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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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geheimer Name ist Ilin Badulla Mummrich.«
    »Ilin Badulla … Mummrich?«, wiederholte Trix.
    »Du kannst mich einfach Ilin nennen«, sagte der Drache. »Oder Badulla.«
    »Ich beschwöre dich bei deinem geheimen Namen, Ilin Badulla Mummrich, mir kein Übel zuzufügen, sei es bewusst oder unbewusst, offen oder verborgen, geplant oder zufällig!«, sprach Trix feierlich aus. »Und ich verspreche dir, dich einfach Ilin zu nennen.«
    »Danke.«
    »Bist du aus Samarschan?«, fragte Trix nun entspannt.
    »Ja.« Der Drache schob plötzlich den Kopf unter den Flügel und zog den Schwanz ein. »Direkt aus dem Herzen der sengenden Wüste …«, hauchte er noch.
    »Was hast du denn mit einem Mal?«, fragte Trix.
    »Lass mich! Drei Tage und drei Nächte bin ich geflogen. Zahllose Gefahren habe ich bestanden. Und wofür? Nein, ich muss mich beruhigen! Deshalb habe ich die Stellung des Drachenkindes im Ei angenommen.«
    Um Ilin Zeit zu geben, sich zu beruhigen, löschte Trix die glimmenden Überreste der Tanne mit etwas Schnee und betrachtete eine Weile die hellen Lichter Bossgards, wo die Menschen das Alte Neue Jahr feierten und der Steinmetz obendrein die Geburt seiner sechsten Tochter in Folge. Irgendwann drehte er sich wieder dem Drachen zu.
    »Ich bin im Ei«, murmelte der Drache. »Niemand tut mir etwas. Alles ist gut. Mich beschützt die feste Schale. Alles ist gut. Hier drin ist es warm und ruhig. Niemand tut mir etwas.«
    »Ilin?«, sagte Trix.
    Unter dem Flügel schob sich die Schnauzenspitze hervor, und der Drache linste ihn mit einem Auge an.
    »Möchtest du etwas essen?«
    Daraufhin schob Ilin den Kopf ganz heraus. »Was steht denn auf dem Speiseplan? Eine junge Prinzessin?«
    »Du isst Prinzessinnen?«
    »Natürlich nicht! Aber ihr Menschen bietet uns Drachen doch ständig eine Prinzessin an«, antwortete Ilin bitter. »Ihr seid der verrückten Überzeugung, ein rohes, intelligentes Wesen sei einer gebratenen Schweinskeule vorzuziehen – selbst wenn die leicht angebrannt ist.«
    Trix schnupperte. »Oh!«, rief er. »Warte hier! Ich bin gleich wieder da! Flieg ja nicht weg!«
    Eine halbe Stunde später saßen sie auf dem Dach (der Drache war sogar von der Stange gekommen und hatte sich direkt in Sauerampfers Gemüsegarten gepflanzt) und aßen Schweinefleisch mit Kartoffeln. Der Drache spülte das Fleisch mit einem Fässchen Bier hinunter, das Trix eigens angeschleppt hatte. Trix war so klug, den teuren und seltenen Bergkaffee zu trinken.
    »Oh, ich Unglücksdragon!«, gestand Ilin, während er manierlich ins Fleisch biss. »Sauerampfer war meine einzige Hoffnung. Es heißt, er sei sehr streng, aber auch sehr stark.«
    »Mhm.«
    »Sauerampfer steht bei meiner Familie in einer Ehrenschuld. Deshalb wollte ich ihn um Hilfe bitten … Was machst du eigentlich hier, junger Zauberer? Hast du Sauerampfer in einem Duell besiegt? Oder ist er fortgezogen und hat dir seinen Turm überlassen?«
    »If bin fein Füler«, sagte Trix mit vollem Mund.
    »Was?«
    »Ich bin sein Schüler! Und er ist auf einem Kapitel.«
    Daraufhin sprang Ilin auf, legte den Kopf in den Nacken und schickte eine Flammensäule gen Himmel.
    »Was ist denn jetzt schon wieder?«, rief Trix aus (auch wenn er an diesem Abend bereits mehr ausgerufen hatte als im ganzen letzten Monat).
    »Welch Wendung! Welch Glück!«, frohlockte der Drache. »Als Sauerampfers Schüler geht seine Schuld nämlich auf dich über, wenn er nicht vor Ort ist!«
    »Wirklich?«
    »Ich schwöre es bei meiner Mama!«, beteuerte Ilin und presste sich die Pfote aufs Herz. »So will es das Gesetz. Und das Gesetz der Ehre gilt sogar noch mehr als mein geheimer Name!«
    »Und was heißt das?« Trix verkrampfte sich.
    »Das heißt, dass du mit mir nach Samarschan kommst«, verkündete Ilin feierlich. »Und mir hilfst, die Welt zu retten!«
    »Ich glaube, ich habe keine Sekunde daran gezweifelt, dass es genau darauf hinausläuft«, sagte Trix schicksalsergeben.
    Hektisch, wenn auch fröhlich sind die Siebensachen gepackt, wenn eine Reise winkt. Die Dienerinnen stopfen noch geschwind die Weißwäsche und die Hemden, der Kutscher schmiert die Achsen, die Kinder schmuggeln all ihr Spielzeug in die Koffer, die Frau packt Döschen mit Salben und aromatische Salze gegen Erkältung ein.
    Schlicht, wenn auch schmerzlich sind die Vorbereitungen, wird jemand in Verbannung geschickt. Ein Bündel mit einem harten Brotkanten, Unterkleidung zum Wechseln, das Schreiben des Königs mit dem Befehl, dich zur

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