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Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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bestechlich.«
    »Machen Sie etwas daraus, MacAlan, aber lassen Sie mich an dem Skandal teilhaben.«
    »Wenn es zu einem kommt, gerne.«
    Donny grinste und verabschiedete sich, um der Rennleitung auf die Nerven zu gehen.
    »Was hast du vor, Mac?«
    »Weiß ich noch nicht. Aber wenn wieder jemand mit einem Haftbefehl für Hans auftaucht, werde ich wohl mal ein Wörtchen mit dem Herrn Oberst reden müssen.«
    »Du meinst, er steckt dahinter?«
    »Ziemlich sicher. Ich weiß nur nicht, was er gegen ihn in der Hand hat.«
    »Wir behalten ihn im Auge«, meinte auch Greg und sah sich dann zu Fritz und seinen Schwestern um. Die kicherten, und Fritz, mit roten Ohren, polierte die Scheinwerfer.
    »Sollen sie ihn in Ruhe lassen?«
    »Werden sie ihm wehtun?«
    »Ein bisschen wehtun gehört dazu.«
    »Entweder er wehrt sich oder er leidet. Aber bitte erst nach dem Rennen morgen.«
    »Ich seh drauf.«
    Greg ging zu ihnen hinüber, und Chester und Beau verabschiedeten sich ebenfalls. Noch einmal inspizierte Mac den Ford und fand ihn in einem guten Zustand. Fritzens Beschreibung der Avus aber brachte ihn dazu, doch noch neue Reifen aufzuziehen.
    Es ging schließlich um die Wurst.
    Oder besser um den Lorbeer.

61. HERR OBERST IM AMT
    Wollen den Schwur und die Pflicht, die wir taten,
    nicht etwa verleugnen oder verraten,
    Soldaten sind wir und bleiben Soldaten!
    Nur dass wir die Feinde dann allerorten,
    wo sie die Früchte blutiger Saaten
    uns verkümmern oder vergällen,
    suchen werden, finden und fällen!
    Anton Wildgans
    K a merad Gempp stand von seinem Schreibtischstuhl auf und grüßte schneidig. Von Braunlage knallte ebenfalls die Hacken zusammen, nahm dann in strenger Haltung auf dem Stuhl vor dem Tisch Platz.
    »Hat man den Haftbefehl ausgeführt?«
    »Nein, Herr Oberstleutnant, das ist dem unfähigen Wachtmeister aus Magdeburg nicht gelungen. Der Beckhaus ist flüchtig. Angeblich hier in Berlin in der Irrenanstalt eingeliefert worden. Da kennt man ihn aber nicht. Jede Spur verwischt. Hat vermutlich Helfer. Die Engländer und dieser Marten. Haben Sie die überprüft?«
    Gempp sah ihn lange durchdringend an.
    »Die Rallye ist wohl recht nervenaufreibend, Herr Oberst. Liegen Sie gut im Rennen?«
    »Jawohl. Spitzengruppe. Morgen auf der Avus wird gesiegt!«
    »Sie sollten sich darauf konzentrieren, von Braunlage.«
    »Ich kann mich auf mehr als das Rennen konzentrieren, Gempp. Und wenn ich einen Spion rieche, dann verfolge ich ihn. Hab ich schon damals.«
    »Den Leutnant du Plessis. Ich habe mir Ihre Akten angesehen. Was haben Sie mit der Schwester dieses Leutnants zu tun gehabt, von Braunlage? Sie befand sich ebenfalls bei der Rallye, hat aber versucht, Selbstmord zu begehen, wenn ich richtig informiert wurde.«
    »Hysterisches Weib, Gempp.«
    »Oberst, kurz nachdem sie von der Mauer gesprungen ist, fanden Sie Ihre Pistole wieder.«
    »Hat mein Adjutant verbummelt.«
    »Oberst von Braunlage, Sie haben den Bruder dieser du Plessis hinrichten lassen. Könnte es wohl sein, dass die Frau Ihnen die Pistole entwendet hat? Dass sie Ihnen gegenüber Rachegedanken hegte?«
    Otto von Braunlage wurde plötzlich kalt. Sehr kalt.
    Frauen. Unberechenbare, undurchsichtige Frauen. Sie spielten die Naiven, die Liebchen, die Kühlen und Unnahbaren, doch unter ihren verführerischen Hemdchen brodelten dunkle Gefühle.
    »Oberst, hat es bei diesem Zwischenfall am Stausee weitere Besonderheiten gegeben?«
    Mühsam fing von Braunlage sich wieder und schüttelte die dumpfe Bedrohung ab.
    »Mir ist nichts aufgefallen. Der MacAlan hat den Helden gespielt und das Weib aufgeklaubt. Die Engländer haben ihm geholfen.«
    »MacAlan oder Will Marten?«
    »Marten, Mann. Die kungeln doch zusammen.«
    »Alasdair MacAlan wurde 1917 bei Ypern vermisst gemeldet. Seine Familie hat bisher keine Todeserklärung verlangt. Sie hoffen wohl immer noch auf seine Rückkehr.«
    »Aber der jetzige MacAlan ist Wilhelm Marten.«
    »Wir haben keine Beweise. Bringen Sie mir die. Wir suchen weiter nach Beckhaus. Aber ich sage Ihnen gleich, die Anschuldigung, dass er ein Vaterlandsverräter ist, steht auf wackeligen Füßen. Einzig seine Bekanntschaft mit den Engländern reicht nicht aus. Der Staatsanwalt hat nur deswegen zugestimmt, weil Beckhaus eindeutig desertiert ist.«
    Von Braunlage spürte Wut auf den Kameraden vom Nachrichtendienst in sich aufwallen. Was für Memmen hatten sich denn hier versammelt? Sahen sie denn nicht, wie vor ihren Augen die Verräter fröhlich Urständ

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