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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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einmal – nicht hier, sondern in der Hauptstadt des Königreichs unter dem Berg – eine Geheime Unterirdische Universität, an der die Zwerge Magie erlernen sollten. Doch leider ist das keinem von uns gelungen. So hat sich mit der Zeit Verzagtheit in die Herzen der Gnome eingenistet. Irgendwann haben sich die meisten damit abgefunden, dass uns die Magie verschlossen bleibt. Einige Wissenschaftler haben die Theorie entwickelt, die Zauberei komme vom Himmel und sickere mit dem Sonnenlicht und dem Sternenglanz in einen Menschen ein, weshalb wir, die Bewohner eines unterirdischen Reiches, ihrer nie teilhaftig würden. Diese Theorie hat viele Anhänger gefunden. Eines Tages haben wir aber hier, unter dem heißen Sand der Wüste, ein Wesen entdeckt, das genau wie wir in den Tiefen der Erde lebt – und trotzdem zaubern kann. Ganz hervorragend sogar.«
    »Eine Seejungfrau?«, vermutete Trix.
    Die Zwerge nickten traurig.
    »Ja«, bestätigte Donnerstag. »Das Volk der unterirdischen Nixen ist nicht sehr groß. Vor Jahrtausenden haben sich ihre Vorfahrinnen aus dem Meer in die unterirdischen Seen und Flüsse zurückgezogen. Vielleicht waren sie verbannt worden, vielleicht handelte es sich bei ihnen aber auch um neugierige Forscherinnen. Jedenfalls konnten sie auch hier ungehindert weiterzaubern. Ja, jede einzelne der unterirdischen Seejungfrauen ist stärker als all eure Magier zusammen!«
    »Stimmt, alle behaupten, dass Nixen zaubern können«, erwiderte Trix. »Wenn auch nicht sonderlich gut.«
    »Ich weiß nicht, wie es mit den Nixen in den Meeren und Flüssen ist«, sagte Donnerstag, »aber die unterirdischen Seejungfrauen sind ganz vorzügliche Zauberinnen! Sie sind sehr freundlich und zaubern gern für uns. Noch dazu, ohne etwas dafür zu verlangen. Wir schenken ihnen zwar Schmuck, doch selbst die wertvollsten Colliers und Ringe tragen die Wellen eine Woche später ans Ufer zurück.«
    »Habt ihr eure Kristallkugeln von ihnen?«, fragte Trix.
    »Ja«, antwortete Donnerstag. »Genau wie viele andere magische Artefakte. Alles, worum wir sie bitten, machen sie uns.«
    »Aber das ist doch wunderbar!«, rief Trix begeistert. »Warum wollt ihr dann noch selbst zaubern?«
    »Das ist ein Traum von uns, Junge«, gestand Donnerstag mit brechender Stimme. »Was bedeutet die Liebe eines schönen Mädchens, wenn sie ohne Weiteres einen anderen lieben könnte?«
    »Ein merkwürdiger Vergleich«, sagte Trix und wurde sofort rot. »Aber ich weiß, was du meinst. Ihr wollt also unbedingt selbst zaubern?«
    »Ja!«, riefen die Zwerge im Chor.
    »Können es die Nixen euch denn nicht beibringen?«
    Zu seiner Bestürzung bemerkte Trix, wie Donnerstag bei dieser Frage Tränen aus den Augen kullerten.
    »Das … haben sie versucht … diese guten Wesen. Sie haben unsere Kinder unterrichtet. Sie sind so geduldig. Und wir so unfähig …«
    »Vielleicht haben sie euch getäuscht?«, fragte Hallenberry schüchtern.
    »Nein, mein Junge!« Donnerstag schüttelte energisch den Kopf. »Dieser niederträchtige Gedanke ist uns natürlich auch gekommen. Doch als sich dieser dumme Nomadenführer …«
    »Abrakadasab.«
    »Genau, Abrakadasab.« Donnerstag ließ den Kopf noch tiefer hängen. »Derjenige, der heute Mineralisierter Prophet genannt wird. Wir haben ihn höflich aufgenommen, er blieb eine Weile bei uns, und irgendwann haben wir ihm vorgeschlagen, er solle doch versuchen, hier das Zaubern zu erlernen. Das hat ihn geradezu verzückt und … und …«
    »Er hat etwas gelernt«, schloss Trix.
    »Eben! Unsere Nixe hat ihm das Gleiche erzählt wie uns. Aber bei ihm hat es gefruchtet! In nur drei Tagen! Dann hat er uns für unsere Hilfe gedankt, etwas gesagt – und war aus unserem unterirdischen Reich verschwunden.«
    »Die Teleportation in drei Tagen!« Trix stieß einen neidvollen Pfiff aus. »Aber das lässt nur einen Schluss zu …«
    »… dass wir Gnome bar jeder magischen Fähigkeiten sind«, fiel ihm Donnerstag ins Wort. »Halte uns nicht für dumm, mein Junge. Wir sind bereit, dieser bitteren Wahrheit ins Gesicht zu sehen und unsere Versuche aufzugeben. Aber wir wollen verstehen, warum. Warum können Menschen, Elfen, Drachen, Dschinn und Nixen zaubern …«, die Stimme des Zwergen sank auf ein Wispern herab, »… und wir nicht?«
    »Und das soll ich für euch herausfinden?«, fragte Trix. »Was, wenn euch die Wahrheit nicht gefällt?«
    »Willst du uns etwa Eitelkeit unterstellen?!«, empörte sich Donnerstag. »Uns geht es

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