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Trixie Belden 06 - Trixie Belden und das Geheimnis in Arizona

Trixie Belden 06 - Trixie Belden und das Geheimnis in Arizona

Titel: Trixie Belden 06 - Trixie Belden und das Geheimnis in Arizona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Campbell
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manchmal“, fügte Uli hinzu. „Wenn nämlich die Kälber, die gebrannt werden müssen, zuviel Staub aufwirbeln. Hab ich recht, Tenny?“
    Der Cowboy nickte. „Genau. Schätze, ihr wißt, daß man ein Halstuch auch als Schlinge oder als Aderpresse verwenden kann, falls jemand verletzt wird. Aber vielleicht habt ihr keine Ahnung, daß es früher auch als eine Art Signalflagge gebraucht wurde. Wenn es in der Wüste heiß genug ist, um ein Ei auf einem Stein zu braten, trägt man das Halstuch direkt unter’m Hut, damit man keinen Sonnenstich kriegt.“
    „Du lieber Gott!“ rief Fräulein Brown aus. „Ich habe immer gedacht, Sie würden diese Taschentücher nur zum Schmuck tragen. Ich meine, statt einer Krawatte oder so. Aber diese Stiefel — die sind doch wohl mehr ein Schmuck, oder?“
    „Heiliger Bimbam!“ explodierte Tenny. „Das gibt es doch nicht! Hören Sie, Miß, unsere hochhackigen Stiefel sind gar nicht komisch oder weibisch. Die Absätze sind dazu da, daß die Füße nicht durch die Steigbügel rutschen. Wenn man abgeworfen wird, und das Pferd rennt davon, kann man ganz hübsch mitgeschleift werden, falls man seine Treter nicht rechtzeitig aus dem Steigbügel kriegt. Und wenn wir ein Pferd oder einen Ochsen mit dem Lasso fangen, können wir uns mit den Absätzen in die Erde rammen; hineinbohren, sozusagen. Übrigens kann man sich mit so einem Seil mächtig die Pfoten aufschneiden. Deshalb tragen wir auch immer Handschuhe. — Fehlte gerade noch, daß Sie mich mit so einem Dandy oder einem Gecken verwechseln“, murmelte er empört vor sich hin.
    Sie fuhren über die Autobahn direkt auf Tucson zu. Alle bestürmten Tenny nun mit den verschiedensten Fragen, doch Trixie saß ganz still da und hörte aufmerksam zu. War das wirklich derselbe Mann, der mit Rosita ohne die Spur eines Dialekts gesprochen hatte?
    Das konnte nicht stimmen. Vielleicht war noch ein anderer Cowboy auf der Ranch, der Tenny zum Verwechseln ähnlich sah?
    Doch später, als sie das Fest verließen, blieb Tenny einen Augenblick stehen, um mit jemand zu sprechen. Trixie war noch so benommen von dem farbenprächtigen Schauspiel, daß sie den anderen nur langsam folgte. Dann wurde sie plötzlich hellwach, als sie den Cowboy sagen hörte: „Es geht großartig voran, vielen Dank!“
    „Wunderbar“, erwiderte der andere Mann. „Eines Tages werden wir Sie Doktor Stetson nennen.“
    Nun gab es keinen Zweifel mehr: Tenny spielte den Cowboy nur. Aber warum?

Lady Astoria

    Schon früh am nächsten Morgen saß Trixie wieder über ihren Heften und lernte, während Dinah und Brigitte bei den Vorbereitungen für das Frühstück halfen. Trixie war wild entschlossen, heute rechtzeitig zum ersten Ausritt nach dem Mittagessen fertig zu sein und sich später auch noch den Rodeo anzusehen. (Rodeo ist ein Cowboyfest. Dort führen Cowboys ihr Können auf ungezähmten Pferden vor.)
    Sie arbeitete gerade an einem Aufsatz über die Navahoindianer , als sie den Frühstücksgong hörte. Einige Minuten wartete sie noch, um Frau Sherman Zeit zu geben, das Speisezimmer aufzusuchen. Dann nahm sie ihren Mop und das Staubtuch und machte sich auf den Weg.
    Doch ihre Vorsichtsmaßregel war umsonst gewesen. Als Trixie an die Tür der älteren Frau klopfte, sagte eine unfreundliche Stimme: „Herein, herein!“
    Die Tür wurde von innen aufgerissen; dahinter stand Frau Sherman, die in ihrem Negligé aus rosa Seide und Spitzen noch umfangreicher als sonst wirkte. „Ach, du liebe Zeit!“ begrüßte sie Trixie. „Ich dachte, es wäre Rosita mit einer Tasse Kaffee. Habe keine Zeit zum Frühstücken. Ich muß packen.“ Sie gestikulierte mit den Händen. „Hast du schon jemals so eine Unordnung gesehen? Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll!“
    Der kleine Raum sah wirklich aus, als wäre ein Sturmwind durchgefegt. Strümpfe und Wäschestücke hingen an den Sporen von Frau Shermans reichverzierten Cowboystiefeln, die ganz unpassend auf der Schreibtischplatte standen. Auf dem Bett türmten sich Hemden, Jeans, Halstücher, Pullover und Blusen.
    Das Sofa war versteckt unter einer dicken Lage bodenlanger Abendkleider. Trixie vermutete, daß der Polstersessel unter dem Stapel von Badeanzügen und Strandkleidern verborgen sein mußte.
    Langsam dämmerte es Trixie, daß Lady Astoria ursprünglich den Plan gehabt haben mußte, mehrere Monate auf der Ranch zu verbringen.
    „Ach, fahren Sie nicht weg!“ hörte sie sich unwillkürlich selbst ausrufen. „Wenigstens nicht,

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