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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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nervös. Derrick hatte irgendwie eine arg begrenzte Auffassung von Waffenstillstand. »Ja, vielleicht«, brummte er.
    Daraufhin gaben sich die beiden zögernd die Hand.
    »Kann ich jetzt gehen?«, fragte Derrick, während er Besen und Bratpfanne aufhob.
    »Mhm«, murmelte Trix. »Es ist ja noch ganz schön früh.«
    »Also dann … gute Nacht.« Bevor er die Treppe hinunterstieg, drehte er sich noch einmal um. »Leg dich lieber auch hin. Morgen früh haben wir Exhohnierung und Tadeln.«
    »Mach ich. Und du … schlaf gut«, erwiderte Trix. »Angenehme Träume und überhaupt alles Gute!«
    Der Lichtzauber war fast erloschen. Trix verkroch sich ins Bett und wälzte sich eine Weile von einer Seite auf die andere, bevor er am Ende doch die Segel strich, noch einmal aufstand und den Alarmzauber an der Tür erneuerte.
    Vorsichtshalber.
    »Oh ihr erbärmlichen nichtsnutzigen Schüler, wie viele von euch unterschätzen doch die Bedeutung der Exhohnierung«, schwadronierte Dekan Iibeem und stiefelte dabei durch den Hörsaal. »Immer wieder kriege ich von euch feigen Mondkälbern zu hören: ›Warum sollen wir einen besiegten und toten Feind auch noch verhöhnen?‹ Ja, einige bringen einem gefallenen Feind sogar Respekt entgegen oder behaupten, man solle über Tote entweder nur Gutes sagen oder aber schweigen. Schimpf und Schande über sie! Wenn überhaupt, kann diese Regel nur für harmlose Gegner gelten. Wir Assassinen haben es jedoch mit Königen, Zauberern, Feldherren und anderen Persönlichkeiten zu tun, deren Namen man nur erwähnen muss, damit einfache Menschen ein Zittern erfasst. Wir haben es mit den Helden aus Balladen zu tun. Und das lässt alles in einem anderen Licht erscheinen! Denn nichts entzückt die einfachen Menschen so sehr, nichts ärgert Kriecher derart wie eine treffende Verhöhnung ihres bisherigen Idols! Und nichts stärkt die eigene Macht so sehr wie die Verunglimpfung des Vorgängers. Du!« Iibeem zeigte auf Trix. »Steh auf und geh ans Brett!«
    Trix erhob sich gehorsam und trat vor das breite Brett, das auf zwei Steinträgern vor dem Katheder stand. Auf ihm lag etwas, das mit einem roten Tuch verdeckt war.
    »Nimm das Tuch weg!«, befahl Iibeem.
    Trix schluckte schwer und zog das Tuch vorsichtig ab. Glücklicherweise hatte der Lehrer Aabeze nicht gelogen. Auf dem Brett lag keine Leiche, sondern nur eine strohgestopfte Vogelscheuche in zerrissener Kleidung, mit einem breitkrempigen Hut auf dem Kopf, einem langen und einem kurzen Arm sowie einem achtlos aufgezeichneten Gesicht.
    »Stell dir vor«, verlangte Iibeem, während er Trix und die Strohpuppe umrundete, »dies wäre der ehemalige Herrscher eines mächtigen Königreichs, den du mithilfe eines Maiskolbens und eines Absuds aus dem Roten Keulenkopf getötet hast. Er war streng und klug, wurde gefürchtet und geliebt, mit einem Wort, ein Herrscher wie jeder andere.«
    »Verstanden«, hauchte Trix.
    »Verhöhne ihn! Und zwar so, dass ihn seine ehemaligen Spießgesellen danach beschimpfen und dich preisen.«
    »Verstanden«, wiederholte Trix.
    »Dann los! Ich werde dein Tun im Übrigen kommentieren – und den toten Herrscher verteidigen.«
    Trix sah zu Tiana und Derrick hinüber. Von Tiana erntete er einen mitleidvollen Blick, von Derrick einen neugierigen.
    »Lasst mich … lasst mich einige Worte über den ehemaligen Herrscher sagen«, begann Trix.
    Iibeem schnaufte verächtlich.
    »Lasst mich etwas über … über dieses Scheusal von Scheuch sagen«, presste Trix heraus.
    »Schon besser«, knurrte Iibeem – um gleich darauf entrüstet auszurufen: »Wie kannst du es wagen, ihn Scheusal zu nennen?«
    »Was war er denn sonst?«, parierte Trix. »Seht ihn Euch doch an! Diesen ungeschlachten, pockennarbigen Kerl! Nicht mal beide Arme sind gleich lang!«
    »Schämen solltest du dich, über die körperlichen Makel eines anderen zu spotten!«, fuhr ihn Iibeem an. »Bei jedem Menschen lassen sich etliche Unzulänglichkeiten entdecken, das solltest du doch wohl wissen, du Kurznase!«
    »Als ob ich ihn wegen seiner Hässlichkeit Scheusal nenne!«, kam Trix allmählich in Fahrt. »Diese Bezeichnung verdient der Scheuch, weil er allen Angst eingeflößt hat!«
    »Doch nur unseren Feinden!«, brüllte der Dekan.
    »Allen!«, hielt Trix dagegen. »Allein der Gedanke, bei ihm in Ungnade zu fallen, ließ die Menschen zittern!«
    »Alle Menschen zittern bei dem Gedanken, bei ihrem Herrscher in Ungnade zu fallen!«
    »Er hat all seine Feinde getötet!«
    »Das

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