Trixie Belden 06 - Trixie Belden und das Geheimnis in Arizona
doch heute nachmittag beim Ausritt dabei.“
„Oh, er ist furchtbar nett!“ erwiderte Brigitte begeistert. „Der alte Vormann ist allerdings ein Ekel. Er hat uns gar nicht beachtet, aber glücklicherweise kümmert sich Tenny um die Gäste.“
„Aber ein waschechter Cowboy ist er nicht“, sagte Trixie. Brigitte kramte gerade in ihrer Schublade und suchte die Kniestrümpfe, die zu ihrem blauen Pullover paßten . „Ich weiß, daß ich sie eingepackt habe“, murmelte sie. „Wenigstens...“ Sie unterbrach sich. „Was hast du gesagt?“
„Tenny spielt Theater“, erklärte Trixie kurz.
„Ach, du bist ja verrückt. Ah, hier sind sie.“ Brigitte setzte sich auf einen Stuhl und zog ihre Strümpfe an. „Du vermutest hinter allem ein Geheimnis, Trixie. Warum mißtraust du ihm eigentlich?“
Trixie hob den Kopf. „Weil ich gehört habe, wie er mit Rosita im Innenhof redete. Die beiden dachten, sie wären allein.“ Und sie wiederholte möglichst genau, was sie am frühen Nachmittag belauscht hatte.
„Hm, das ist wirklich seltsam“, stimmte Brigitte zu. „Ich meine, soweit es Rosita betrifft. Meinst du, sie hat vielleicht einen Autounfall verursacht?“
„Keine Ahnung“, versetzte Trixie. „Aber sie ist in einer schlimmen Klemme, und wahrscheinlich kann sie nicht mehr nach Hause zu ihren Eltern. Das muß sie gemeint haben, als sie sagte ,Ich kann nicht zurück!’“
„Aber ich glaube nicht, daß sie die hundert Dollar gestohlen hat“, meinte Brigitte überzeugt. „Vielleicht hat ihr Onkel Tony das Geld geliehen.“
Trixie schüttelte den Kopf. „In diesem Fall müßte sie es zurückzahlen. Sie hat sich aber so ausgedrückt, als müßte sie nur noch vierhundert Dollar dazuverdienen.“
In diesem Augenblick kam Dinah aus dem Bad; sie war bereits fertig angezogen und sagte: „Übrigens, Trixie, du weißt ja schon, daß Frau Sherman abreisen will. Sie hat aber erst für morgen nachmittag einen Flug buchen können. Sie und Onkel Tony werden heute zusammen zu Abend essen. Vielleicht kann er sie doch überreden, hierzubleiben. Beeilt euch — ich glaube, die anderen warten schon auf uns!“
Schnell liefen sie zur Auffahrt hinunter. Tenny saß hinter dem Steuer, neben sich Herr Wellington und Fräulein Brown. Die Jungen warteten auf den Notsitzen. Dinah, Trixie und Brigitte zwängten sich rasch auf die Rücksitze. Tenny ließ den Wagen an und gab Gas. „Wir müssen die alte Kiste ganz schön anspornen, wenn wir noch einen Happen essen wollen, bevor die fiesta anfängt“, sagte er vergnügt. (Fiesta, span . = Fest.)
„Wo werden wir zu Abend essen?“ erkundigte sich Jane Brown.
„In einem richtigen Speisewagen“, antwortete Tenny. „Im Pionier-Hotel.“
„Na, ich kann nicht verstehen, wieso Frau Sherman unbedingt auf dem kalten Abendessen zusammen mit Onkel Tony besteht“, warf Brigitte ein. „Meint ihr, sie tut es aus Bosheit?“
„Frau Sherman boshaft?“ wiederholte Tenny. „Na hör mal, weißt du, was du da redest? Sie hat ein goldenes Herz, so groß wie eine Satteldecke! Ihr einziger Fehler ist, daß sie viel zu viel redet. Wenn die mal anfängt, kann man sie nicht mehr bremsen. Sie nimmt kein Blatt vorn Mund, aber das darf man nicht so ernst nehmen. Aber sonst ist sie wirklich nett.“
„Woher kennen Sie sie so genau?“ erkundigte sich Trixie mißtrauisch. „Sie ist doch erst seit Samstag hier, und ich glaube kaum, daß sie gern reitet.“
„Fragen stellen ist auch so eine Spezialität von ihr“, fuhr Tenny ungerührt fort, als hätte er Trixies Bemerkung überhaupt nicht gehört. „Heute früh wollte sie wissen, warum ich immerzu ein Halstuch trage. Ich habe ihr gesagt, daß ein Cowboy ohne Halstuch wie ein Pferd ohne Schwanz ist. Wenn wir draußen auf der Weide sind und uns in einem Wasserloch waschen müssen, ist es genauso handlich wie ein Handtuch. Wenn das Trinkwasser schmutzig ist, siebt man es einfach durch das Halstuch. Es gibt auch eine großartige Augenbinde ab, wenn man einem Wildpferd die Augen verbinden muß, damit man ihm das Zaumzeug anlegen kann. Geht auch als Kälberstrick, falls einem ein Kalb übern Weg läuft und man gerade keinen Strick zur Hand hat.“
„Aber hauptsächlich ist es als Sonnenschutz gedacht, stimmt’s ?“ warf Martin ein. „Das Halstuch schützt den Nacken vor Sonnenbrand, und wenn man in der glühenden Sonne reitet, kann man es auch als Maske über der unteren Gesichtshälfte tragen.“
„Als Mundschutz dient es auch
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