Trixie Belden 06 - Trixie Belden und das Geheimnis in Arizona
schnell von den drei schwierigen Gästen erzählte.
„Jetzt müßt ihr euch aber beeilen!“ mahnte Maria und drückte Trixie, Brigitte und Dinah je ein Staubtuch und einen Mop in die Hand. „Wenn ihr die ersten drei Zimmer nicht rechtzeitig fertig habt, kommen die Gäste zurück und halten euch auf. Dann gerät euer ganzer Zeitplan durcheinander.“
„Mir nach!“ sagte Dinah. „Ich glaube, es ist am besten, wenn wir gleich durch den Innenhof gehen, damit wir den Leuten ausweichen können, die sich ins Speisezimmer drängen. Unsere schwierigen Gäste haben ihre Zimmer auf der Südseite des Salons.“
Trixies Gesicht hellte sich auf. „Dann bewohnen sie also ebenso kleine Zellen wie wir“, äußerte sie erfreut.
Während sie in den Salon traten, konnten sie durch die Glastür sehen, wie die Gäste ins Eßzimmer strömten. „Sie erinnern mich an eine Büffelherde“, kommentierte Trixie kichernd. „Ich hoffe, sie werden die Jungen niederstampfen !“
Sie blieb vor den Namensschild an einer Tür stehen und las laut vor: „Miss Jane Brown. — O weh! Also, bis später!“ Dann betrat sie rasch das Zimmer und schloß die Tür hinter sich.
Glücklicherweise war der Raum wirklich nicht größer als derjenige, den Trixie zusammen mit Brigitte bewohnte. Außerdem hatte Unglücks-Jane ihr Bett selbst gemacht.
„Hm, das war wirklich zuvorkommend von ihr“, murmelte Trixie. „Vielleicht mag ich sie doch.“
Sie war fast fertig, als es ihr plötzlich in den Sinn kam, daß in diesem Bett vielleicht überhaupt niemand geschlafen hatte. Und fast zur gleichen Zeit dämmerte ihr die Erkenntnis, daß Jane Brown die Person gewesen sein mußte, die sie in der vergangenen Nacht im Patio weinen gehört hatte.
„Wahrscheinlich hat sie sich draußen in Schlaf geweint“, sagte Trixie laut, ohne es richtig zu merken.
„Das stimmt, aber woher weißt du das?“
Trixie wirbelte herum und sah zur Tür. Eine junge Dame, die nicht viel größer als Brigitte war, stand dort. „Ich bin Jane Brown“, sagte sie. „Und wer bist du?“
„Eines der neuen Stubenmädchen“, erklärte Trixie fröhlich. „Ich wollte mich nicht in Ihre Privatangelegenheiten mischen“, fuhr sie dann entschuldigend fort. „Aber ich war froh, daß ich Ihr Bett nicht machen mußte, und plötzlich habe ich mich erinnert, daß ich gestern jemanden im Innenhof weinen hörte. Waren Sie das, Fräulein Brown?“
Die junge Frau schüttelte erst den Kopf, nickte dann jedoch mit erzwungenem Lächeln. „Es war albern von mir“, sagte sie, „nur — ich war so furchtbar enttäuscht. Aber wieviel enttäuschter müßt ihr sein! Ihr seid hierhergekommen, um Ferien zu machen, und statt dessen müßt ihr arbeiten.“ Trixie lachte. „Wenn alle Gäste so nett sind wie Sie, ist es gar nicht so schlimm. Wissen Sie, ich muß zu Hause auch mithelfen. Ich habe einen kleinen Bruder, und Sie müßten mal sehen, wie sein Zimmer jeden Tag aussieht!“
Fräulein Browns Lächeln wurde traurig. „Wahrscheinlich liegt es daran. Ich bin im Waisenhaus aufgewachsen, weißt du. Die letzten zehn Jahre, seit ich aus der Schule bin, habe ich als Stenotypistin in einer New Yorker Firma gearbeitet. Ich habe immer davon geträumt, meinen Urlaub einmal auf einer Farm in Arizona zu verbringen. Dafür habe ich lange Zeit gespart. Und jetzt bin ich hier.“ Sie brach in Tränen aus. „Aber meinst du, es würde mir Spaß machen?“
„Ach, bitte, weinen Sie doch nicht!“ bat Trixie hilflos. „Warum gefällt es Ihnen denn hier nicht?“
„Kümmere dich nicht darum“, schluchzte Fräulein Brown. „Niemand kann mir helfen. Geh weg und laß mich allein. Geh weg!“
Trixie war nur zu froh, diesem Befehl nachzukommen, aber sie verließ das Zimmer verwirrt und schuldbewußt . Brigitte wäre es bestimmt gelungen, herauszufinden, weshalb Fräulein Brown so unglücklich war. Und sicherlich hätte sie es auch fertiggebracht, sie aufzumuntern.
Ach, warum finde ich bloß nie die richtigen Worte? fragte sich Trixie niedergeschlagen. Was ist mit Fräulein Brown los? Warum kann sie sich an einem so wundervollen Ort nicht amüsieren wie alle anderen Leute?
Petey erzählt Schauermärchen
Nachdem Trixie auch die Bungalows gesäubert hatte, die ihr zugeteilt waren, machte sie sich wieder auf den Weg zur Küche. Als sie an Marias Unterkunft vorüberkam , sah sie einen kleinen Jungen, der vor der Tür spielte. Das mußte Petey sein, Marias kleiner Sohn.
Hallo“, sagte sie und hatte
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