Trixie Belden 12 - Trixie Belden und der gefaehrliche Gluecksbringer
Gruppe von Männern und Frauen, die auf lauter seltsamen Instrumenten Musik machten. Sie schlugen wild auf Töpfe und Pfannen ein und bliesen auf Kämmen. Es klang zwar nicht besonders melodisch, doch man merkte, daß es den „Musikern“ mehr um den Spaß zu tun war und daß es ihnen Freude machte, das Publikum zum Lachen zu bringen.
Ein Neger sang „Old Man River“. Seine herrliche Stimme erfüllte das ganze Studio. Niemand konnte sich der Macht dieser vollen, tönenden Stimme entziehen, und als sich der Sänger verbeugte, erhoben sich die Leute von ihren Plätzen und klatschten mehrere Minuten lang voller Begeisterung.
„Aus dem wird eines Tages bestimmt ein Opernsänger!“ flüsterte Brigitte ihren Freunden zu.
Nun waren Barbara und Peter an der Reihe, aufzutreten. Der Ansager rief sie auf die Bühne. „Barbara und Peter Wagner aus Berlin“, verkündete er. „Einer unserer Programmdirektoren, Rolf Steger, hörte sie während einer Dampferfahrt zufällig singen und spielen und lud sie ein, heute zu uns zu kommen. Ich freue mich sehr auf die beiden, und Ihnen geht es sicher ebenso.“
Die Zwillinge traten vor, verbeugten sich und stimmten rasch ihre Instrumente. Dann sangen sie ein Lied, das sie selbst getextet und vertont hatten.
Im Zuschauerraum herrschte Stille, während die Geschwister das wehmütige Lied mit ihren klaren Stimmen vorsangen. Als die letzten Töne ihrer Gitarren verklangen, war es noch einen Augenblick lang still; dann klatschten und schrien die Leute begeistert, und die Zwillinge mußten sich mehrere Male verbeugen, ehe sie auf ihre Plätze zurückkehren konnten.
Nach der Vorstellung kam der Ansager zu Peter und Barbara und bat sie, mit ihm in sein Büro hinter der Bühne zu kommen. Die Rotkehlchen folgten ihnen.
„Ihr seid wirklich ein voller Erfolg gewesen!“ sagte er und rieb sich entzückt die Hände. „Gleich nach eurem Auftritt hat eine Schallplattengesellschaft hier angerufen. Der Geschäftsführer wollte wissen, wer die Rechte für das Lied besitzt, das ihr gesungen habt.“
„Wir haben es selbst geschrieben“, erwiderte Barbara.
In diesem Augenblick klingelte das Telefon. Der Ansager nahm ab, lauschte eine Weile und sagte dann: „Ja, sie sind gerade hier. Sie können gleich selbst mit ihnen sprechen.“ Er gab Peter den Hörer. „Hier ist noch einmal der Geschäftsführer der Schallplattenfirma.“
Barbara und die Rotkehlchen warteten mit gespannten Gesichtern, während Peter telefonierte. Besonders Trixie zappelte vor Ungeduld, da sie aus dem Gespräch nicht klug wurde. Peter sagte nicht viel mehr als „ja“ und „nein“, und schließlich nannte er noch seine und Barbaras Adresse. Aus dem Hörer war nur ein undeutliches Quäken zu vernehmen.
Als Peter auflegte, strahlte er übers ganze Gesicht. „Sie wollen uns die Rechte für das Lied abkaufen!“ rief er. „Er sagte, sie würden uns schreiben und einen Vertrag mit uns machen — stellt euch das vor!“
„Halleluja!“ Martin nahm Barbara an den Händen und tanzte mit ihr durchs Büro. „Kinder, ihr habt euer Glück gemacht!“
Der Ansager lachte. „Ganz so ist es nicht, aber es ist eine gute Chance für euch beide. Wenn ihr noch andere Lieder geschrieben habt, werden sie sich vielleicht auch dafür interessieren. Ihr bekommt bei Verwertung des Liedes einen Honoraranteil. Das bedeutet vielleicht nur ein paar Mark, möglicherweise aber auch viel mehr, je nachdem, wie es beim Publikum ankommt. Auf jeden Fall gratuliere ich euch! Ah, da klingelt das Telefon schon wieder.“
Das Gespräch dauerte nur ein paar Minuten. „Das war Rolf Steger“, erklärte der Ansager. „Ich soll euch ausrichten, daß ihm euer Auftritt sehr gut gefallen hat — und dieses Lob bedeutet bei ihm eine ganze Menge. Er sagte, ich sollte mir eure Adresse notieren, und er würde sich bei euch melden. Das könnte bedeuten, daß ihr bald wieder auftreten werdet.“ Peter sank auf den nächsten Stuhl. „Bald wieder auftreten!“ wiederholte er fassungslos. „Trixie, kneif mich, damit ich weiß, daß ich nicht träume!“
Gefahr im Schloßpark
Der nächste Tag dämmerte grau und trüb. Trixie und ihre Freunde versammelten sich ziemlich verschlafen am Frühstückstisch. Eine Weile wurde von nichts anderem gesprochen als vom Erfolg der Zwillinge am Vorabend, und Fräulein Trasch ließ sich alles genau berichten.
Erst nach einer Weile sagte Martin gähnend zu seiner Schwester: „Wenigstens hat deine Wahrsagerin uns gestern
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