Trixie Belden 06 - Trixie Belden und das Geheimnis in Arizona
Rosita zu helfen, damit sie nach den Ferien wieder in die Schule gehen kann.“ So kurz vor dem Abitur einfach abzubrechen, schien Trixie entsetzlich. Der Gedanke an die Schule erinnerte sie wieder an die Aufgaben, die sie erwarteten. Sie begann sich selbst sehr leid zu tun. Wieder ein Tag ohne Ausritt! Als sie den Gong hörte, arbeitete sie weiter, obwohl sie großen Hunger verspürte. Aber lieber wollte sie verhungern als den Rodeo versäumen!
Es war bereits halb zwei, als sie mit den Zimmern fertig war und müde in die Küche schlich.
„Um Himmels willen, wo warst du denn die ganze Zeit?“ begrüßte sie Brigitte stirnrunzelnd . „Als du nicht zum Essen aufgetaucht bist, dachte ich, du würdest lernen. Ich habe dir also ein paar Brote gerichtet und sie in unser Zimmer gebracht. Aber du warst nicht dort, und du hast auch noch nichts gelernt!“
„Frau Sherman hat mich aufgehalten“, erklärte Trixie. „Stellt euch vor, sie reist nicht ab.“
„Gut“, versetzte Brigitte, „aber trotzdem wäre es besser gewesen, wenn du deine Aufgaben gemacht hättest. Wenn du nicht bis halb drei Uhr fertig bist, lassen Klaus und Uli dich nicht mit zum Reiten gehen. Wir spülen alleine ab, mach schnell!“
Trixie rannte davon, und während sie ihre Brote kaute, die Brigitte auf dem Tisch zurückgelassen hatte, schaffte sie es, zwei Seiten an ihrem Aufsatz weiterzuschreiben. Dann begann sie mit ihren Mathematikaufgaben.
Kurz darauf kam Brigitte ins Zimmer und sah ihr über die Schulter. „O weh, du hast ja noch nicht mal die Hälfte geschafft, und wir müssen schon in zehn Minuten weg!“ jammerte sie. „Uli läßt dich bestimmt nicht mitkommen. Also bleibe ich auch hier und helfe dir, damit wir wenigstens zusammen zum Rodeo gehen können.“
„Sei nicht dumm“, erwiderte Trixie kurz. „Ich mag heute sowieso nicht reiten, und wenn du mich in Ruhe läßt, werde ich bestimmt rechtzeitig zum Rodeo fertig.“
„Schon gut, wenn du es so willst!“ entgegnete Brigitte verletzt. Sie zog sich rasch um und verließ schweigend das Zimmer.
Trixie bedauerte es, daß sie Brigitte so zurückgewiesen hatte, aber sie wußte, daß es die einzige Möglichkeit war, sie zum Weggehen zu bewegen. Doch schon bald begann sie zu bedauern, daß sie Brigittes Angebot nicht angenommen hatte. Die erste Aufgabe war leicht, und sie fand die Lösung schnell. Die zweite Aufgabe jedoch verwirrte sie — sie hatte keine Ahnung, worum es ging. Sie begann langsam im Zimmer auf und ab zu gehen. Nun kam es ihr wirklich wie eine Gefängniszelle vor. Schließlich nahm sie ihr Heft und stieg durchs Fenster in den Innenhof.
„Ich muß einfach herausbekommen, wie viele Liter Benzin dieser dumme alte Bauer verwendet hat“, murrte sie vor sich hin. „Wenn er bloß im Zeitalter der Pferde und Esel gelebt hätte statt in unserem benzinverstänkerten Jahrhundert!“
„Worum geht es eigentlich?“
Trixie schrak zusammen und drehte sich um. Sie war so vertieft gewesen, daß sie nicht gehört hatte, wie der Cowboy Tenny aus dem Salon gekommen war. Er grinste breit. „Was schwätzt du da von Pferden und Eseln?“
Trixie konnte ihren Argwohn nicht länger verbergen. „Ach, geben Sie sich keine Mühe“, meuterte sie. „Ich weiß, daß Sie kein richtiger Cowboy sind, Herr Stetson! Sie spielen nur Theater, aber bei mir können Sie sich die Mühe sparen. Ich könnte wetten, daß Sie studiert haben.“
Er lachte laut und herzlich. „Ja, da soll mich doch gleich der Teufel holen! Du bist eine clevere kleine Person! Wie hast du das erraten ?“
„Ich habe gehört, wie Sie ohne jeden Dialekt mit Rosita gesprochen haben“, sagte Trixie und mußte selber lachen. „Und genauso war es gestern, als Sie sich nach dem Fest mit jemand unterhielten.“
Er seufzte in komischer Verzweiflung. „Okay. Aber es bleibt unser Geheimnis, Trixie. Ich verliere meinen Job, wenn du mich verrätst, obwohl Herr Garland natürlich weiß, daß ich Philosophie studiere. Das hier ist nur eine vorübergehende Arbeit, mit der ich Geld für mein Studium verdiene.“
„Toll!“ rief Trixie aus. „Dann werden Sie eines Tages wirklich Doktor Stetson sein?“
Er nickte. „Wenn ich meine Doktorarbeit beendet habe, hoffentlich. Letztes Jahr habe ich Geld verdient, indem ich als Mathematiklehrer an der Indianischen Schule arbeitete. Aber da hatte ich abends keine Zeit für meine eigenen Studien. Dauernd mußte ich Hefte korrigieren...“
„Mathe!“ krächzte Trixie. Sie hielt ihm
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