Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
Vom Netzwerk:
lief vor Schreck und Verwirrung leicht grünlich an. Er deutete mit dem Arm auf den MP und rief das Erstbeste, das ihm in den Sinn kam: »Ein wütendes Feuer, das niemand zu löschen vermag, verzehrt deinen Körper, Abrakadasab!«
    Dieser schlichte Zauber würde, wie Trix wusste, Abrakadasab zwar kurz in Flammen hüllen, ihm aber keinen Schaden zufügen. Tatsächlich war das Feuer im Nu am MP herabgeflossen, als wäre es Wasser, das über ein Stück Butter rann. Da die Flammenzungen dabei nicht erloschen, sondern im Sand weitertanzten, spürte Trix seine Hitze, denn auch wenn das magische Feuer dem MP nichts anhaben konnte, war es echt.
    »Fesseln, die niemand zu zerreißen vermag, umschließen deine Arme und Beine, Vitamant!«, brüllte Abrakadasab. Dabei erstrahlte er in magischem blauen Licht, als habe er einen unglaublich starken Zauberspruch deklamiert. »Deine niederträchtige Zunge schwillt an und kann sich nicht mehr bewegen!«
    Der arme Gavar brüllte etwas. Arme und Beine wurden ihm zur Seite gerissen, so dass er nun einer Marionette glich. Aus seinem Mund hing eine geschwollene, schwarze Zunge, die wie ein satter Blutegel aussah.
    Trix warf einen Blick auf sein Bühnen-Ich. Voller Stolz stellte er fest, dass er sich seine Angst kaum anmerken ließ. Jener Trix dort runzelte die Stirn, öffnete den Mund und sagte: »Abrakadasab freut sich seines Sieges zu früh! Der junge Magier fügt ihm einen hinterhältigen und unerbittlichen Schlag zu! Alle Säfte seines Körpers, von der schwarzen Galle der Milz und der gelben Galle der Leber bis zum roten Blut in seinen Adern und dem farblosen Schleim in seinem Kopf brodeln auf und sprengen Abrakadasab in unzählige, winzige Teilchen!«
    Alle – sowohl die Schauspieler wie auch die Zuschauer – heulten entsetzt auf und blickten Abrakadasab an.
    Der Mineralisierte Prophet seufzte und sagte bitter: »Und ich habe mit dir mitgelitten in diesem Stück. Der niederträchtige Junge, dieser täppische Zauberlehrling, der das Gesetz der Gastfreundschaft und der Gerechtigkeit gebrochen hat, soll sich nach meinem Willen regen und ins Herz der Hölle eingehen!«
    Abermals hüllte den MP das magische blaue Licht ein.
    Und Trix verschwand von der Bühne.
    »Komm«, flüsterte Tiana. »Es wird Zeit!«
    Bestürzt sah Trix sich um. Wo blieben bloß die Gnome? Wo die Kampfgolems?
    »Du Schuft!«, erklang da von der Bühne eine feine, aber deutlich vernehmbare Stimme. Wie ein Pfeil schoss die winzige Fee Annette auf Abrakadasab zu und schwirrte vor seinem Gesicht herum. Magie ließ sie glitzern. Winzige Funken stoben von ihr auf und verbrannten zischend die Kleidung der Soldaten. »Hol Trix sofort zurück!«
    »Was ist das denn für eine sprechende Feuerfliege?«, brummte Abrakadasab.
    »Ich bin eine Blumenfee, keine Feuerfliege!«, fuhr ihn Annette an. »Ich bin der Familiar von Trix!«
    »Dem jungen Schauspieler?«, fragte Abrakadasab.
    »Dem mächtigen Zauberer! Genau! Den du jetzt auf der Stelle zurückholst!« Die Fee stemmte die Fäuste in die Seiten und fügte kämpferisch hinzu: »Falls nicht …«
    »Was dann?«, unterbrach Abrakadasab sie. »Willst du mich dann verzaubern, Fee? Das wird dir nicht gelingen! Als ich zum größten Zauberer der Welt geworden bin, habe ich als Erstes dafür gesorgt, mich gegen jeden feindlichen Zauber zu feien. Mir kann weder ein starker Drache noch ein Blumenkind, wie du es bist, etwas anhaben!«
    »Aber …« Die Stimme der Fee zitterte. »Bitte! Bring ihn zurück, lass Gnade walten!«
    »Weshalb sollte ich das?«, entgegnete der MP. »Du hast doch gehört, wie er mich mit einem Zauber angegriffen hat. Ich habe also nur von meinem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch gemacht!«
    »Genau wie er!«, gab Annette nicht nach.
    »Schluss jetzt, keine Diskussionen!«, verlangte Abrakadasab. »Ihr alle habt mich angegriffen und werdet entsprechend bestraft.«
    Die Schauspieler auf der Bühne zitterten vor Angst.
    »Für den Vitamanten werde ich mir vielleicht etwas Besonderes einfallen lassen«, sagte der MP, wobei er Gavar, den nach wie vor unsichtbare Fesseln gefangen hielten, musterte. »Es kann nichts schaden, etwas über die Pläne dieser Untoten in Erfahrung zu bringen. Und mir über die Stärke ihrer Magie und ihre Fähigkeit, Schmerzen zu ertragen, klar zu werden. Dich, du komisches nutzloses Wesen, behalte ich, denn du bist hübsch anzusehen und dein Geplapper erheitert mich. Diese Verräter von Schauspielern …«
    »Überlass sie deinen

Weitere Kostenlose Bücher