Trixie Belden 02 - Trixie Belden auf der richtigen Spur
richtigen Tip gab. Darauf steht nämlich Belohnung! Das wär’s! Guten Morgen!“
Als der Beamte gegangen war, umarmten die Mädchen Frau Darnehl. Unter Tränen lächelte sie zaghaft. Trixie fand die richtigen Worte: „Gehen Sie jetzt in den Wohnwagen! Brigitte und ich bringen Ihnen Hannelore zurück.“
Frau Darnehl lächelte schüchtern.
„Trixie!“ sagte Brigitte sehr ernst, als sie allein waren, „woher nimmst du den Mut, dieser armen Frau Hoffnungen zu machen? Wir wissen nicht, wo Hannelore ist!“
Trixie zwinkerte vergnügt mit den Augen und kniff Brigitte in den Arm. „Ich weiß es zwar nicht! Aber ich glaube, daß sie nicht weit weg ist. Komm mit!“
Fips trottete brav zwischen ihnen. Brigitte nagte an ihrer Unterlippe. „Ach, du süßer kleiner Schurke“, sagte sie mehr zu sich als zu dem Hund.
„Wieso glaubst du eigentlich, daß wir Hannelore und Uli zugleich finden werden?“ forschte Brigitte.
„Weißt du noch, was Frau Schmitt sagte, als sie uns von den Jungen erzählte, die jetzt bei der Bohnenernte helfen?“
„Gewiß“, nickte Brigitte, „von dem Großen und seinem kleinen Bruder.“
Gemächlich schlenderten sie der Einfahrt von Schmitts Hof entgegen.
„Als Frau Darnehl erwähnte, wie ähnlich sich Hannelore und ihr Vater seien, fiel bei mir der Groschen! Da dachte ich: Und beiden sind jetzt die Haare geschnitten! Ohne Zöpfe, die wir in Ulis Zelt fanden, kann man Hannelore bestimmt für einen Jungen halten!“
Brigitte schlug die Hände vors Gesicht: „Wie dumm wir waren! Glaubst du, es ist noch nicht zu spät? Vielleicht ist Uli auch schon wieder von Schmitts fortgelaufen?“
„Uli läuft nicht weg, bevor er eine einmal übernommene Arbeit anständig zu Ende geführt hat!“ sagte Trixie überzeugt.
Brigitte sah auf ihre Uhr. „Zehn! Ob sie noch auf dem Feld sind?“
Sie stürmten durch den Garten und dann sahen sie Hannelore und Uli! Einträchtig näherten sie sich dem Haus. Auf Ulis Schulter saß behäbig Karlchen Kraah!
Die Freude, endlich die Gesuchten vor sich zu sehen, nahm Trixie und Brigitte fast die Sprache! Leise riefen sie: „Uli!“
Mit ihrem kurz geschnittenen Haar sah Hannelore ihrem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich.
„Das sind die Mädchen“, hörte Trixie sie murmeln, „von denen ich dir erzählt habe!“
Uli blickte geradewegs auf die Freundinnen. Ein glückliches Lachen erhellte sein Gesicht mit den vielen Sommersprossen!
Laut rief er: „Ihr beiden! Wie habt ihr das geschafft, mich so schnell zu finden?“
Brigitte ergriff seine kräftige braungebrannte Hand und schüttelte sie, während Trixie Uli fest am Arm hielt. Sie hätten lachen und weinen können...
Dann fingen alle auf einmal an zu reden — es war wie auf einem Jahrmarkt!
„Ist das schön, euch wiederzusehen...“
„Uli — unsere Väter waren auf derselben Schule...“
„Mach dir keine Sorgen mehr um Hansen, Herr Rahn...“
Dazwischen Hannelores helle Stimme: „Ich sah euch auf der Straße reiten und bin in den Wald...“
Uli hielt beide Hände hoch: „Einer nach dem anderen, Leute! Warum können wir uns nicht alles gemütlich bei Frau Schmitt in der Küche erzählen?“
„Prima!“ rief Trixie begeistert. „Sie ist zu wonnig, und sie wird es genießen, wenn wir alle zusammen schwatzen.“ Minuten später stand Frau Schmitt am Herd und machte Rührei mit Käse. Wie immer riß sie das Wort an sich.
„Mal Ruhe! Ihr braucht aber lange, um mir zu sagen, daß Hannelore gar kein Junge ist! Und keiner gesteht mir, daß sie keine Geschwister sind!“ Sie gab eine Tasse Rahm zum Ei und rührte mit dem Schneebesen energisch um. „Ich habe mir gedacht: Wer viel fragt, kriegt viele Antworten! Otto sagte gestern schon zu mir: ,Marie, die sind ebensowenig Brüder wie du und ich! Vielleicht sind sie Geschwister! Aber sie sehen sich so ähnlich, wie dein geliebter Karlchen Kraah einem Pfau gleicht!’ — Ich hatte auch sofort gemerkt, daß dieser Spatz hier ein — Mädchen ist! Aber wer hat dir das Haar so abgehackt?“ Sie zwinkerte Uli zu. „Du kannst bei mir mal ein paar Nachhilfestunden nehmen im Haareschneiden! „
Hannelore schluckte. Sie wollte etwas sagen, aber Uli mischte sich ein. Verlegen meinte er: „Ich wollte ihr ja die Zöpfe nicht abhacken, Frau Schmitt! Aber als ich Hannelore damals im Wald fand, hatte sie beide Zopfbänder verloren. Ihr Haar verklettete sich so sehr, daß mir nichts anderes übrigblieb — die Zöpfe mußten
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