Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
Vom Netzwerk:
sich gegeben!«
    »Der reinste Alptraum!«
    »Danach kommt das Abendessen«, zählte Tiana weiter auf, »und anschließend …«
    »Ich hab’s ja begriffen«, unterbrach Trix sie. »Aber du bist doch Fürstin! Da brauchst du dich doch nicht mit solchen Albernheiten zu beschäftigen!«
    »Es regiert aber der Regent Hass«, hielt Tiana dagegen. »Als ich von Marcel zurückgekommen bin, hat er mir einen feierlichen Empfang bereitet und sich entschuldigt, dass er mich auf Befehl des Königs den Vitamanten überlassen hat. Und er hat mir gesagt, ich habe jetzt zu einer echten Dame von Welt heranzuwachsen. Zunächst wusste ich gar nicht, was er damit meint. Und später … Ich wollte sogar …« Tiana verstummte kurz, fuhr dann aber fort: »… zu dir fliehen. Ins Herzogtum Solier. Aber der Regent lässt mich jetzt dermaßen scharf bewachen … Außerdem hat er mir mitgeteilt, bei meinem Stand müsse ich mich für … für den Erben Marcels aufsparen!«
    »Was?«
    »Anscheinend hat der König Gefallen an mir gefunden«, gestand Tiana. »Und das Fürstentum Dillon ist nun einmal das größte und mächtigste im ganzen Königreich. Deshalb hat Marcel entschieden, mich mit seinem Sohn zu verheiraten, um auf diese Weise das Königreich zu stärken. Er meinte, eine solche Ehe würde zur Konsolidierung der Macht beitragen und die Beziehungen zwischen der Hauptstadt und Dillon auf der horizontalen Ebene festigen! So sieht die Sache aus!«
    »Aber der Sohn des Königs ist noch nicht mal geboren!«, ereiferte sich Trix. »Und vielleicht kriegt er ja gar keinen Sohn, sondern eine Tochter! Aber selbst wenn es ein Sohn wird – der wäre vierzehn Jahre jünger als du!«
    »Die Königin ist auch sieben Jahre älter als der König«, gab Tiana niedergeschlagen zu bedenken. »Sie wurden miteinander verlobt, als Marcel ein Jahr alt war.«
    Eine Zeitlang schwiegen die beiden bedrückt. Dann lächelte Tiana. »Ich habe schon befürchtet, vor lauter Langeweile zu sterben!«, sagte sie. »Aber dann – batz! und ich war bei dir!«
    Trix entschied, Tiana lieber nicht zu erzählen, dass er sich eigentlich zu ihr hatte teleportieren wollen.
    »Aber wir müssen hier weg«, rief er ihr in Erinnerung. »Und Ian retten! Und Maichel und seine Truppe!«
    »Sind die auch hier?«, fragte Tiana erstaunt.
    »Ja. Genau wie Gavar.« Trix seufzte. »Werd jetzt bitte nicht wütend – aber den müssen wir auch retten. Er ist nämlich unser Verbündeter.«
    »Erzähl!«, befahl Tiana. »Von Anfang an! Damit ich das Ganze auch begreife!«
    Sie setzten sich auf eine umgestürzte Säule, blickten in die Wüste hinaus, die geheimnisvoll im Mondlicht schimmerte, und Trix fing an, die ganze Geschichte zu erzählen.
    Es tagte bereits, als Trix seine Erzählung beendete, Tiana alle Fragen gestellt und alle Antworten erhalten hatte. Da es gegen Morgen auffrischte, überließ Trix Tiana seine Jacke. Und natürlich packte ihn ausgerechnet jetzt die Müdigkeit.
    »Wir kommen bestimmt nach Dachrian«, tröstete Tiana den jungen Zauberer. »Wenn du mich zu dir holen konntest, teleportierst du uns beide auch von hier weg.«
    Trix schüttelte nur den Kopf.
    »Ich habe mal ein Märchen über einen Zauberer gelesen, der sich im Wald verirrt hatte. Der hat sich aus Ästen, Zweigen und Moos ein Pferd zusammengebaut«, berichtete Tiana. »Dieses Pferd hat er mit einem Zauber belegt, danach ist es genauso schnell gerannt wie ein richtiges.«
    »Das Märchen kenne ich auch«, sagte Trix. »Nur gibt es hier keine Bäume.«
    »Vielleicht können wir ein Sandpferd bauen?«
    »Dann lieber ein Kamel«, schlug Trix vor.
    »Auf so einem Tier wollte ich schon immer mal reiten!«
    Trix gab sich alle Mühe. Ein paar Mal erhob sich der Sand sogar und verklumpte. Einmal wies dieser Klumpen sogar lange Beine, einen nach vorn geschwungenen Hals und zwei Höcker auf, so dass er wirklich an ein Kamel erinnerte. Doch kaum berührte Trix dieses Sandkamel, zerfiel es wieder.
    »Wahrscheinlich glaube ich nicht genug daran«, gab Trix zu. »Sauerampfer sagt immer, einem Zauberer könne nichts Schlimmeres widerfahren, als den Glauben an sich selbst zu verlieren.«
    »Was war hier eigentlich früher?«, wollte Tiana wissen.
    »Eine Stadt.«
    »Und stimmt es, dass die Zauberer in der Vergangenheit viel stärker waren?«
    »Ja«, antwortete Trix, »weil die Worte noch nicht so abgenutzt waren. Wenn ein Zauberer sagte: ›Vor mir erscheint ein Pferd!‹, dann geschah das auch. Wenn er einen Mantel wollte,

Weitere Kostenlose Bücher