Trixie Belden 02 - Trixie Belden auf der richtigen Spur
kleine Schwester soll das Stehlen nicht lernen!’ Das waren die letzten Worte, die sie mit uns sprach.“
„Sorgen Sie sich nicht mehr um Hannelore, Frau Darnehl. Sie ist mit unserem Freund zusammen.“
„Sagt ihr mir auch die Wahrheit?“ Ein Hoffnungsschimmer flog über ihr Gesicht. „Mein Mann hatte eine so schöne Arbeit bei Schmitts. Aber — dann kamt ihr! Er wollte nur noch die Bohnenernte einbringen. Dann sollte der Wohnwagen zurückgebracht werden zu Herrn Lüders!“
Hemmungslos fing sie wieder an zu weinen. Trixie sah sie an, wiederholte „Lüders?“ und rief: „Nun weiß ich, wo her ich den ,Rubin’ kenne! Dorli Lüders ist in meiner Klasse. Sie wohnen auch in Lindenberg. Sie hat mir einmal ihren neuen Wohnwagen gezeigt. Das war der ,Rubin’!“
Frau Darnehl hatte sich inzwischen etwas beruhigt. Müde ließ sie sich auf einem Baumstumpf nieder. „Jetzt ist ja doch alles aus! Mein Mann hätte es nie tun dürfen. Aber — was sollten wir anfangen? Vier kleine Kinder und ich immer krank! Eines Abends kam Herr Lüders bei uns vorbei, er bat meinen Mann, doch ab und zu ein Auge auf sein Haus zu werfen, während er mit seiner Familie auf Urlaub wäre. Mein Mann war viel zu stolz, um Herrn Lüders etwas von unseren Sorgen zu erzählen. Als er dann rüberging und nachsah, ob alles in Ordnung wäre, fand er in der Garage den Wohnwagen mit dem Auto...“
„...und Lüders hatten wahrscheinlich in letzter Minute ihre Pläne geändert...“ warf Trixie ein.
Frau Darnehl nickte. „Die Versuchung war zu groß für Detlef. Allein konnte er nicht losgehen, um sich Arbeit zu suchen. Ich war zu elend, da...“
„Da nahm er eben Sie und die Kinder mit und — borgte sich den Wohnwagen! Alles in der festen Absicht, den ‘Rubin’ zurückzubringen, bevor Familie Lüders wieder zu Hause wäre. So war es doch?“ fragte Trixie.
„Ja, aber...“ Frau Darnehl weinte still vor sich hin. Trixie konnte es nicht mehr mit ansehen. „Familie Lüders kennt meine Eltern. Herr Lüders ist ein fabelhafter Mann. Er wird ihre Notlage bestimmt verstehen. Er hat doch selber vier kleine Kinder! Ich gehe jetzt sofort zurück nach ,Autostadt’, rufe ihn an und erkläre ihm alles. Er wird mit der Polizei sprechen, daß die Suche nach dem ,Rubin’ eingestellt wird. Und Sie können wieder zu Schmitts zurückgehen.“
„Ich glaube nicht, daß Schmitts uns wieder aufnehmen werden. Mein Mann ist sicher schon lange von der Polizei festgenommen. „
Fragend sahen die Mädchen sie an. „Warum denn?“
„Auf der Suche nach Hannelore entdeckte mein Mann eine alte Scheune. Sie war voll von Diebesgut. Wir hatten auch von den Wohnwagendiebstählen gehört im Radio. Es ließ Detlef keine Ruhe — er wollte unbedingt zur Polizei. Die Sache mit der Scheune melden — obwohl wir wußten, daß der ,Rubin’ auch gesucht...“
„Dann hat also Ihr Mann die Polizei auf die Spur gesetzt?“
Frau Darnehl nickte unter Tränen. „So ist Detlef — im Grunde ehrlich und aufrecht! Er hat keine Angst! Und genauso ist auch meine Hannelore! Sie sind sich sehr ähnlich. Nicht nur im Äußeren!“
Im Gebüsch knackte es. Alle drei fuhren vor Schreck zusammen, als ein breitschultriger Polizist vor ihnen stand.
„Tut mir leid, wenn ich Sie erschreckt habe“, sagte der Polizist höflich zu Frau Darnehl. „Ich wurde unfreiwillig Zuhörer Ihres Gesprächs mit den jungen Mädchen. Ihr Mann hat also gestern abend die Polizei benachrichtigt in Sachen Wohnwagendiebstähle?“
Obgleich ihre Lippen noch zitterten, richtete sich Frau Darnehl mutig auf. „Ja!“ sagte sie mit fester Stimme. „Das war mein Mann, Detlef Darnehl! Und er fährt auch den roten Wohnwagen ,Rubin’, den die Polizei sucht. Dort steht der Wagen. Nehmen Sie ihn mit. Um Gottes willen — nehmen Sie den Wohnwagen mit...“
„Sachte, sachte, meine Dame“, beruhigte sie der Polizist. „Alles schön der Reihe nach! Die Suche nach dem roten Wohnwagen ,Rubin’ ist eingestellt! Als wir Herrn Lüders benachrichtigen konnten, daß der ,Rubin’ nicht von der Gangsterbande gestohlen sei, sagte er: ,Das weiß ich schon!’ Während er weg war, hätte sich ein guter Freund und Nachbar den Caravan für einige Tage ausgeborgt. Das wird nun auch im Radio durchgegeben. Aber — jetzt suchen wir Ihren Mann! Wir brauchen ihn — dringend!“
Frau Darnehl zuckte zusammen und sah den Polizisten angstvoll an.
Bedächtig sprach der Beamte weiter: „Wir suchen den Mann, der der Polizei den
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