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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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Wunderwerk!«
    Eigentlich wollte sich Trix nicht der Gluthitze aussetzen, doch der Wunsch, mit seinem erstaunlichen Wagen anzugeben, überwog.
    »Interessant«, befand Sauerampfer, als sie sich dem Mechanischen Wunderwerk näherten. »Aber wie bewegt er sich?«
    Trix starrte fassungslos auf den Wagen. Die Räder mit dieser wunderbaren Ummantelung aus elastischem, schwarzem Material waren verschwunden. Eine Scheibe war eingeschlagen. Als Trix ins Wageninnere spähte, entdeckte er, dass in dem Brett mit den zahlreichen Uhren Löcher klafften.
    Tränen traten ihm in die Augen.
    »Nimm’s nicht so schwer«, sagte Sauerampfer und klopfte ihm auf die Schulter. »Alle magischen Wagen, von denen ich je gehört habe, teilten dieses Schicksal. Lass sie eine Sekunde aus den Augen – und die Räder sind weg, die Scheiben eingeschlagen und irgendwann ist das Gefährt völlig ausgeweidet. Am Ende ist nur noch ein Haufen Eisen übrig – den irgendjemand anzündet.«
    »Jemand hat den Wagen ausgeweidet?«, fragte Trix. »Aber wer denn? Hier, in der Wüste!«
    »Das weiß niemand«, antwortete Sauerampfer. »Noch nie wurden diese geheimnisvollen Diebe gestellt. Das ist ein Rätsel des Universums, das wir, wie ich fürchte, niemals lösen werden. Tröste dich damit, Trix, dass das Leben jedes selbstbeweglichen Wagens kurz ist. Vor allem, wenn er rosa ist. Aber ich will ehrlich zugeben, dass ich beeindruckt bin! Einen derart außergewöhnlichen Wagen zu schaffen ist selbst für einen erfahrenen Zauberer eine Leistung!«
    »Dann bin ich jetzt ein richtiger Zauberer?«
    »Nein. Du bist immer noch ein Initiaticus. Wenn auch ein sehr talentierter. Was hast du jetzt vor, Trix?«
    »Ich?«, fragte er verwundert zurück.
    »Du, Tiana und Hallenberry.«
    »Was ist mit Euch?«, fragte Trix. »Wollt Ihr uns nicht helfen?«
    »Das darf ich nicht«, sagte Sauerampfer. »König Marcel hat es allen Rittern, Alchimisten und Zauberern strikt verboten, sich in die inneren Konflikte von Samarschan einzumischen.«
    »Verstehe«, brachte Trix gedehnt heraus. »Da trifft es sich ja ganz vorzüglich, dass ich kein Zauberer bin.«
    »Richtig! Also lass dir … etwas einfallen.«
    »Könnt Ihr mir wenigstens einen Rat geben?«
    »Ist denn nicht ohnehin alles klar?«, entgegnete Sauerampfer. »Du musst die magische Tür öffnen und in das unterirdische Reich der Wüstengnome vordringen. Dabei kann ich euch helfen. Dort musst du nach der Quelle von Abrakadasabs Kraft suchen. Aber das müsst ihr ohne mich schaffen. Und dann natürlich den Mineralisierten Propheten besiegen!«
    »Ich werde mir alle Mühe geben«, versprach Trix.
    »Und glaub ja nicht, ich werde jetzt deinen Heroismus loben!«, brummte Sauerampfer. »Dazu sind Heroismus und Selbstaufopferung für uns Zauberer viel zu alltäglich. Doch jetzt lass uns zurück ins Zelt gehen. Wie ich diese Hitze hasse!«
    Als ob Zauberer bloß die Hitze hassen würden, lag es Trix schon auf der Zunge zu sagen. Und nicht auch Kälte, Regen, Matsch, Nebel, Schnee und überhaupt jedes Wetter, vor dem sie nicht durch die Mauern ihres Magierturms geschützt sind. Am Ende schwieg er aber klugerweise.
    Einstmals waren die marmornen Mauern aller Gebäude der alten Hauptstadt vermutlich weiß gewesen, doch Jahrhunderte und Jahrtausende, die über die Ruinen dieser Stadt hinweggezogen waren, hatten sie graugelb eingefärbt und zahlreiche Löcher in sie gefressen. Nur eine einzige Mauer ragte noch unversehrt, schneeweiß, glatt und spiegelblank auf. Im orangefarbenen Licht der untergehenden Sonne glänzte der Marmor in seiner ursprünglichen Reinheit.
    »Das steckt Magie hinter«, erklärte Sauerampfer. »Sie schützt den Eingang in das unterirdische Reich der Zwerge. Früher lebten die Samarschaner und die Wüstengnome in Frieden, deshalb lag das Tor zu ihrer unterirdischen Welt auch in der Hauptstadt.«
    »Was ist dann geschehen?«, wollte Trix wissen.
    »Das Übliche. Sie haben sich übers Geld entzweit. Die Samarschaner verlangten den Zwergen horrende Steuern für ihre Erzeugnisse ab. Aus Rache haben diese dann die unterirdischen Gewässer umgeleitet, so dass die Landwirtschaft zugrunde ging, die Seen austrockneten, das Volk von hier wegzog und diese Wüste die Stadt schluckte.«
    »Als Ihr hier Ausgrabungen vorgenommen habt, habt Ihr da diese Tür geöffnet?«
    »Nein«, erwiderte Sauerampfer. »Erstens haben wir das Geheimnis nicht herausbekommen. Zweitens haben wir es gar nicht versucht. Wer weiß, was in einer

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