Trixie Belden 02 - Trixie Belden auf der richtigen Spur
klopfte an der Tür, die sofort von Hannelore geöffnet wurde. „Du hast dein Haarband verloren“, begann sie. Hannelore riß ihr die Zopfschleife aus der Hand. Bevor Trixie noch ein Wort sagen konnte, schlug sie ihr die Tür vor der Nase zu.
Verdutzt schüttelte Trixie den Kopf. Als sie mit Brigitte zusammen die Stufen zum „Schwan“ hinaufging, erzählte sie: „Alle saßen stumm herum und guckten Löcher in die Luft. Nur der Vater hielt seinen Kopf in beiden Händen und schien zu grübeln. Susi war furchtbar vergrämt. Der kleine Junge maulte. Wenn du mich fragst: So sehen Leute aus, denen alle Felle weggeschwommen sind! Was ist da bloß los?“
Fräulein Trasch kam ihnen entgegen. „Nun, Kinder, was ist mit dem Essen? Alles fertig?“
Die Mädchen liefen schnell in die Kochnische zurück, während Trixie über die Schulter rief: „Es kann sich nur noch um Minuten handeln!“
Es schmeckte Trixie so gut, daß sie viel zuviel aß. Müde fiel sie in ihr Bett und schlief sofort ein.
Es begann zu regnen. Erst tröpfelte es sacht und leise auf das Dach. Dann aber goß es wie aus Eimern. Erschrocken wachte Trixie auf, als der Regen ihr ins Gesicht spritzte. Sie hatte das Fenster neben ihrer Schlafdecke offengelassen. „Du schläfst wie ein Murmeltier“, neckte Brigitte sie. Mit Fräulein Trasch hatte sie schon alle anderen Fenster geschlossen.
Trixie ließ die Beine über die Bettkante hängen und blinzelte verschlafen. „Es gibt nichts Gemütlicheres, als warm und kuschlig im Bett zu liegen, wenn es draußen regnet!“ Trixie rollte sich wieder in ihre Decke. Vor allem müssen wir Uli bald finden, dachte sie im Einschlafen.
Da vernahm sie Geräusche. Eine Frau weinte herzzerreißend. Trixie setzte sich auf und lauschte. Dann war eine Männerstimme zu vernehmen. Man konnte nur Satzfetzen verstehen. Aber was Trixie hörte, ließ sie hellwach werden.
„...so wird es gemacht und dabei bleibt es! Es ist der einzige Ausweg...“
„Bitte nicht, Detlef! Nein!“ wimmerte die Frau. „Es ist verkehrt! Wir hätten es nicht tun sollen. Du siehst doch, was dabei herauskommt! Wie sich Hannelore und Susi... Ich kann es nicht mehr ertragen... Ich kann nicht mehr... Du mußt ihn zurückbringen, ehe es zu spät ist!“
Trixie zitterte unter ihrer Decke. Nun war wieder die harte Stimme des Mannes zu hören: „Sei doch nicht so töricht! Wir müssen so weitermachen! Es wird doch keiner erfahren... Hannelore und Susi... überlass…“
„Sch, sch!“ warnte die Frau angstvoll. „Du weckst die Kinder. Geh schlafen, Detlef. Laß uns morgen noch einmal darüber sprechen...“
„Das gefällt mir!“ grollte der Mann. „Meine eigene Familie ist gegen mich. Zuerst warst du doch auch dafür...“
„Ich weiß, ich weiß“, erwiderte die Frau. „Aber dann merkte ich doch, daß...“
Was sie noch sagte, ging unter in ersticktem Weinen. Es wurde unheimlich ruhig. Was geht da vor, fragte sich Trixie. Die schlimmsten Gedanken jagten durch ihren Kopf. Manchmal duselte sie ein wenig ein. Dann wieder war sie hellwach. Sie glaubte sich zu täuschen, doch dann hörte sie es deutlich: Ein Mann weinte!
Trixie schauderte. Der Mann mit dem strubbeligen Haar und der bösen Stimme weinte bestimmt nicht. Es mußte jemand anderer sein. Aber wer? Wer wurde da wehrlos im „Rubin“ festgehalten? „Du mußt ihn zurückbringen“, hatte die Frau gesagt.
Plötzlich verstummten alle Geräusche. Eine lautlose, gespenstische Stille folgte. Weinte jemand in sein Kopfkissen? Oder — hatte man das Weinen erstickt?
Die Entführung
Trixie konnte nicht mehr schlafen. Sie wälzte sich hin und her. Immer mußte sie an die Leute im benachbarten Wohnwagen denken. Erschöpft und übermüdet sank sie endlich in einen unruhigen Schlaf. — Sonnenstrahlen schienen hell durch die vom Regen sauber gewaschenen Scheiben, als sie erwachte. Fräulein Trasch war sogar schon angezogen.
„Im Morgengrauen haben mich die Hunde geweckt“, sagte sie. „Ich habe sie herausgelassen. Wißt ihr, was — wir gehen zum Erfrischungsstand. Da können wir Brötchen und Milch kaufen.“
Verschlafen und mürrisch knöpfte sich Brigitte ihre Bluse zu und stopfte sie in die Shorts. „Für lange Hosen und einen Pullover ist es viel zu warm“, warnte sie Trixie. „Zieh bloß was Leichtes an, und laßt hier alle Fenster offen. Es ist ja zum Ersticken!“
Trixie schlüpfte schnell in gelbe Shorts und in eine bunte Bluse. Dann half sie Fräulein Trasch die Fenster zu
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