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Trixie Belden 02 - Trixie Belden auf der richtigen Spur

Trixie Belden 02 - Trixie Belden auf der richtigen Spur

Titel: Trixie Belden 02 - Trixie Belden auf der richtigen Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Campbell
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nickte. „Das ist ein schlauer kleiner Fratz.“ Halblaut fuhr sie fort: „Aber wie dünn sie ist! Wenn die Eltern reich genug sind, um sich einen so großen Wohnwagen zu leisten, sollten sie die Kinder besser ernähren und nicht in solchen Fähnchen herumlaufen lassen!“
    „Man tuschtelt nicht!“ tadelte das kleine Mädchen. „Böse Leute tuscheln. Ich heiße Susi, wie heißt ihr?“
    Bevor Trixie und Brigitte antworten konnten, wurde die Tür des roten Wohnwagens aufgerissen. Eine müde aussehende Frau stand auf der obersten Stufe der Treppe. Ihr billiger Hauskittel war sauber und ordentlich. Man sah ihm an, daß er schon oft gewaschen war. Sie hielt ein Baby im Arm. Es sah kränklich und zart aus. Ein anderes Kind in abgetragenem Overall lugte verstohlen hinter ihrem Rücken hervor.
    „Susi!“ rief die Frau laut. „Susi, komm sofort herein!“ Susi brach in Tränen aus. Sie ballte die verschmutzten kleinen Hände. „Nein!“ rief sie trotzig zurück. „Ich komm nicht rein! Ich mag nicht im Wagen sein!“
    Ohne Trixie und Brigitte zu beachten, lief die Mutter die Stufen herab. Sie faßte das kleine Mädchen an der Schulter und gab ihm einen leichten Klaps. „Du bist ungezogen, Susi! Sehr ungezogen! Du weißt doch, daß du nicht mit fremden Leuten sprechen darfst!“
    Susi riß sich von der Mutter los. Hastig schloß sie Fips in ihre dünnen Arme und drückte ihn an sich. „Ich komm nur, wenn der Hund mitkommt!“

    Es schien, als ob die Frau noch blasser wurde, als sie ohnehin war. Ihre Lippen wurden fast weiß. Wie Brigitte später meinte, sah sie so erschrocken aus, als ob die Kleine etwas ganz Schreckliches gesagt hätte!
    „Es ist mein Hund“, erklärte Brigitte. „Die Kleine kann gern im Wagen mit ihm spielen. So lang sie mag.“
    Susis Mutter preßte die Lippen aufeinander. „Ich erlaube es nicht! Wie kann Susi sagen, es ist ihr Hund!“ Dann rief sie laut: „Hannelore! Hannelore!“
    Ein schlankes Mädchen mit schwarzen Zöpfen sprang aus dem Wohnwagen. Sie mochte ungefähr elf Jahre alt sein. Ihre Blue jeans waren verschossen. Die Bluse, die sie trug, war so eng geworden, daß sie sich über den mageren Schultern spannte. Sie wollte Susi, die Fips umklammert hielt, auf den Arm nehmen.
    „Sei still, Kleines“, sprach sie liebevoll auf die Schwester ein, als Fips sich von Susi loßriß und zu Brigitte lief. „Du bekommst wieder einen Hund. Nicht jetzt, aber später. Ganz bestimmt — du bekommst einen Hund!“
    Laut schluchzend barg Susi das Köpfchen am Hals der großen Schwester. „Ich will aber dieses Hündchen haben!“
    In diesem Augenblick kam der Mann mit dem struppigen Haar zurück. Er hatte ein großes Paket in der Hand. Unter dem Arm hielt er eine Tüte Trinkmilch geklemmt. Verärgert sah er auf die Kinder. „Marsch, hinein mit euch!“ herrschte er sie an. Seine Augen funkelten. Seine Stimme klang hart.
    Die Frau duckte sich fast demütig. Still schlich sie mit den zwei kleineren Kindern zum Wohnwagen. Hannelore starrte ihren Vater trotzig an, als ob er ein Fremder wäre. Dann wandte sie sich Trixie und Brigitte zu. „Es tut mir leid. Seid bitte nicht böse. Wir hatten mal einen kleinen schwarzen Hund. Er ist tot. Meine Schwester kapiert das noch nicht.“ Sie drehte sich hastig um, folgte dem Vater in den roten Wohnwagen und knallte die Tür hinter sich zu.

    Brigitte starrte Trixie an. „Hast du schon mal so eine komische Familie getroffen? Alle werden im Wohnwagen eingeschlossen! Hoffentlich geben sie dem Baby jetzt Milch. Es sieht ja zum Erbarmen aus.“
    „Sie sehen alle verhungert aus“, stellte Trixie zornig fest. „Trotzdem müssen sie Geld haben, wenn sie einen solchen Wohnwagen fahren! Ich konnte kurz hineingucken, bevor Hannelore die Tür zuknallte. Der ist fast so schön wie der ,Schwan’.“ Nachdenklich hielt sie inne. „Irgendwie kommt mir der ,Rubin’ bekannt vor. Wo habe ich den Wagen schon mal gesehen?“
    „Vielleicht in Bildern von Illustrierten?“ meinte Brigitte. Trixie hörte ihr nicht zu. Nachdenklich sagte sie: „Glaubst du, der Strubbelkopf ist ein Geizkragen und läßt seine Familie hungern? Hannelore gefällt mir. Sie war die einzige, die keine Angst vor dem Vater hatte. Sieh mal!“ Trixie bückte sich überrascht. „Da liegt eine von Hannelores Haarschleifen.“ Sie hob das verblichene blaue Taftband auf. „Das bringe ich ihr hinüber. Dabei schaue ich mich um. Vielleicht fällt mir dann ein, wo ich den ,Rubin’ schon sah.“ Trixie

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