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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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hat sich stets um ihr Volk gekümmert!«, erklärte Tiana. »Und sie war eine höchste bescheidene und gut erzogene Frau. Ich bin sehr stolz auf sie!«
    »Versteh ich!«, erwiderte Trix. »Du an ihrer Stelle hättest ganz bestimmt genauso gehandelt!«
    Eine peinliche Stille trat ein. Zum Glück kam in diesem Moment Hallenberry angesprungen und rief: »Klaro! Seid ihr endlich fertig? Seht mal, was ich gefunden habe!«
    Er streckte seine schmutzige Hand vor, auf der im Licht der Fackel eine Münze funkelte.
    »Ein Samarschaner Vierteldinar«, sagte Trix und trat, erleichtert und bedauernd zugleich, von Tiana weg. »Ganz neu und mit dem Profil von Abnuwas! Die muss Abrakadasab verloren haben!«
    »Dann sind wir auf dem richtigen Weg«, stellte Tiana fest und sah Hallenberry an. »Sauerampfer hatte recht, du bist wirklich zu gebrauchen!«
    »Dass Sauerampfer recht hatte, wundert mich gar nicht«, bemerkte Trix, der die Münze zurück in Klaros fordernd hingehaltene Hand legte. »Wo hast du die gefunden?«
    »Da drüben!« Hallenberry wies in die Dunkelheit.
    »Weshalb bist du da überhaupt hingegangen?«, fragte Tiana.
    »Das … musste sein«, antwortete Hallenberry vage.
    Trix wrang unterdessen die Assassinen-Kleidung Tianas aus (sehr sorgfältig) und steckte sie in den Sack. Trocknen sollte sie später. »Wahrscheinlich ist es so gewesen: Abrakadasab hat sich während des Sandsturms in der Wüste verirrt und in den Ruinen Schutz gesucht. Der aufgewirbelte Sand hat sich auf der magischen Mauer abgesetzt und da hat er die Inschrift gesehen, das Zauberwort erraten …«
    »Bestimmt kennt er überhaupt kein anderes Zauberwort«, höhnte Tiana. »Nur bitte! «
    »Dann ist er hier runtergekommen, die Tür ist hinter ihm zugefallen, er ist tiefer und tiefer gestiegen, um ihn herum war alles finster … vielleicht hatte er sich auch vorher eine Fackel besorgt …«, überlegte Trix laut. »Als sich die Treppe dann in diese Rille verwandelt hat, da hat er bloß gesagt: Bahn frei!«
    » Was soll er gesagt haben?!«, bemerkte Tiana.
    »Von mir aus hat er auch gesagt, das ist ein kleiner Rutsch für mich, aber ein großer für die Menschheit«, entgegnete Trix. »Jedenfalls ist er nach unten gesaust, in den See gefallen und ans Ufer geschwommen. Und dann ist er in die Dunkelheit getrabt. Wandeln wir also in seinen Fußstapfen! Klaro, führe uns!«
    »Gut«, erwiderte Hallenberry. »Aber … äh … da ist … also wir sollten etwas aufpassen.«
    Sie schlugen dann allerdings einen solchen Bogen um eine gewisse Stelle, dass sie gegen eine Felswand stießen. Daraufhin kriegte Klaro etwas zu hören, schließlich ist es immer angenehmer, die Kleinen auszuschimpfen als sich selbst. Klaro schnappte ein, sonderte sich etwas ab – und stolperte über eine abgebrannte Fackel und einen Stein, auf den mit Ruß ein Pfeil gemalt war. Offenbar war Abrakadasab klug genug gewesen, seinen Weg zu markieren. Prompt verziehen Trix und Tiana ihm. Sie folgten dem Pfeil …
    … und bemerkten ein Licht.
    In einer Höhle kann es unterschiedliche Formen von Licht geben. Wenn in der Ferne etwas matt und gelb schimmert, dann schickt da die Sonne ihren Gruß in die unterirdischen Tiefen und man hat – endlich! – den Ausgang zur Tagesoberfläche gefunden. Blitzen dagegen zwei fiese rote Punkte auf, dann, Wandersmann, nimm dich in Acht, denn das sind die Augen eines grauenvollen Monsters! Zwei rote Untertassen sind freilich noch mehr zu fürchten, sind es doch die Augen eines riesigen grauenvollen Monsters! Bunte Funken bedeuten ein Edelsteinvorkommen. Auch hier ist Vorsicht geboten, könnten sich doch in der Nähe Zwerge herumtreiben! Kommen dir Fackeln entgegen, versteck dich und überzeuge dich erst, wer sie trägt. Sollte dir jedoch die leuchtende Inschrift Ausgang begegnen, ist das ein solider Hinweis, dass du dich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht in einer Höhle befindest.
    Das Licht, das unsere drei erblickten, war grünblau und ruhig. Sofort fiel Trix die Biographie des Abenteurers und Gauners Guin Davian ein, der in abgelegenen Kellern des Königsschlosses auf eine Meerjungfrau gestoßen war, die in einem aquamarinfarbenen Licht schimmerte. Sie schwamm in einem Kübel mit Wasser und flehte ihn unter Tränen an, sie zu küssen, was dieser auch tat. Danach fiel ihr der Schwanz ab, sie verwandelte sich in eine wunderschöne Frau und bat Guin, sie endgültig von ihrem Fluch zu erlösen. Dafür müsse er sich aus jeder Kiste des königlichen

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