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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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Herzen greift und ihm die Worte im Hals stecken bleiben, während sein Freund gerade die letzten Reste seiner Selbstbeherrschung verliert und kläglich aufjammert.
    Am allergrauenvollsten ist es natürlich allein. Was auch immer du dann anstellst, ob du konzentriert schweigst, fürchterlich schimpfst oder lustige Liedlein schmetterst – du vergisst nicht eine Sekunde, dass niemand an deiner Seite ist.
    »Nur gut, dass wir zu dritt sind«, bemerkte Trix, der vorneweg ging.
    »Klaro, echt gut«, beteuerte Hallenberry. »Da brauchen wir keine Angst zu haben, oder? Noch besser wäre es aber, wenn wir hier mit einer richtigen Gemeinschaft rumstreifen würden. Wenn wir einen weisen Zauberer hätten, jemanden wie Sauerampfer zum Beispiel, oder einen starken Ritter mit einem riesigen Schwert, einen wie Sir Glamor, oder einen wackeren Barbaren wie Hort. Und natürlich einen Zwerg, der die Welt unter der Erde kennt, Paclus vielleicht.«
    »Paclus ist kein Zwerg, sondern ein Viertelzwerg!«, verbesserte ihn Trix. »Wirklich, du hast Ideen! Wahrscheinlich verlangst du auch noch einen Elfen zur Unterstützung!«
    »Klaro! Ein Elf wäre nicht schlecht!«, sagte Hallenberry. »Und Ian könnten wir auch brauchen.«
    »Wenn wir so viele Gefährten wären, würde mit Sicherheit ein Unglück geschehen«, wandte Tiana ein.
    »Dann passiert uns zu dritt also nichts?«, fragte Hallenberry.
    Doch er erhielt keine Antwort. Die Treppe wurde steiler und steiler, die Stufen immer ausgetretener und schiefer. Schließlich blieb Trix stehen. »Halt!«, rief er. »Hier kommen wir nicht weiter. Es ist einfach viel zu rutschig!«
    »Dann lass uns doch runterrutschen!«, schlug Hallenberry vor. »Als ob’s ein Eisberg wäre. Überhaupt … ich mag nicht weiterlaufen!«
    »Und wenn uns da unten ein bodenloser Abgrund erwartet?«, fragte Trix. »Oder spitze Piken und Lanzen? Ein Haufen Steine reicht schon. Echt, das kommt nicht in Frage!«
    »Trix«, brachte Tiana hervor. »Hast du vergessen, was Sauerampfer gesagt hat?«
    »Dass er uns verlässt.«
    »Das meine ich nicht. Er hat uns doch eingeschärft, auf Hallenberry zu hören, selbst wenn uns seine Ratschläge töricht erscheinen.«
    Trix kratzte sich den Hinterkopf. Sie waren schon ein gewaltiges Stück hinabgestiegen und bislang hatte es keine seitlichen Abzweigungen gegeben. Entweder kraxelten sie also wieder hinauf – oder folgten Hallenberrys Vorschlag.
    »Ich könnte durch Magie ein Licht heraufbeschwören«, sagte Trix. »Aber wenn uns jemand beobachtet, begreift er damit sofort, dass einer von uns ein Zauberer ist.«
    »Beobachtet uns denn jemand?«, hauchte Hallenberry.
    »Ich meine, die ganze Zeit einen hartnäckigen Blick im Nacken zu spüren«, antwortete Trix. »Er ist nicht unbedingt böse, aber ausgesprochen aufmerksam und angespannt.«
    »Das bin ich«, gab Tiana zu. »Um nicht in die Tiefe zu sehen, starre ich auf deinen Nacken. Übrigens müsstest du dir mal die Haare schneiden lassen.«
    Trix fuhr zusammen, denn wie jeder Junge ging er nicht gern zum Friseur. »Es bringt Unglück, sich auf einer Reise die Haare schneiden zu lassen.«
    Dann holte er aus und schleuderte die Fackel in die Tiefe.
    Mit stockendem Herzen beobachteten die drei, wie sie zunehmend Geschwindigkeit gewann und in die Tiefe purzelte. Irgendwann war ein leiser, ploppender Laut zu hören, danach wurde das Licht trübe, als habe sich Glas davorgeschoben.
    »Scheint alles in Ordnung zu sein«, urteilte Trix. »Gut. Ich wag’s als Erster. Wenn keine Gefahr droht, rufe ich euch.«
    Er verdrängte jeden Gedanken daran, was ihn da unten erwarten könnte, setzte sich auf die abschüssigen Stufen – und schlitterte nach unten. Die Stufen verschmolzen schon bald zu einer glatten Rille, durch die Trix auf die Fackel zuschoss, die er hinuntergeworfen hatte. Ohne den Kampfbesen und den Sack mit ihren Sachen, den er nicht von der Schulter genommen hatte, wäre diese Rutschpartie allerdings wesentlich einfacher gewesen. Obwohl er schnell in die Tiefe glitt, schien der Lichtpunkt noch weit entfernt. Mit einem Mal schlug jedoch etwas über ihm zusammen – und Trix fand sich in einem tiefen unterirdischen See wieder. An seinem Boden lag die magische Fackel und brannte unverwandt weiter. Warum musste Sauerampfer bloß so gründlich sein?, dachte Trix. Wer sollte denn bei einer brennenden Fackel mit Wasser rechnen? Sobald er aufgetaucht war, rief er: »Es werde Licht!«
    Der alte Zauber ließ ihn nicht im Stich. Ein mattes

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