Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx
von uns gegangen ist, ohne sich zu verabschieden.«
»Ich wollte euch … bloß nicht stören«, brummte Abrakadasab.
»Wir, die wir selbst nicht zaubern können, haben dir geholfen, zum größten Zauberer der Welt zu werden«, fuhr Gruja fort. »Und du hast uns nicht einmal erklärt, warum wir nicht zaubern können.«
»Ihr könnt es halt nicht, das ist alles«, antwortete Abrakadasab. »Habe ich etwa geschworen , euch diese Frage zu beantworten?«
»Lassen wir das mal so stehen«, erwiderte Gruja. »Aber du hast Krieg angefangen. Du bist bereit, die ganze Welt in Blut zu ertränken!
»Große Taten verlangen große Opfer«, beschied Abrakadasab ihr achselzuckend. »Wo ich nun schon einmal so mächtig bin, dass ich die ganze Welt verändern kann, warum sollte ich sie da nicht besser machen?«
»Bist du auch sicher, dass du etwas Neues aufbauen kannst, nachdem du das Alte zerstört hast?«
»Wer wollte mich daran hindern?«
»Er.« Gruja zeigte auf Trix.
Ismud nickte den Favoriten zu, die sich sofort um den MP aufbauten. Trix fing die empörten Blicke seiner ehemaligen Kampfgefährten auf und senkte beschämt den Kopf.
»Lass sie uns alle umbringen!«, bat Ismud. »Unsere Truppen erledigen diese Eisenpuppen und Bartzwerge! Du brauchst nur den Befehl zu geben!«
»Dann würde viel Blut fließen«, bemerkte Abrakadasab nachdenklich. »Was willst du, Gnomin?«
»Verhalte dich, wie es sich für einen Anführer ziemt. Kämpfe mit Trix, Mann gegen Mann.«
»Ich habe diesen Grünschnabel bereits in einem ehrlichen magischen Duell besiegt«, sagte Abrakadasab. »Und in einem normalen Kampf werde ich das auch!«
»Besiege mich in einem Kampf mit Worten!«, schlug Trix vor.
»Wie soll das denn gehen?«
»Eben in einem magischen Vergleich«, erklärte Trix. »Wenn zwei wirklich mächtige Zauberer gegeneinander antreten, dann werfen sie sich keine Feuerkugeln an den Kopf und schicken sich nicht gegenseitig in die Sümpfe oder die Wüste. Sie beurteilen lediglich ihre jeweiligen Zaubersprüche.«
»Und dann?«, fragte Abrakadasab.
»Derjenige, der als Erster anfängt zu schreien, mit den Armen zu fuchteln und ausfällig wird, hat verloren«, antwortete Trix. »Denn ein Magier, der die Selbstbeherrschung verliert, büßt auch all seine anderen Fähigkeiten ein, das weiß jeder.«
»Ich soll schreien? Mit den Armen fuchteln und ausfällig werden?« Abrakadasab lachte. »Oh, ich kann durchaus drohen und beleidigen. Aber das mache ich gelassen und bedachtvoll, wie es sich für einen Anführer und Zauberer gehört. Das ist ein dummer Wettkampf, aus dem du niemals als Sieger hervorgehen wirst, du Gimpel.«
»Warum fürchtest du dich dann davor?«, fragte Trix.
Abrakadasab grinste und schnippte mit den Fingern. »Oh meine treuen Soldaten!«, wandte er sich an seine Männer. »Der heimtückische Verräter fordert mich zu einem Duell heraus. Ihr alle seid meine Zeugen! Jetzt werden dieser Dreikäsehoch und ich uns sagen, was wir voneinander halten. Wer zuerst ausfällig wird, hat verloren! Und der Sieger entscheidet, wie mit den Getreuen des Verlierers sowie mit diesem selbst zu verfahren ist.«
Abrakadasabs magisch verstärkte Stimme rollte über die Wüste hinweg, so dass jeder ihn hören konnte, egal, wie weit weg er auch stehen mochte.
»Trix!« Tiana gab ihm nach wie vor Rückendeckung und drehte jetzt den Kopf zu ihm zurück. »Trix, Tadel und Exhohnierung helfen hier nicht. Dazu ist er zu selbstsicher und zu stolz!«
»Ich weiß, was ich tue«, flüsterte Trix.
Auf eine Geste Abrakadasabs hin wichen die Favoriten und Ismud, wenn auch unwillig, zurück. Gruja packte Tiana bei der Hand und zog sie zur Seite.
Nun standen der Mineralisierte Prophet und Trix einander gegenüber. Trix bohrte die Lanze in den Sand und verschränkte die Hände vor der Brust, um mit seiner ganzen Körperhaltung zu verstehen zu geben, dass er nichts fürchte.
»Du bist aus der Wüste gekommen, ein anmaßender Junge ohne Familie und Stamm«, hob der MP schließlich an. »Du hast an unseren Lagerfeuern gesessen und durftest um das Recht kämpfen, zu den Favoriten zu gehören. Ich habe dir und deinem Freund gestattet zu gewinnen und nicht darauf bestanden, dass ihr gegeneinander antretet. Ich habe dir Gold gegeben. Du hattest die Ehre, mein Zelt zu bewachen, ich habe dich sogar hereingebeten, dir Halva gegeben und dich eines Gesprächs für würdig befunden. All das hast du mir mit Verrat entgolten. Du hast meine Freunde, die Gnome,
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