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Trixie Belden 06 - Trixie Belden und das Geheimnis in Arizona

Trixie Belden 06 - Trixie Belden und das Geheimnis in Arizona

Titel: Trixie Belden 06 - Trixie Belden und das Geheimnis in Arizona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Campbell
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ehe Sie eine Woche hier verbracht haben. Vielleicht gefällt es Ihnen dann besser. Der Rodeo heute nachmittag wird Ihnen bestimmt Spaß machen. Und der Square-dance-Abend ! Am Freitag ist übrigens ein Mondscheinritt geplant, mit Picknick am offenen Feuer und...“
    Sie verstummte plötzlich, als ihr Blick auf Frau Shermans Toilettentisch fiel. „Oh, Sie haben ja wunderbaren Navahoschmuck ! Er sieht genauso aus wie auf den Bildern, die ich kürzlich in einer Zeitschrift gesehen habe. Und — und — oh, Frau Sherman! Das ist ja ein echter alter indianischer Silbergürtel!“
    Frau Sherman stieß einen lauten Seufzer aus. „Ja, der Schmuck ist herrlich, und der Gürtel gehört in ein Museum. Doch ich brauche ihn genausowenig , wie ich zwei Köpfe nötig habe. Aber was hätte ich tun sollen? Die arme kleine Rosita brauchte rasch hundert Dollar, also habe ich ihr den Schmuck abgekauft. Ich werde die ganze Schachtel wieder in ihr Zimmer stellen, ehe ich abreise — und wenn’s bloß deshalb ist, weil ich keinen Platz mehr dafür in meinem Koffer habe.“
    Trixies wacklige Knie gaben nach, und sie ließ sich auf den bunten Indianerteppich fallen, der den Boden bedeckte. „Auf diese Weise hat es Rosita also fertiggebracht, sich so schnell hundert Dollar zu beschaffen“, hörte sie sich selbst murmeln.
    Frau Sherman stemmte die Hände in die Hüften und sah auf Trixie hinab. „Ich bin eine alte Närrin, da gibt’s keinen Zweifel. Aber was hätte ich tun sollen? Zufällig war ich am Montag früh in der Speisekammer, um mir ein Glas Orangensaft zu holen, und hörte, wie Rosita dieser Mexikanerin Maria in der Küche ihr Herz ausschüttete. Schließlich bin ich nicht stocktaub — es war nicht zu überhören. Als Rosita später hierherkam, um mein Zimmer in Ordnung zu bringen, hab ich ihr eben die fünfhundert Dollar für den Schmuck geboten, den sie trug. Sie wollte den Plunder aber nicht für mehr als hundert Dollar verkaufen.“
    „Aber es ist doch gar kein Plunder, oder?“ fragte Trixie ungläubig.
    „Natürlich nicht!“ erwiderte Frau Sherman ungeduldig. „Aber zufällig hasse ich Schmuck, und ich bin so allergisch gegen Silber, daß mein Arm aussehen würde, als hätte ich ihn in Brennesseln getaucht, wenn ich nur einen von diesen Reifen zehn Minuten lang trage.“ Sie hob die Schultern. „Früher oder später müßte ich eines der Schmuckstücke tragen, wenn ich Rosita nicht verletzen will. Deshalb habe ich mich entschlossen, abzureisen. Wenn ich einen richtigen Hautausschlag bekäme, müßte ich mich darauf gefaßt machen, diese affektierte Schwester Girard über mich ergehen zu lassen, und das halte ich nicht aus.“
    Trixie rappelte sich hoch. „Jetzt weiß ich, was Tenny meinte, als er sagte, Sie hätten ein goldenes Herz, so groß wie eine Pferdedecke. Aber Sie müssen doch nicht weg von hier, nur weil Sie Rositas Schmuck nicht tragen können, Frau Sherman!“
    Die dicke Dame runzelte die Stirn. „Ehrlich gesagt, ich möchte gar nicht weg, Trixie. Ich habe so ein Gefühl in meinen alten Knochen, als würde Maria ebenfalls plötzlich verschwinden, und das wäre wunderbar. Aber ich weiß nicht, wie ich mich aus der Affäre ziehen soll. Rosita ist nicht nur stolz, sie ist auch klug. Und ich bin ein Feigling. Ich möchte lieber von einem wilden Büffel niedergestampft werden als dieser zimperlichen Girard in die Hände zu fallen.“
    Trixie kicherte. „Wenn ich Ihnen zeige, wie Sie den Silberschmuck tragen können, ohne einen Ausschlag zu bekommen, versprechen Sie dann, daß Sie hierbleiben?“
    Frau Sherman legte wortlos ihre mollige Hand aufs Herz. Trixie angelte ein Glas farblosen Nagellacks aus dem Durcheinander auf dem Toilettentisch und strich rasch mit dem Pinsel über die Innenseite eines Armbands, das mit Türkisen besetzt war.
    „Hier“, sagte sie. „Es muß nur noch trocknen. Der Lack schützt Ihre Haut für lange Zeit vor der Berührung mit dem Silber. Das ist ein Trick, den ich von meiner Mutter gelernt habe.“
    „Na, da hört sich doch alles auf!“ prustete Frau Sherman. „Kommt da so ein Grünschnabel und befreit mich im Handumdrehen aus einer verflixten Klemme!“ Sie begann unter ihren Abendkleidern zu wühlen und förderte ein unerwartet schlichtes Kleid aus blauem Leinen zutage. „Wie findest du das, Trixie? Dazu paßt der alte Schmuck wunderbar, und ich glaube, das ist gerade die richtige Aufmachung für den Square dance .“
    „Prima!“ sagte Trixie ehrlich. Dann sah sie

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