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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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bleibt, und erlauben es niemandem, Allmacht zu erlangen.«
    »Warum das?«
    »Aus einem einfachen Grund: Wenn sich die Menschen unter der Herrschaft eines einzigen allmächtigen Regenten vereinigen würden, dann würden sie zugrunde gehen, mag dieser noch so gut und weise sein. Die Kraft der Menschen liegt gerade darin, dass sie alle unterschiedlich sind. Die Barbaren aus dem Norden und die Nomaden aus der Wüste, die wilden Stämme aus den Sümpfen und die hochmütigen Bewohner großer Städte – sie alle haben ihre Stärken und Schwächen. Und die erlauben es einem Menschen, sich an unterschiedliche Situationen anzupassen. Ein Alleinherrscher jedoch – und wollte er noch so gut sein –, würde Unterschiede unterdrücken.«
    »Verstehe«, sagte Tiana.
    »Aber worin genau besteht denn nun die Regel?«, fragte Derrick.
    »Es ist gewissermaßen eine Präzisierung zur ersten Regel, der über die Allmacht. Wir müssen einem Menschen Allmacht verweigern und wir dürfen niemals das Geheimnis eines Menschen preisgeben. Das Geheimnis des MP besteht in seiner Allmacht. Wenn ihr das kennt, werdet ihr ihm ebenbürtig.«
    »Allmacht …«, hauchte Derrick und senkte den Besen.
    »Sieh ihn dir an, Tiana!«, sagte Kitap. »Du malst dir doch sicher aus, was geschieht, wenn ich antworte. Deshalb flehe ich dich an, die Frage zurückzuziehen.«
    »Was würde denn passieren, wenn ich das nicht mache? Lachen dich dann alle aus?«
    »Dann würde ich sterben!«, rief Kitap. »Ein Dschinn, der gegen die vierte Regel verstößt, stirbt!«
    »Du könntest also antworten«, überlegte Tiana laut, »das würde aber deinen Tod bedeuten. Korrekt?«
    Kitap senkte bloß schweigend den Kopf.
    »Frage!«, forderte Derrick sie auf. »Los, Tiana! Dann werden wir allmächtig!«
    Tiana sah Trix an und sagte leise: »Das kann ich nicht. Sicher, er ist ein Schwindler. Trotzdem … dann stirbt er!«
    Trix nickte.
    »Sag mal, Dschinn, gibt es irgendjemanden außer dir und Abrakadasab, der weiß, was hinter der Macht des MP steht?«, fragte Tiana.
    »Wenn ich darauf antworten würde, würde ich auch gegen die vierte Regel verstoßen«, stöhnte Kitap.
    »Kannst du uns an den Ort teleportieren, an dem Abrakadasab allmächtig geworden ist?«
    »Das schrammt nur knapp an einem Verstoß gegen die vierte Regel vorbei«, antwortete Kitap nach kurzer Überlegung.
    »Aber wir fragen dich doch nicht, wie er sie erlangt hat. Wir bitten dich nur, uns an diesen Ort zu bringen!«
    »Nein«, entschied der Dschinn schließlich. »Die Regel …«
    »Dann versuchen wir es anders. Kannst du uns zu jemandem bringen, der weiß, wo Abrakadasab seine Allmacht erlangt hat?«
    Statt zu antworten, heulte Kitap nur auf.
    »Und das will ein mächtiger Dschinn sein!«, stieß Derrick aus. »Steck den bloß in sein Kleid!«
    Tiana wandte sich nun Trix zu. »Lass du dir was einfallen! Ich bin am Ende meiner Weisheit!«
    »Kitap!« Trix stellte sich dicht vor den weinenden Dschinn und sah ihm fest in die Augen. »Wir wollen nicht so werden wie Abrakadasab. Wir sind gegen ihn, wir wollen ihn aufhalten!«
    »Klar doch«, höhnte Kitap und warf einen beredten Blick auf Derrick.
    »Er wird dieses Geheimnis nicht erfahren!«, sagte Trix. »Das verspreche ich dir!«
    Derrick schnaubte.
    »Außerdem ist Abrakadasab bereits allmächtig«, fuhr Trix fort. »Damit ist es deine Pflicht, dafür zu sorgen, dass er seine Allmacht wieder verliert. Und am besten lässt du uns das erledigen. Ich habe schon gegen ihn gekämpft und fürchte ihn nicht, denn ich bin ein Zauberer. Ich müsste nur ein paar Dinge wissen.«
    »Wissen ist die schrecklichste aller Waffen«, murmelte Kitap und wischte die Tränen mit dem Hemdsärmel ab. »Weit schrecklicher als mechanische Soldaten. Oder euer selbstbeweglicher Wagen. Ist das eigentlich ein Turbo oder bloß ein schlichter Achtzylinder?«
    »Bitte?«, fragte Trix.
    »Vergiss es.« Kitap holte ein seidenes Taschentuch heraus und schnäuzte hinein. »Gut, Leute. Statt einen armen und unglücklichen Dschinn mit unzulässigen Fragen zu quälen, würde ich mich an eurer Stelle bei diesem bedauernswerten Tropf lieber danach erkundigen, ob es auf der Welt ein Wesen gibt, das genauso gut informiert ist wie ein Dschinn, dem aber nicht derart hohe moralische Prinzipien auferlegt sind.«
    »Und dieser Wunsch wäre akzeptabel?«, wollte Tiana wissen.
    »Aber natürlich. Er zielt ja nicht in direkter Form auf Allmacht ab.«
    »Könnte ich auch auf die Frage verzichten und dich

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