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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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– und verlor abermals das Bewusstsein.
    »Trix …«
    Trix linste erst einmal nur mit einem Auge auf Tiana. Zu seiner Bekümmernis war sein Gedächtnis unbeschadet davongekommen, weshalb er sich in allen Einzelheiten daran erinnerte, welche Schuld er auf sich geladen hatte.
    Alle Gewissensbisse zogen jedoch umgehend aus seinem Kopf ab, sobald dieser Kopf gewahrte, dass er auf Tianas Knien ruhte. Das Mädchen streichelte ihm sanft übers Haar.
    »Du Armer«, flüsterte sie. »Trix … bitte verzeih mir!«
    »Tiana«, brachte Trix so kläglich wie möglich heraus. »Das ist alles meine Schuld. Wirklich.«
    »Wieso das?«, fragte Tiana.
    »Ich … ich habe einen Zauber gewirkt … und dann warst du hier … mitten in der schrecklichsten Wüste Samarschans.«
    »Trix!«, rief Tiana da begeistert und presste ihm rasch einen Kuss auf die Stirn – was Trix schlicht die Sprache verschlug. »Danke!«
    Diese Wendung der Dinge genoss Trix erst mal in vollen Zügen. »Warum bist du mir dankbar, Tiana?«, fragte er dann.
    »Wie, warum ? Weil du mich mit deinem Zauber aus Dillon weg und hierher zu dir gebracht hast, du Dummerjan!«
    Jäh setzte Trix sich auf und sah Tiana entgeistert an. »Was ist geschehen? Sollst du etwa schon wieder zwangsverheiratet werden? Belagern Feinde die Stadt? Ist eine Epidemie der Roten Pest ausgebrochen? Rebellieren die Bauern?«
    »Nein«, antwortete Tiana verwirrt.
    »Warum freust du dich dann?«, bohrte Trix weiter. »Wir sind hier mitten im Herzen der Hölle. Der stärkste Zauberer der Welt, Abrakadasab, hat mich hierherverfrachtet, um mich zu bestrafen, weil ich einen Anschlag auf ihn unternommen habe! Hier kommen wir nie wieder weg!«
    »Trix, du bist ein Zauberer«, rief Tiana ihm in Erinnerung. »Du bist kühn, klug und clever. Obendrein noch gut und in mich …« Tiana errötete und verbesserte sich rasch: »… und kannst mich gut leiden. Also wirst du nie im Leben zulassen, dass wir hier sterben! Und ich freue mich deshalb so, weil es in Dillon stinklangweilig war!«
    »Weil es da langweilig war?«
    »Wenn du wüsstest, womit ich mich den lieben langen Tag zu beschäftigen habe!«, empörte sich Tiana. »Um sieben Uhr morgens heißt es aufstehen, waschen und ruhmvolle Hymnen absingen, mit denen ich in gute Stimmung geraten soll. Um acht wartet das Frühstück. Um neun muss ich Gold und Silber auf Samt oder allerlei Perlen auf Brokat sticken. Um zwölf höre ich mir erbauliche Geschichten über frommherzige Ehefrauen an. Um zwei gibt es Mittagessen, um drei sind die Tanzstunden dran und um fünf steht ein Kurs in Koketterie und Charme auf dem Programm!«
    »Wie muss ich mir das denn vorstellen?«
    Tiana senkte den Kopf und lugte verschämt zu ihm hoch. «Oh!«, flötete sie und presste die Hände vor die Brust. »Da sind wir beide ganz allein in der Wüste, mitten in der Nacht, und ich stehe fast nackt vor dir …«
    Errötend drehte sich Trix sofort um. »Ich guck ja nicht!«
    »Dummkopf!«, warf ihm Tiana mit ihrer gewohnten Stimme vor. »Genau das ist Koketterie und Charme! Eine dämliche Beschäftigung!«
    »Kommt mir auch so vor!«, murmelte Trix, sah Tiana allerdings immer noch nicht wieder an. »Als ob du so einen Kurs nötig hättest!«
    »Um sieben folgt dann die Ausbildung im Gerüchteschmieden.« Tiana seufzte.
    »Bitte?«, rief Trix. »Das lernt ihr?«
    »Aber sicher«, antwortete Tiana. »Die Damen von Welt müssen ja ständig Gerüchte in die Welt setzen. Stell dir das nicht zu leicht vor!«
    Trix dachte an seine Mutter, die stundenlang mit ihren Freundinnen zusammensaß oder sich bei einem Ball in ein Eckchen zurückzog, um mit anderen Damen zu flüstern, den Mund hin und wieder hinter dem Fächer zu verstecken, zu lachen, die Augen aufzureißen oder mit den Armen zu fuchteln.
    »Ich habe immer angenommen, Frauen beherrschten das von Natur aus«, gestand er.
    »Weit gefehlt! Welche Frau sollte sich schon dafür interessieren, in wen sich ihre Freundin verliebt hat, wo sie den Türkisring mit Topasen erstanden hat, warum der Zeremonienmeister eine Hofdame gezwickt hat und mit wem die verwitwete Baronesse zu Mittag gespeist hat? Glaub mir, nicht eine einzige! Nein, uns wird eigens beigebracht, über derartigen Unsinn zu schwatzen.« Daraufhin säuselte Tiana mit feiner Stimme: »Meine Liebe, hast du schon gehört, dass der Herzog gestern aus dem Schlafzimmer der Herzogin geflohen ist, rot wie ein Puter? Dabei hat er mit den Fäusten gedroht und ganz fürchterliche Worte von

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