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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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der unsichtbar machte, brauchte er bloß zu deklamieren: ›Vor mir liegt ein prachtvoller Pelzmantel, der nicht nur wärmt, sondern seinen Besitzer auch noch unsichtbar werden lässt!‹ Das klappte tadellos.«
    »Vielleicht finden wir dann ja noch ein paar alte magische Artefakte.«
    »In dem ganzen Sand?«
    »Hör mal, du bist schließlich ein Zauberer!«, insistierte Tiana. »Befiehl ihnen, sich zu zeigen!«
    Diesen Vorschlag ließ sich Trix durch den Kopf gehen. Er selbst glaubte nicht sonderlich an einen solchen Zauber – aber Tiana. Ob ihr Glaube ausreichen würde?
    Er streckte einen Arm vor und hoffte, diese Geste wirke imposant. »Die Magie stirbt nie«, hob er an. »Jahre, Jahrhunderte und Jahrtausende sind über die Ruinen dieser Stadt hinweggezogen, doch jedes magische Artefakt, das von den großen Zauberern der Vergangenheit geschaffen wurde, harrt noch heute seiner Stunde. Und der ins Unglück gestürzte Zauberer fleht die Erzeugnisse seiner Zunftbrüder an, sich ihm zu zeigen, damit er mit ihrer Hilfe aus der Wüste gelangt!«
    Einige Zeit lang geschah gar nichts, so dass Trix den Arm schon wieder sinken lassen wollte. Doch dann schrie Tiana auf und sprang zur Seite. Unter ihren Füßen hatte sich der Sand bewegt, als kämpfe sich etwas an die Oberfläche.
    Trix griff vorsichtshalber nach seinem magischen Säbel und trat vor, um die Fürstin abzuschirmen. Der Sand rumorte weiter. Schließlich blitzte etwas auf – und ein runder, kupfergelber Gegenstand hatte den Weg aus den Tiefen der Erde zu ihnen gefunden.
    »Was ist das?«, fragte Tiana.
    Trix bückte sich und hob den Gegenstand auf.
    »Eine Teekanne oder etwas in der Art.« Trix rieb an dem Kupfergefäß. »Nein, eine Lampe. Siehst du, hier kommt das Öl rein, dort steckt der Docht … Eine recht primitive Konstruktion!«
    »Ob die uns helfen kann?«
    »Oh ja, das kann sie«, antwortete Trix. »Wenn … wenn in ihr ein Dschinn wohnt!«
    »Ein Dschinn? Gibt es die denn wirklich?«
    »Es ist schon ziemlich lange her, seit der letzte Dschinn gesehen wurde. Aber wir Zauberer glauben, dass sie tatsächlich existieren. Und sie sind unglaublich mächtige magische Wesen.«
    »Sind sie gut oder böse?«
    »Das ist der Haken an der Sache«, gab Trix zu. »Mal so, mal so. Du musst Glück haben.«
    »Aber so ein Dschinn könnte uns helfen?«
    »Ja«, sagte Trix. »Wenn ich mich nicht irre, muss jeder Dschinn, der durch einen Zauber in eine Lampe gesetzt wird, seinem Befreier drei Wünsche erfüllen. Diese Regel ist absolut verbindlich. Aber selbst die guten Dschinn versuchen, den Menschen zu täuschen und bei der Erfüllung der Wünsche zu schummeln. Das ist bei ihnen offenbar so Brauch.«
    »Du hast ja immerhin drei Wünsche«, bewahrte Tiana die Ruhe. »Danach nehme ich die Flasche und habe noch mal drei Wünsche. Sechs Wünsche, damit können wir ja wohl alle Fehler ausbessern!«
    »Falls wir sie überleben«, wandte Trix ein. »Was ist, wenn du dem Dschinn sagst, dass du frierst und du warm werden möchtest. Und dann packt dich der Dschinn und schmeißt dich in Flammen! Wird dir warm? Oh ja! Dass du dabei sogar verbrennst, zählt für ihn irgendwie nicht.«
    »Was für unerzogene Wesen«, maulte Tiana.
    »Das ist halt ihre Natur«, erklärte Trix. »Wenn du tausend Jahre in einer Lampe gesessen hättest, wärest du vermutlich auch nicht gerade gut aufgelegt.«
    »Und wie rufen wir ihn?«
    »Du musst an der Lampe reiben.« Trix holte sein Taschentuch heraus. »Wollen wir es wagen?«
    Tiana nickte entschlossen.
    Nachdem Trix die Ecke des Taschentuchs gefunden hatte, die am saubersten war, rieb er ein paar Mal über die funkelnde Seite der Lampe und stellte diese dann rasch in den Sand. Die Lampe erzitterte, drehte sich um die eigene Achse und erstarrte. Aus der Tülle stieg ein feiner Faden schwarzen Rauches auf. Trix und Tiana wichen ein paar Schritt zurück.
    Schwankend erhob sich der Rauch immer höher und blähte sich zu einer schwarzen Wolke auf. In dieser schillerten Funken und loderten Flammenzungen, weshalb Dschinn nach der landläufigen Meinung als Feuerwesen galten. Trix legte nervös die Hand auf den Säbel, auch wenn er nicht glaubte, mit der Klinge etwas gegen den Dschinn ausrichten zu können.
    »Dein Wunsch ist mir Befehl, mein Herr … meine Herrin«, verkündete der Dschinn. »Wer hat an der Lampe gerieben?«
    Dieser Dschinn entsprach überhaupt nicht Trix’ Erwartungen. In Abbildungen werden sie ja meist als grauenerregende, bärtige

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