Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
Vom Netzwerk:
ballte.
    »Der Name sagt Ihnen was!«, bellte er.
    »Hysterische Weiber gehen mich nichts an.«
    »Nicht alle Weiber sind hysterisch. Und schon gar nicht Spioninnen, Mann.«
    »Was soll das heißen, Oberst?«
    Thalheimers Stimme klang heiser.
    »Einen Leutnant du Plessis war ich gezwungen, wegen Überlaufens zum Feind und Vaterlandsverrat zum Tode zu verurteilen. Die beiden Frauen, auch diese Reporterin, steckten mit Sicherheit mit ihm unter einer Decke. Die wissen was von Ihnen, Thalheimer. Was ist es?«
    »Die wissen nichts. Nichts, Oberst. Gar nichts. Und Sie wissen auch nichts. Und nun lassen Sie mich in Ruhe mit Ihren Verdächtigungen.«
    Er hatte also doch etwas zu verbergen, dieser fette Schleimer. Oberst von Braunlage betrachtete ihn eindringlich, ließ die Sache aber für den Moment auf sich beruhen. Vermutlich hatte Thalheimer Schwarzmarktgeschäfte betrieben, um zu Geld zu kommen. Aber wenn er ihn jetzt beschuldigte, würde auch seine kleine Absprache über die Lieferung der Reifen für seinen Wagen ans Licht kommen. Und damit auch sein Geschäft mit dem Vertreter von Horch. Und darüber hinaus würde auch seine prekäre finanzielle Lage offenbar werden.
    Otto von Braunlage drehte sich abrupt um und marschierte zurück zu seiner Unterkunft. Dabei verfluchte er sich lautlos dafür, dass ihm in dieser Sache die Hände gebunden waren. Schrecklich, so ohne Mittel dazustehen. Und zu Oberstleutnant Gempp hatte er heute auch keinen Kontakt aufnehmen können.
    Verdammt, da war ja noch viel mehr im Busch.
    Dieser MacAlan, vermutlich Will Marten, hatte irgendwas mit dieser du Plessis und auch mit der Reporterin zu tun. Der Kreis der Verräter wurde immer größer. Und Beckhaus war heute gar nicht mehr erschienen. Was trieb der für ein Spiel? Und wieso war seine Pistole plötzlich wieder in seinem Wagen aufgetaucht? Dieser verdammte Adjutant hinterging ihn doch auch.
    Wütend stapfte der Oberst auf dem Weg zwischen den Baracken entlang. Verrat und Betrug überall um ihn herum. Diese beiden Französinnen – verdammt, die hatten versucht, ihn zu verführen. Ihn zusammen mit Thalheimer in eine kompromittierende Lage zu bringen. Was ging hier vor?
    Am Ende des Weges blieb er stehen und starrte auf das beleuchtete Lager.
    Zwei Männer gingen zum parc fermé. Was wollten die da? Sabotage?
    Er stürmte auf sie zu, zog seine Waffe und brüllte: »Halt, stehen bleiben, oder ich schieße!«
    Beide blieben stehen, drehten sich zu ihm um.
    » Mais Monsieur …«
    »Aber, aber, Herr Oberst, der Krieg ist vorbei.«
    MacAlan, natürlich. Und dieser schmierige Franzmann Latour. Beide feixend.
    »Was tun Sie hier?«, fragte von Braunlage barsch und hielt die Pistole im Anschlag.
    »Senken Sie die Waffe, Mann. Und erklären Sie uns, wieso Sie sich hier herumtreiben.«
    »Unverschämtheit, Sie …«
    »Herr von Braunlage, Sie sind nicht unser Vorgesetzter. Nehmen Sie augenblicklich die Waffe herunter. Gregoire, alarmiere die Rennleitung, hier läuft ein Irrer über das Gelände.«
    Der Franzose kam langsam näher, und ehe sich’s der Oberst versah, hatte der sein Handgelenk gepackt, verdrehte es schmerzhaft, und die Pistole fiel auf den Boden. Mit der Stiefelspitze schubste er sie dem Verräter zu.
    Von Braunlage stöhnte auf, als MacAlan die Waffe aufnahm und die Mündung auf ihn richtete.
    »Zur Baracke der Rennleitung, Oberst, wenn ich bitten darf.«
    Er konnte gar nicht anders, der Franzose hatte seinen Arm umgedreht und führte ihn mit schmerzhaftem Griff zu dem Gebäude, in dem noch helles Licht brannte. Die Kontrolleure saßen an ihren Tischen und werteten die Tagesleistungen aus. Der Chef erhob sich, als sie eintraten.
    »Welch unerwarteter Besuch. Latour, führen Sie den Mann nach drüben in mein Büro.«
    »Ich protestiere. Ich verlange …«
    »Ich möchte den Bericht der Herren MacAlan und Latour hören. Dann sind Sie an der Reihe, sich zu verteidigen, Oberst. Meine Herren?«
    »Wir gingen, wie vereinbart, zum parc fermé , um die Wachen zu kontrollieren, Herr Großmann. Dieser Herr hier befahl uns, stehen zu bleiben, und bedrohte uns mit seiner Pistole.« MacAlan legte die Waffe auf den Tisch vor ihnen. »Wir folgten dem Befehl, entwendeten dem Irren jedoch die Waffe und brachten ihn hierher. Uns ist nicht klar, aus welchem Grund er harmlose Mitglieder der Rallye plötzlich bedroht.«
    Von Braunlage knirschte mit den Zähnen. So wie sie es darstellten, hatte er wirklich den Idioten gegeben. Sollte er den Mann sofort

Weitere Kostenlose Bücher