Das schien irgendetwas in ihm zu lockern, und da war wieder dieser schmachtende Laut. Er küsste sie, fordernder. »Du trägst keinen Büstenhalter.«
    Elizabeth legte den Kopf in den Nacken. »Skandalös, nicht wahr?«, murmelte sie ohne den Mund ganz von dem seinen zu lösen. »Wahrscheinlich bin ich bloß meiner Zeit voraus.«
    Fox ließ die meiste Zeit die Augen geschlossen. Elizabeth sah, wie er zusammenzuckte, als ihre Hand in seine Hose griff.
    Sie streichelte ihn, bewegte sich ganz vorsichtig und langsam. Sie wollte ihn nicht zu sehr erregen. Sie wollte – nein, sie brauchte ihn, wollte, dass das lange dauerte.
    Elizabeth wachte fröstelnd mitten in der Nacht auf. Der Schweiß war auf ihrer Haut eingetrocknet, sie fühlte sich jetzt steif und schmutzig. Sie brauchte dringend eine heiße Dusche. Fox lag neben ihr, hatte sich aber die eine Decke, die sie sich teilten, fast ganz über seine Schultern gezogen. Sie lächelte, spürte ein leichtes Nachglühen in sich.
    Sie stieg aus dem Bett. Die Matratzenfedern ächzten, und Fox murmelte etwas und wälzte sich zur Seite, war jetzt halbwach. Sie ging zum Tisch und nahm einen Schluck von dem kalten Tee, den sie vorher nicht angerührt hatte. Nachdem er die ganze Nacht gezogen hatte, schmeckte er jetzt bitter.
    Sie stand am Heizkörper, erhoffte sich Wärme. Aber die Heizung war nachts abgeschaltet worden.
    Fox setzte sich jetzt auf, blinzelte verwirrt. Als er sie sah, zog ein Ausdruck erfreuter Überraschung über sein Gesicht. Sie fragte sich, ob er jetzt dachte, dass alles ein Traum gewesen sei. »Ist etwas?«, fragte er.
    »Nein, nichts.« Sie ging zum Bett zurück, setzte sich neben ihn, strich vorher mit der Hand über die Bettdecke. Er drehte sich zu ihr herum, legte die Arme um ihre Taille. Dann küsste er sie.
    »Du hast mir nicht gesagt, was dich beunruhigt hat, als du gekommen bist.«
    »Als ich gekommen bin?« Sie schob die Brauen hoch. Aber wahrscheinlich hatte er ihre Bemerkung gar nicht verstanden.
    »Als du an meine Tür kamst.«
    Elizabeth runzelte die Stirn. »Ich weiß gar nicht, ob ich das will.«
    Fox nickte. »Du musst es

Weitere Kostenlose Bücher