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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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Licht flammte auf und erhellte die Umgebung. Die Treppe beziehungsweise Rille mündete im erstaunlich klaren Wasser dieses Sees. Vom Ufer trennten ihn vielleicht fünf Meter.
    »Wartet noch!«, schrie er zu den beiden anderen hinauf.
    Daraufhin schwankte das winzige Licht dort oben von rechts nach links – und schoss dann entschlossen auf ihn zu. Lauthals fluchend schaffte Trix es gerade noch, zur Seite zu schwimmen, ehe Tiana platschend im Wasser landete. Die Fackel hielt sie nach wie vor fest umklammert. Im unmittelbaren Anschluss daran kam auch Hallenberry angesaust.
    Trix half Tiana, aufzutauchen und die Steinrille zu erreichen und sich daran festzuhalten. Hallenberry stellte sich als recht guter Schwimmer heraus. »Hast du Töne!«, rief er begeistert. »Und das Wasser ist sogar warm!«
    Das stimmte. Fast könnte man meinen, sie befänden sich nicht in einem unterirdischen See, sondern in einem Meer im Süden.
    »Schaffst du es bis zum Ufer?«, fragte Trix Tiana, nahm ihre Fackel, holte aus und schleuderte sie dorthin.
    »Ja«, sagte Tiana und schwamm los, wobei sie auf Damenart die Arme unter dem Körper bewegte. Trix hielt trotz des Sacks auf dem Rücken mit ihr mit. Hallenberry überholte sie jedoch und erreichte als Erster das Ufer. Er krabbelte auf den Steinboden, schlang sofort die Arme um die Schultern und jaulte: »Ist das kalt hier!«
    Die Luft in der Höhle war in der Tat eiskalt, nur vom Wasser stieg etwas Wärme auf. Entweder war der See mit einem Zauber belegt oder unter ihnen verlief die Ader eines unterirdischen Feuers.
    »Besser, du ziehst dich um«, sagte Trix besorgt zu Tiana, nachdem er ihr an Land geholfen hatte. Der Sack war zum Glück wasserundurchlässig. Trix holte das Kleid heraus und sah Tiana zweifelnd an.
    »Was bleibt uns denn anderes übrig?«, fragte diese. »Gib her!«
    Sie nahm das Kleid an sich und zog sich in einer dunklen Ecke um. Trix nahm Hallenberry bei der Hand und führte ihn in die andere Richtung.
    »Wir können uns doch gar nicht umziehen«, sagte Klaro.
    »Aber wir wringen unsere Sachen aus. Das bringt auch etwas.«
    So machten sie es. Die Kleidung wurde durch das Auswringen nicht wärmer – den beiden Jungen durch diese Tätigkeit jedoch schon. Als sie zur Fackel zurückkamen, erwartete Tiana sie bereits in dem weißen Kleid.
    »Umwerfend!«, rief Trix aus. Tiana sah in dem Ballkleid wesentlich älter und noch schöner aus. »Einfach …«
    »Hast du dich etwa allein umgezogen?«, fragte Hallenberry. »Normalerweise rufst du dafür doch immer zwei Hofdamen.«
    »Das verlangt einzig die Ordnung bei Hofe«, schnaubte Tiana. »Was ist, sieht es wirklich gut aus?«
    Trix nickte.
    »Hilfst du mir mal hinten mit den Schnüren?«
    Auf watteweichen Knien ging Trix zu ihr und machte sich daran, die Seidenbänder zuzubinden. Im Halbdunkel konnte er natürlich nicht viel erkennen (der Lichtzauber hatte bereits nachgelassen, es brannte nur noch die Fackel), aber ein handtellergroßer Fleck nackter Rücken brachte ihn mehr in Wallung, als es sich ein Jugendlicher in einer anderen Welt – mit TV, PC und Hochglanzmagazinen – vielleicht vorzustellen vermag. Selbst dass Tiana vor Kälte leicht zitterte und eine Gänsehaut ihren Rücken überzog, änderte daran nichts.
    Am meisten beunruhigte Trix jedoch, dass Tiana seine Aufregung bemerkte.
    »Diese verflixten Schnüre«, bemerkte sie. »Wenn du mich fragst, habt ihr Jungen weitaus bequemere Kleidung. Wenn es einer Frau erlaubt wäre, würde ich ja auch Hosen tragen. Natürlich sehr schöne, mit Edelsteinen und Stickereien …«
    Diese Worte ernüchterten Trix ein wenig und er beendete sein Werk mit einem dreifachen Seemannsknoten.
    »Danke«, sagte Tiana, ohne sich umzudrehen. »Und das Kleid gefällt dir wirklich?«
    »Klaro«, antwortete Trix und kam sich dabei fast wie Hallenberry vor. »Sehr.«
    »Es sieht aus wie ein Hochzeitskleid«, bemerkte Tiana. »Meine Großmutter hatte eins, das war fast genauso. Ich bin ihr übrigens sehr ähnlich, nur war sie größer.«
    »Ich kenne ihr Denkmal«, sagte Trix und wurde knallrot.
    Tiana errötete ebenfalls, aber das sah Trix nicht.
    »Allerdings hatte sie viel längeres und sehr dichtes Haar«, fuhr Tiana fort.
    »Stimmt«, bestätigte Trix rasch. »Da ist überhaupt nichts zu sehen, egal, von welcher Seite du …«
    Sofort verstummte er und schlug sich in Gedanken gegen die Stirn. Da bei guten Zauberern aber selbst Gedanken über magische Kraft verfügen, tat auch das weh.
    »Sie

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