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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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will also unbedingt in den Kampf ziehen?«
    »Nein, er predigt den Frieden in der ganzen Welt. Nur möchte er diese Welt währenddessen regieren.«
    »Ach so!«, antwortete Trix. »Das kennen wir doch schon. Wir kämpfen, dann söhnen wir uns wieder aus.«
    »Oh nein, diesmal wird die Geschichte anders ausgehen. Abrakadasab wird nämlich nicht umsonst Mineralisierter Prophet genannt! Er gebietet über eine Kraft, die nicht nur jede menschliche, sondern auch jede magische übertrifft.«
    »Und auch die der Drachen?«
    Ilin hüllte sich in Schweigen.
    »Ganz schlecht«, brachte Trix hervor. »Trotzdem! Wir haben viele große Zauberer, eine gewaltige Armee und ein riesiges Land, da können wir den Feind immer wieder an verschiedene Orte locken, bis er schließlich erschöpft aufgibt. So haben wir unsere Siege immer errungen. Aber was habt ihr Drachen eigentlich mit dem Ganzen zu tun?«
    »Vor neunhundertneunundneunzig Jahren haben sich die Drachen der ganzen Welt in die sengende Wüste Samarschans zurückgezogen«, holte Ilin aus. »Hier haben wir Schutz vor den hinterhältigen Menschen gesucht, außerdem kommen die Lebensbedingungen im Süden uns entgegen, denn wir lieben die Wärme. Nur wenige Starrköpfe sind im Norden, im Osten oder im Westen geblieben.«
    »Das habe ich auch schon gehört«, bestätigte Trix.
    »Wir stören niemanden und leben in Ruhe und Frieden«, fuhr Ilin fort. »Gut, das eine oder andere Schaf, hier und da mal ein Kamel … ein Säckchen mit Gold vielleicht … Aber eine Prinzessin, also das kommt nun wirklich nur in ganz seltenen Ausnahmen vor. Du wirst es verstehen, wenn du diese südlichen Prinzessinnen siehst! Pures Cholesterin!«
    »Pures was ?«, fragte Trix.
    »Egal«, stieß Ilin aus. »Kurz und gut, das Unglück besteht darin, dass wir, als wir alle in die Wüste von Samarschan gezogen sind, einen Vertrag mit dem Großwesir geschlossen haben. Nach Vertragsabschluss sollten wir Drachen über einen Zeitraum von tausend Jahren drei Mal auf der Seite des Wesirs kämpfen. Das erste Mal ist vor siebenhundert Jahren gewesen, als die kupferköpfigen Krieger übers Meer kamen. Das zweite Mal war vor sechzig Jahren, als es einen Angriff Marcels des Vernünftigen abzuwehren galt. Danach wurde der Friedensvertrag mit eurem Königreich geschlossen.«
    »In unseren Chroniken steht aber, Marcel der Vernünftige hätte seine Truppen nur vor Dachrian aufziehen lassen«, rief Trix. »Den Friedensvertrag hätte er aus reiner Herzensgüte und wegen seiner Abneigung gegen jedes Blutvergießen geschlossen!«
    Ilin schnaubte bloß.
    »Und das dritte Mal?«, fragte Trix.
    »Das kommt jetzt«, antwortete Ilin. »Im Kampf gegen Abrakadasab. Was das heißt, weißt du. Wir werden euch verbrennen, ihr werdet uns töten. Am Ende ist dann nur noch der MP mit seiner Armee übrig.«
    »Dann sollten wir schnellstens etwas unternehmen!«, rief Trix. Ein grauenvolles Bild stand ihm klar vor Augen: Tausende von Drachen, die auf die Städte hinunterschossen und sie mit Flammen überzogen, Pfeile und Zaubersprüche, die auf die Drachen niederprasselten – während in sicherem Abstand zum Kampfgeschehen die blutdürstigen Krieger des bösartigen Abrakadasab auf ihre Stunde warteten.
    »Selbstverständlich müssen wir das!«, stieß Ilin ins selbe Horn. »Was meinst du, warum ich Sauerampfer zu Hilfe rufen wollte? Mit ihm hat es nicht geklappt, deshalb bist du jetzt an der Reihe. Also lass dir was einfallen!«

2. Kapitel
    Der letzte Flugtag nahm kein Ende, obwohl sie nur so über die Wüste schossen. Trix kauerte nicht mehr in der Kuhle zwischen den Schulterblättern, sondern saß nun aufrecht darin und ließ sich die warme Luft ins Gesicht peitschen. Die Sonne schien inzwischen so stark, dass er sich die Kapuze seines Umhangs über den Kopf hatte ziehen müssen.
    »Ist es noch weit?«, fragte Trix, während Ilins Flügel sie über weiße Ruinen trugen, die verstreut zwischen gelben Sanddünen lagen.
    »Nein! Wie oft soll ich dir das eigentlich noch sagen?!«
    Eine Weile beherrschte sich Trix, aber nach der x-ten Düne oder der soundsovielten Ruine fragte er erneut: »Und jetzt?«
    »Jetzt ist es noch näher!«
    »Warum ist es hier so öde?«
    »Weil wir hier in der Einöde sind!«
    »Wie kann man in dieser Wüstenei bloß leben?«
    »Das tut auch niemand. Die Menschen ziehen hier nur durch, von Oase zu Oase.«
    Trix seufzte. Er hatte sich Samarschan immer als heißes, aber dennoch grünes Land vorgestellt, in dem überall

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