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Trips & Träume

Trips & Träume

Titel: Trips & Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Fischer
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und hört auf das, was ich euch sage, dann kann nichts schiefgehen.«
    Rössel, der es mit Storm zwar nicht bis ins Finale geschafft hatte, aber von Billy als Bühnenroadie engagiert worden war, nickte respektvoll. Sein Job war es, dafür zu sorgen, das alle Gitarren gestimmt, Geräte wie Wah-Wah, Verzerrer und Phaser und die Verstärker zum Einsatz bereit waren.
    »Von mir aus kann es losgehen, die Hardware ist so weit«, sagte Billy. Er streichelte das Mischpult wie ein lebendiges Wesen. »Ich habe noch nie mit so toller Technik arbeiten dürfen.«
    »Ich kann es noch gar nicht fassen. Wir haben tatsächlich ein Festival auf die Beine gestellt«, antwortete ich.
    Billy kratzte sich am Kopf. »Schon klar, Mann. Aber die Jungs von der Lightshow, ich weiß nicht.«
    »Was soll das heißen?«
    Statt zu antworten, zeigte er auf den Tisch neben sich. Dort stand ein weiteres Mischpult, nur viel kleiner als das, das er benutzte.
    Mit diesem Ding ließ sich das Licht steuern.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob die ihren Job wirklich beherrschen. Jedenfalls geben sie mächtig an. Sie hätten schon Deep Purple und Jethro Tull ausgeleuchtet.
    Aber mehr als nur ein bisschen blinken hier und blinken da haben sie bislang noch nicht zustandegebracht. Don sitzt draußen im Truck und diskutiert mit ihnen. Die wollen auch noch mehr Geld.«
    Don hatte mich zu seiner rechten Hand ernannt. Musste ich jetzt raus und ihn unterstützen? Im Moment hatte ich mit Problemen nichts am Hut, wollte das Lampenfieber auskosten, das mich gepackt hatte.
    Plötzlich erfüllte ein Flackern den Raum. Ich schaute nach oben, jemand hatte die Schalter umgelegt. Eine Neonröhre nach der anderen sprang im Dachfirst an und tauchte das Zelt in eine unwirkliche Festtagsbeleuchtung.
    Ich blinzelte, dann erkannte ich Miti und Rike, die an Karens Klamottenstand letzte Hand anlegten. Links davon hatte sich Kief aufgebaut. Nachdem klar war, dass er die Bewirtung im Zelt nicht bekommen würde, hatte Don ihm angeboten, trotzdem etwas zu machen. Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Es war ihm gelungen, eine Ladung Schallplatten zu organisieren. Das Vinyl war in zehn Kisten geladen. Fein säuberlich hatte er sie verteilt auf drei Biertischen aufgereiht. Er hatte sich richtig Mühe gegeben und die Platten alphabetisch geordnet. Keine Ahnung, ob die von einem Lastwagen gefallen waren. Eines war aber sicher, unser Szenekneipier hatte seine Finger noch in anderen Sachen drin.
    Robust ausschauende und wahrscheinlich im Volksfest-Nahkampf erprobte Bierzeltdamen, ich zählte zwölf, schwärmten aus, wieselten von Tisch zu Tisch, verteilten Aschenbecher und legten Speisekarten aus. Eckfritz stand am Zapfhahn und wies gestikulierend die Thekenkräfte ein.
    »Hilf mir mal.« Wie aus dem Nichts hatte sich Don materialisiert. Er stellte einen kleinen Karton vor meinen Füßen ab.
    »Bitte sorg dafür, dass jeder so was bekommt und es deutlich sichtbar anbringt«, sagte er und hielt ein postkartengroßes Teil hoch.
    Wow, richtige Pässe! Wie auf Profikonzerten! Er hatte wirklich an alles gedacht. Don riss die Folie ab und klebte sich den Pass aufs Hemd. Drei große gelbe A auf schwarzem Grund. Das bedeutete »Access All Areas«, zugangsberechtigt für alle Bereiche und weisungsbefugt.
    »Hier«, knurrte er und pappte mir auch so ein Ding aufs T-Shirt.
    »Konntest du die Sache mit dem Licht regeln?«, fragte ich.
    Er nickte. »Die Jungs bekommen eine Ration Dope extra, damit sie auch ja kreativ sind und eine gute Show hinlegen. Dann haben wir eine Friedenspfeife geraucht. Jetzt ist mir ist ein bisschen schwindelig.«
    »Wo hast du denn den Shit her?«
    »Toni und Erwin«, sagte er. Aha, das also war ihr Sonderauftrag, von dem Don bei der Besprechung im Müsli gesprochen hatte. Wusste ich’s doch.
    Er kramte im Karton und holte ein Walkie-Talkie heraus. »Das ist für dich.« Dann drückte er mir noch einen Satz Pässe in die Hand.
    Ganz der Chef, gab er mir letzte Anweisungen. »Ich muss mit dem dicken Wirt noch was bequatschen. Außerdem wartet Fetzer auf mein Zeichen. Wir müssen aufmachen, draußen stehen immer mehr Leute rum. Geh mal nach hinten und schau, ob Karen klarkommt. Unterstütz sie, wo du kannst, kapiert? Und schaltete das Walkie-Talkie ein. Kommunikation über Kanal zwei. Noch Fragen? Hau rein!« Er schnappte sich den Karton und verschwand.
    Ich schaute mir die Pässe genauer an. Es gab Blaue mit der Aufschrift »Working Stage«, auf den Grünen stand »Artist«. Mit

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