Trixie Belden 09 - Trixie Belden verfolgt die Schafdiebe
und überschwemmt einen Teil des Tales.“
Frau Nelly warf ihm einen besorgten Blick zu. Ben griff hastig nach seinem Brot und stand auf, um Herrn Berger ins Freie zu folgen. Die Hunde Tip und Tap umkreisten die beiden mit aufgeregt wedelnden Schwänzen und hängenden Zungen.
Uli schob seinen Teller zurück und erhob sich ebenfalls. „Ich bin dabei“, sagte er rasch.
Martin und Klaus folgten seinem Beispiel, doch als sie auf den Flur traten und ihre Regenmäntel anziehen wollten, kam ihnen Trixie nach und flüsterte Uli zu: „Du hast mir doch versprochen, heute mit mir in den Walnußwald zu gehen!“
Uli sah sie ungeduldig an. „Trixie, wir haben heute keine Zeit für Detektivspiele. Du siehst doch, daß wir hier dringend gebraucht werden, und...“
In diesem Augenblick trat Dinah aus dem Wohnzimmer. „Das Telefon funktioniert nicht mehr“, sagte sie. „Die Leitung ist tot. Dabei ist es höchste Zeit, unseren Rückflug bestätigen zu lassen!“
Ben, der eben in seine Gummistiefel schlüpfte, hob den Kopf und sagte: „Dann fahrt nach Inverurie zum Fremdenverkehrsamt, die erledigen das für euch. Ihr könnt mein Auto nehmen.“
„Also gut, ich fahre“, sagte Uli, der vor einem halben Jahr seinen Führerschein mit einer Sondererlaubnis gemacht hatte, genau wie Klaus.
„Wir kommen mit“, riefen Trixie und Brigitte wie aus einem Mund. „Was ist mit dir, Dinah?“
Dinah schüttelte den Kopf. „Wenn’s euch nichts ausmacht — ich möchte lieber hierbleiben. Es gießt so schrecklich, und wenn der Fluß wirklich übers Ufer tritt...“
Sie sprach nicht weiter, doch ihre Freunde kannten sie gut genug, um zu wissen, daß sie Angst hatte. Keiner von ihnen war jedoch in der Stimmung, sich darüber lustig zu machen. Während Klaus und Martin hinter Ben aus dem Haus traten und von einem Regenschauer empfangen wurden, zog Trixie eilig ihren dicken Skipullover über den Kopf, und Uli nahm die Wagenschlüssel vom Haken.
Es sah aus, als stünde das Farmhaus inmitten eines großen Wassertümpels, so naß waren die Wiesen. Als Trixie ins Auto stieg und neben Uli auf dem Vordersitz Platz nahm, sagte sie halblaut: „Auf dem Rückweg von Inverurie könnten wir doch eigentlich einen Abstecher zum Walnußwald machen, oder?“
Uli warf ihr einen Seitenblick zu, der deutlich verriet, was er dachte: Wenn du dir einmal etwas in den Kopf gesetzt hast! Nicht sehr begeistert sagte er: „Wir werden sehen.“ Aber natürlich setzte Trixie wieder einmal ihren Willen durch. Als sie Inverurie eine Stunde später verließen, erinnerte sie Uli zum drittenmal an sein Versprechen, bis er endlich den Widerstand aufgab. „Also gut“, seufzte er, „der Klügere gibt nach.“
Sie kamen gerade an der Talsenke vorüber, die eine natürliche Grenze zwischen der Farm Andy Beldens und der von Herrn Smith bildete. Plötzlich richtete sich Brigitte auf. „Sieh mal, Uli, dort unten — ist das Wasser?“
Uli nickte. „Ja, genau das. Die Talsenke ist überflutet. Trixie, willst du es nicht doch aufgeben? Ich glaube, wir sollten jetzt gleich zur Farm zurückkehren.“
Trixie machte ein eigensinniges Gesicht. „Kommt nicht in Frage! Das ist die allerletzte Gelegenheit, die Diebstähle aufzuklären. Ich weiß noch genau, aus welcher Richtung der Lichtschein kam — dort müssen wir nach diesen Kerlen suchen. Das Wasser in der Talsenke hat ja noch nicht einmal die Straße erreicht. — He, Uli, du bist gerade am Felsenhügel vorbeigefahren!“
„Ach, begreif doch endlich, daß heute nicht der richtige Tag ist, um nach Schafdieben zu suchen!“ rief Uli.
Nun schaltete sich Brigitte ein. „Ich glaube, wir sollten doch in den Wald fahren. Es ist so wichtig für Trixie, und für uns sollte es das auch sein, finde ich. Wir müssen versuchen, etwas für Herrn Belden zu tun. Schließlich war es furchtbar nett, uns alle auf seine Farm einzuladen!“
„Hm, du hast wohl nicht so unrecht, Schwesterherz“, erwiderte Uli versöhnlich. „Also gut. Wartet nur, bis ich den Wagen gewendet habe, dann fahren wir zum Felsenhügel zurück.“
Das war leichter gesagt als getan. Beim Rückwärtsfahren geriet Uli in einen Straßengraben, und die Mädchen mußten aussteigen und anschieben. Im Nu waren sie naß bis auf die Haut, und ihre Stiefel starrten vor Schmutz.
Endlich befand sich der Wagen wieder auf ebenem Boden. „Klar Schiff!“ rief Brigitte und ließ sich erleichtert auf den Rücksitz fallen.
„Das ist der richtige Ausdruck“, stimmte
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