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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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geheimnisvolle, dichte Wälder wucherten. Und die Wüste? Das war doch bloß eine Art Lichtung im Wald, nur eben nicht mit Gras bewachsen, sondern von Sand bedeckt. Jetzt lernte er die Wüste jedoch als Meer aus trockenem Sand kennen, in dem Wanderdünen die Wellen und Oasen die Inseln bildeten. Und die alten Ruinen gaben die Überreste untergegangener Schiffe ab.
    »Samarschan gefällt dir wohl nicht.« Das war keine Frage, das war eine Feststellung.
    »Nicht sehr. Ich mag Bäume, Flüsse, Gras …«
    Kaum hatte Trix diese Worte ausgesprochen, wurde er traurig. Ein Abenteuer ist ja schön und gut, und wenn es warm ist, lässt sich erst recht nicht meckern. Aber diese öde Wüste bedrückte ihn.
    »Keine Sorge«, sagte Ilin. »So übel ist es hier gar nicht. Du solltest die Wüste mal im Frühling sehen, wie sie da aufblüht! Oder wart ab, wenn du bei Sonnenuntergang die Dünen singen hörst. Und morgens taucht die Sonne die Dünen in ein rosafarbenes Licht. Nachts geht ein kühler Wind und die Tiere flitzen aus ihren Höhlen. Karawanen ziehen hier durch, Räuber überfallen sie …«
    Trix’ Laune hob sich ein wenig.
    »Siehst du den dunklen Fleck da vorn?«, fragte Ilin.
    »Ja.«
    »Das ist die Drei-Brunnen-Oase. Meine Familie lebt nun schon seit tausend Jahren dort …« Der Drache stieß überraschend einen Seufzer aus. »Oje! Mir blüht jetzt wohl einiges!«
    »Wieso?«
    »Du brauchst keine Angst zu haben, denn dich betrifft das nicht. Ich … ich habe nicht um Erlaubnis gefragt, bevor ich losgeflogen bin, um den Zauberer zu Hilfe zu holen. Diese Entscheidung ist allein auf meinem Mist gewachsen.«
    Etwas in Ilins Worten gefiel Trix nicht. Schlimmer noch: Es kam ihm nur zu vertraut vor …
    »Ich habe dir doch gleich gesagt, dass Drachen immer mit der Wahrheit hinterm Berg halten!«, flüsterte Annette aus seinem Ausschnitt heraus. »Vertrau auf meine Instinkte! Uns stehen noch gewaltige Unannehmlichkeiten ins Haus!«
    Trix packte seinen Zauberstab fester und wappnete sich innerlich gegen jedweden Ärger.
    Und der ließ nicht auf sich warten. Von der Oase stiegen auf einmal zwei Drachen auf, die rasch auf sie zugeflogen kamen. Einer war genauso orange wie Ilin, der andere zeigte eine grüngelbe Färbung. Die beiden Drachen waren mindestens doppelt so lang wie Ilin – und sahen ausgesprochen gefährlich aus!
    »Du hast uns einen tüchtigen Schrecken eingejagt, Brüderchen!«, donnerte der orangefarbene Drache, der beidrehte, um dann rechts neben Ilin weiterzufliegen.
    Das grüngelbe Tier, bei näherem Hinsehen eine Drachin, nahm Ilin von der linken Seite in die Zange. »Mach das nie wieder!«, stauchte auch sie ihren kleinen Bruder zusammen. »Hörst du, du Schuppenmatz, nie wieder!«
    »Ich habe einen Magier mitgebracht! Seht doch nur! Da, das ist der Magier! Ein großer Zauberer!«, schrie Ilin verzweifelt. »Er ist der Zauberlehrling von Radion Sauerampfer, der bei uns in einer Ehrenschuld steht! Er wird uns helfen!«
    Zwei gewaltige Köpfe (Trix hatte das unangenehme Gefühl, Ilins Geschwister könnten ihn runterschlucken, ohne ihn auch nur durchzubeißen) reckten sich nach Trix, um ihn eingehend zu mustern.
    »Das ist ein Dreikäsehoch«, erklärte Ilins Bruder nach vollzogener Inspektion. »Die besten Zauberer der Menschen sind schon schwach. Was erwartest du da von einem Wickelkind?!«
    »Wenn du mich fragst, ist er über das Stadium des Wickelkinds hinaus«, warf seine Schwester ein. »Ich vermute, er ist bereits im Alter unseres kleinen Tunichtguts. Was natürlich rein gar nichts ändert!«
    »Da hast du dir gewaltig was eingebrockt!«, drohte der orangefarbene Drache und schoss in geschwindem Flug zur Oase. Seine grüngelbe Schwester setzte ihm umgehend mit den Worten »Nein! Das erzähle ich!« nach.
    »Ilin!«, rief Trix. »Ilin Badulla Mummrich! Ich beschwöre dich bei deinem wahren Namen, antworte mir ehrlich! Wie alt bist du?«
    »Hundertfünfzig Jahre!«, brüllte der Drache und in seiner Stimme klang ein Schluchzen an.
    »Das ist nach menschlichen Maßstäben wie viel?«
    »Fünfzehn!«
    »Er lügt!«, zischte Annette. »Ohne rot zu werden! Nach menschlichen Maßstäben ist er noch keine zehn! Wie ich’s gesagt habe! Drachen schwindeln!«
    »Ich hab nicht gelogen!«, rechtfertigte sich Ilin. »Ihr habt doch überhaupt nicht gefragt, wie alt ich bin! Außerdem: Was spielt das schon für eine Rolle!«
    Aber Trix hörte gar nicht mehr hin. Er hatte nur noch Augen für die Oase.
    Sie bestand aus

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